Was bietet Ihr Unternehmen genau? Welche Domains sind besonders beliebt?
Die http.net Internet GmbH ist ein ICANN akkreditierter Domainregistrar, der sich auf den indirekten Vertrieb über Reseller spezialisiert hat. http.net-Partner können über unser Domain-Management-System alle Domainendungen zentral registrieren und verwalten.
Dabei kann ich mit Stolz sagen, dass unser System derzeit das modernste am Markt ist. Zusätzlich bieten wir Nameserver-Services (auch DNSSEC und Anycast-DNS) und SSL-Zertifikate an.
In Deutschland ist .DE noch immer die beliebteste Endung. Hierfür sprechen der günstige Preis und die Stabilität der Zone. Unternehmen achten aber zunehmend darauf, welche Endung zu ihrer Region oder zu ihrem Angebot passt. Auch wenn die neuen Domainendungen weit hinter den Erwartungen geblieben sind, werden vor allem die regionalen Top-Level-Domains (TLDs) wie beipielsweise .berlin, .hamburg und .koeln zukünftig noch eine größere Rolle spielen, denn mit 16 Millionen .de-Domains sind hier sehr viele interessante Namen vergeben.
Sie sind Gründungsmitglied des BCIX, des Berlin Commercial Internet-Exchange. Was genau steckt hinter der Vereinigung?
Der BCIX betreibt den Berliner Internetknoten, einen Austauschpunkt für Datenpakete im Internet. Ohne solche Knotenpunkte würde das Internet nicht funktionieren. Hat beispielsweise ein Nutzer seine Internetanbindung bei Versatel und ein anderer bei Kabeldeutschland, so können diese ihre Datenpakete nur an bestimmten Punkten austauschen. Je mehr Internetknoten es gibt und je mehr Anbieter dort Peering-Vereinbarungen haben, umso kürzer sind die Strecken, die die Datenpakete zurücklegen müssen. Damit wird das Internet schneller, günstiger und stabiler.
Daneben hat sich der BCIX aber auch gegründet, um der entsprechenden Internet-Community eine soziale Plattform zu bieten. Zwei- bis dreimal im Jahr veranstalten wir den sogenannten BCIX-Stammtisch, der mittlerweile nicht nur von Berliner Unternehmen besucht wird. Hier werden Kooperationen geschmiedet und manches spätere Geschäft wurde hier in die Wege geleitet.
Welche Herausforderungen und Trends sehen Sie für die Internetwirtschaft, insbesondere für Berlin?
Berlins Internetwirtschaft ist vor allem durch die Kreativwirtschaft im Aufwind. Viele neue Firmen werden gegründet, andere wechseln nach Berlin. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele neue Ideen alleine in Berlin vorgestellt werden. Am BCIX bemerken wir das Wachstum der Kreativwirtschaft durch den ständig wachsenden Datenverkehr – allein im letzten Jahr hat sich dieser mehr als verdoppelt.
Da die größten Peering-Partner am BCIX westliche Unternehmen sind, sehen wir die Herausforderung, Berlin als Brücke zum Norden und Osten zu etablieren und damit eine Alternative zu Frankfurt am Main zu schaffen. Dabei ist die Zusammenarbeit zwischen den Austauschknoten in Frankfurt und Berlin durchaus gut. Der gesunde Wettbewerb zwischen Kreativhauptstadt und Internethauptstadt beflügelt die Aktivitäten, denn das gemeinsame Ziel ist ein schnelles, lokales Internet.
Gelegentlich gibt es hier auch gegenläufige Entwicklungen, wenn zum Beispiel ein Unternehmen mit hohem Strombedarf diesen Bedarf im europäischen Umland günstiger bedienen kann. Im Großen und Ganzen erfreut sich der Standort allerdings hoher Nachfrage und gerade Berlin als Metropole genießt einen erstklassigen Ruf.
Was raten Sie Startups, die auch IT-Services anbieten möchten?
Viele Startups treffen aktuell Entscheidungen, ihre Entwicklungsumgebungen in der Cloud zu installieren. Hier ist mein Rat sich nach inländischen Produkten im nationalen Rechtsraum umzusehen. Meine Empfehlung ist es auch, sich Cloud Services aus Latenzgründen eher lokal zu suchen und auch das Internet bei einem lokalen Internet Service Provider zu bestellen – Clouddienste wie Online Datensicherung, Online Repositories etc. sind ja nicht zuletzt sehr Performance empfindlich. Treffe ich hier die falsche Wahl, fälle ich mitunter Entscheidungen, die die Arbeitsfähigkeit meiner zukünftigen Kollegen negativ beeinflussen können. Wie überall sind die Mitarbeiter in Deutschland der größte Kostenfaktor. Langsame Cloud-Services sind daher sehr hinderlich.
Ein letzter Rat wäre vielleicht „IPv6“. Wer heute Dienstleistungen im Internet anbieten möchte und Software entwickelt, der kommt an diesem Thema nicht mehr vorbei. Heute IPv6 ignorieren, ist schon fast sträflich zu nennen. Der riesige Wachstumsmarkt Asien hat schon längere Zeit keine IPv4 Adressen mehr zu vergeben und ist aktuell erzwungener Vorreiter im Rollout von IPv6.
Bitte vervollständigen Sie: Berlin ist...
…die grünste, dynamischste und lebenswerteste Metropole Europas.
Helga Krüger studierte zunächst Veterinärmedizin, musste den Beruf aber wegen einer Tierhaarallergie aufgeben. Nach Gründung eines Unternehmens zum Ausbau von Arztpraxen und Apotheken wechselte sie 1998 in die Internetbranche. Nach einer Ausbildung zur PR-Beraterin stieg Krüger bei http.net ein, wo sie seit 2005 die Geschäfte mitleitet. 2008 wurde sie in den Vorstand des BCIX gewählt, zwei Jahre später auch ins DENIC, das Deutsche Network Information Center.
Kontakt
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