Thomas Schwab

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Im Rahmen der IT-Anwendermesse IT-Profits wurden kürzlich in Berlin die Gewinner des Best Practice Wettbewerbs 2006 ausgezeichnet. Im Kompetenzfeld "Sicherheit mit IT" zählte die Berliner Condat AG zu den Prämierten. Condat überzeugte die Jury mit dem "Mobilen Patiententagebuch" (MPD). Das Patiententagebuch ist eine mobile Anwendung zur Datenerhebung für Teilnehmer an pharmazeutischen Studien. Die Technologie erlaubt die sichere, digitale und zeitnahe Erfassung von Patientendaten für national und international angelegte Studien. Projekt Zukunft sprach mit Thomas Schwab über die Einsatzmöglichkeiten der Technologie und den Umgang mit häufig hochsensiblen Daten.


Wo kommt das mobile Patiententagebuch zum Einsatz?

Eingesetzt wird das Mobile Patiententagebuch sowohl von Pharmaunternehmen, als auch von Gesellschaften, die mit der Studiendurchführung beauftragt werden. Im Vordergrund steht beim Einsatz des MPD die Minimierung von Risiken für die Studienteilnehmer - wichtig ist aber aus betriebswirtschaftlicher Sicht auch eine möglichst kosten- und zeiteffiziente Durchführung der Studien.

Was zeichnet den Nutzwert aus?

Die schnelle und einfache Eingabe von kritischen Merkmalen über das Befinden nach der Medikamenteneinnahme sowie die direkte Verfügbarkeit der Daten für Auswertungen im Clinical Data Management System vermindert das Komplikationsrisiko bei der Medikation. Die Sicherheit der Studienteilnehmer wird so deutlich erhöht. Darüber hinaus führt die Nutzung des MPD durch den Wegfall der zeitintensiven handschriftlichen Erfassung von papiergebundenen Tagebuchseiten zu einem direkten Kostensenkungseffekt. Durch eine automatische Plausibilitätsprüfung der Daten bereits während der Eingabe wird eine deutlich verbesserte Datenqualität erreicht, als auch die nachfolgende statistische Auswertung deutlich beschleunigt und Nachbehandlungskosten reduziert.

Patienten sind dank des MPD ortsunabhängig. Visiten sind produktiver, da die Datenerfassung automatisiert und minimiert wird. Der Return on Investment ist dabei je nach Anzahl der Patienten zwischen sechs und zwölf Monaten erreicht. Das MDP bietet einen hohen Investitionsschutz, da die Anwendung auf beliebigen mobilen Endgeräten optimiert dargestellt wird.

Patientendaten sind hochsensibel. Wie gewährleisten Sie, dass kein Missbrauch mit den Daten betrieben wird?

Um den hohen Datenschutz-Anforderungen gerecht zu werden, verfügt das mobile Patiententagebuch über ein mehrstufiges Sicherheits-Konzept. Der Patient wird anhand der Rufnummer (MSISDN) seines Endgerätes, seinem Benutzernamen sowie seinem Passwort identifiziert und autorisiert. Die Einwahl erfolgt komfortabel über den zur Verfügung stehenden Trägerdienst (z.B. GSM/GPRS oder UMTS) und alle übertragenen Daten werden über eine hochsichere VPN-Verbindung des Telekommunikationsproviders übertragen.

Um eine Fehlbedienung sowie Missbrauch des mobilen Endgerätes zu verhindern, sind sämtliche für das Patiententagebuch nicht benötigten Funktionalitäten für den Benutzer nicht verfügbar. Dies gilt insbesondere für die sensiblen Teile des Betriebssystems, die nur ein Administrator mit entsprechender Berechtigung einsehen und ändern kann. Schließlich sorgt eine Plausibilitätsprüfung dafür, dass Fehler bei der Dateneingabe praktisch ausgeschlossen sind.

Das Patiententagebuch basiert auf der Skyware-Technologie. Wird diese Technologie auch in anderen Bereichen außerhalb des medizinischen Sektors eingesetzt? Wie trägt die Lösung dort zu mehr Sicherheit bei?

Überall dort, wo Daten außerhalb von Unternehmen und Institutionen erfasst und zeitnah in zentralen IT-Systemen benötigt werden (z.B. ERP-Systemen von SAP und Microsoft), oder umgekehrt Daten schnell und sicher an Mitarbeiter im Feld übermittelt werden müssen, bietet sich der Einsatz von mobilen Applikationen der Skyware-Produktfamilie an. Größter Anwender der Skyware-Technologie ist die Deutsche Bahn, die mit der Mobilen Auftragsabwicklung "Skyware Mobile Service" 1.900 Servicetechniker im Außendienst mit über 750.000 Aufträgen pro Jahr versorgt.

Sicherheitsaspekte kommen in unterschiedlichen Anwendungsfeldern von Skyware-Lösungen zum Tragen. So kommt Skyware Mobile Service in Entstörungsdienst-Lösungen zum Einsatz, in denen Notfallteams von Energieversorgern die Erstsicherung übernehmen und z.B innerhalb von 30 Minuten am Einsatzort sein müssen. Skyware sorgt mit moderner Mobilfunktechnologie und GPS-Integration für eine schnelle und sichere Abwicklung der Entstörungsaufträge. Ein anderes Feld ist die Erstversorgung von Unfallopfern. Mit Skyware-Lösungen für M-Learning und -support am Notfallort bekommen Ersthelfer eine Support-Datenbank auf mobilen Endgeräten an die Hand, die sie bei der Hilfeleistung bis zum Eintreffen der Rettungskräfte unterstützt. Schließlich kann die Skyware-Technologie im Zusammenspiel mit innovativen drahtlosen Sensornetzwerken (ScatterWebs - Innovationspreis 2005) eingesetzt werden, um die Sicherheit bei Großveranstaltungen zu steigern. In diesem Szenario erfassen Sensoren bei einer Massenpanik die Laufrichtung von Menschenmengen, und melden Sie mit Hilfe von Skyware an die Einsatzleitung von Polizei und Feuerwehr.

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