Konrad Kandziora

Kategorie: Digital Security

Seit 1976 ist Dipl. Ing. Konrad Kandziora im Bereich der Datenverarbeitung in Berlin tätig: Zuerst im Datenverarbeitungszentrum im Ostteil der Stadt und anschließend im Landesamt für Informationstechnik (LIT). Unter seiner Leitung sind das Berliner Datennetz Metropolitan Area Network (MAN) sowie das Telekommunikationsnetz des Landes Berlin (BeLa) realisiert worden. Als Geschäftsbereichleiter für Sprache- und Datenkommunikation war er maßgeblich an der Planung und Umsetzung des „Berlin-Telefons" beteiligt. Im November 2005 ist Konrad Kandziora zum Vorstand des IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) berufen worden.
Das ITDZ Berlin ist als Anstalt des öffentlichen Rechts ein eigenständiges Unternehmen und unterstützt die Berliner Verwaltung beim Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnik und stellt umfassende IT-Dienstleistungen bereit. Darüber hinaus betreibt das ITDZ Berlin das Data-Center, das Landesnetz und das Druckzentrum und vermarktet Dienstleistungen für die Beschaffung, Beratung sowie Projektierung von IT- und Telekommunikationsdiensten. Auf der CeBIT 2007 zeigt das ITDZ Berlin erstmalig eine Auswahl seiner Produkte und eGovernment-Dienstleistungen. Projekt Zukunft sprach mit Konrad Kandziora über die Angebote zur CeBIT-Premiere, die Unterstützung der Berliner IT- und Softwarebranche auch bei der Auftragsvergabe der öffentlichen Verwaltung.

Auf der CeBIT, auf der Sie erstmals vertreten sind, präsentieren Sie die Call Center-Lösung „Berlin-Telefon". Was verbirgt sich dahinter?

Das „Berlin-Telefon“ ist Teil unserer Call Center-Lösung, die zwei Funktionen umfasst: Die reine Vermittlungsdienstleistung und das „Berlin-Telefon“, welches die Auskunfts-, Beratungs- und Vermittlungsfunktion in einer Dienstleistung vereint. Das „Berlin-Telefon“ ist somit ein telefonischer Auskunftsdienst für die Berliner Verwaltung. Es dient als erste Anlaufstelle für die vielfältigen Anliegen der Bürger.

 

Mit welchen Lösungen und Aktivitäten werden Sie darüber hinaus in Hannover vertreten sein?

Gemeinsam mit unseren Kunden, dem Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (LABO), der Polizei und Vertretern von Berliner Bezirken, zeigen wir einen kleinen Ausschnitt unseres Produkt- und Serviceportfolios. Zu sehen sind POLIKS, das „Polizeiliche Landessystem zur Information, Kommunikation und Sachbearbeitung“, das elektronische Behördenpostfach (eBPF) und das Mobile Bürgeramt (MoBüD). In meinem Vortrag am Freitag, dem 16.März (15.00 bis 15.30 Uhr Forum Public Parc Sector) stelle ich darüber hinaus unter dem Titel „High-speed Sprach- und Datenautobahn für Berlin: schneller, besser, günstiger“ die Modernisierung des Berliner Landesnetzes vor.

 

Wie unterstützt das ITDZ die eher klein- und mittelständische Berliner IT- und Softwarebranche?

Wir möchten für unsere Partner aus dem Mittelstand die Teilnahme an unseren Ausschreibungen so unkompliziert wie möglich gestalten und sind an einer engen Zusammenarbeit sehr interessiert. Daher haben wir vor gut einem Jahr unsere mittelstandsfreundlichen Vergaberichtlinien verabschiedet.

Diese zeichnen sich neben der Einführung eines Lieferantenverzeichnisses, der Förderung von Bietergemeinschaften, Losaufteilung und der fristgerechten Rechnungsabwicklung durch eine verstärkte Informations- und Aufklärungspolitik aus. Hierbei geben wir interessierten Unternehmen nicht nur ein ausführliches Merkblatt in die Hand, sondern klären zukünftig alljährlich auf einer Informationsveranstaltung direkt bei uns im Haus auf. Weiterhin setzen wir auf Vertrauen zu unseren künftigen Partnern und Lieferanten, so dass die Bewerber behördliche Nachweise durch Eigenerklärungen ersetzen können. Entsprechende Formulare bieten wir ebenso wie das Merkblatt als Download im Internet an.
Der Erfolg unserer mittelstandsfreundlichen Vergaberichtlinien hat sich bereits eingestellt: von den im vergangenen Jahr auf Ausschreibungen erteilten Zuschlägen gingen rund 75 Prozent an den Mittelstand.

 

Welche Meilensteine auf dem Weg zur modernen Verwaltung wurden in Berlin schon erreicht, und welche Schritte sind noch zu gehen?

Als Meilenstein ist neben dem „Berlin-Telefon“ die Modernisierung des Berliner Landesnetzes zu nennen. Das Herzstück der Kommunikation der Berliner Verwaltung wird aktuell für umfangreiche eGovernment- und VoIP- Services ausgebaut, und alle Sprach- und Datendienste werden auf einem Multi Service Network (MSN) vereint. Weiterhin zu nennen ist unser Aufbau einer eGovernment-Diensteplattform für die Berliner Verwaltung. Im Rahmen der „Strategie für den IT-Standort Berlin“ und im Einklang mit dem eGovernment-Masterplan entwickeln wir für das Land Berlin eine einheitliche eGovernment-Diensteplattform, die zentrale Dienste wie z.B. Output-Management, Formular-Service und virtuelle Poststelle standardisiert zur Verfügung stellt. Mit einer service-orientierten Architektur können wir die Dienste so aufbauen, dass sie übergreifend nutzbar und fachverfahrensneutral zu betreiben sind. Der Aufbau der eGovernment-Diensteplattform erfolgt anhand der konkreten Anforderungen unserer Kunden. So erhalten sie genau an ihre Bedürfnisse angepasste Dienste. Bereits bestehende Anwendungen und zukünftige Lösungen können auf Wunsch jederzeit eingebunden werden.

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