Kultur- und Kreativpilot:innen 2024

Kategorie: Games

© Kultur- und Kreativpilot:innen

Wenn kreative Ideen, der Wunsch nach dem Übernehmen von Verantwortung und Social Impact aufeinandertreffen, dann sind die Kultur- und Kreativpilot:innen 2024/25 nicht weit! Dass Berlin eine innovative wie engagierte Strahlkraft hat, spiegelt sich in den gleich zehn ausgezeichneten Projekten aus der Hauptstadt wider – darunter auch zwei Gamestudios, die wir euch in diesem Artikel vorstellen.

Kein Innovationspreis

Bereits seit 15 Jahren werden im Namen der Bundesregierung jährlich Unternehmen mit dem Titel Kultur- und Kreativpilot:innen ausgezeichnet. Unternehmen, die sich in der Kultur- und Kreativwirtschaft und ihren Schnittstellen zu anderen Branchen bewegen. Unternehmen, die eine Frage verbindet: Was können wir für eine lebenswerte Zukunft besser machen? 

Dabei ist die Auszeichnung kein Innovationspreis, wie der am 29. November 2024 gemeinsam von den beiden Ländern Berlin und Brandenburg verliehene. Es geht auch nicht um unternehmerischen Erfolg, sondern darüber hinausgehend um den Mut und das Engagement smarter Persönlichkeiten. „Denn gerade in dieser herausfordernden Zeit ist es wichtig, der Branche ein Gesicht zu geben und zu zeigen, welche Innovationskraft durch die Vielfalt ihrer Mutmacher:innen, Andersdenker:innen und Wegbereiter:innen hervorgebracht wird”, heißt es auf der Website.

Aus allen Bewerbungen lud die interne Jury rund 80 Projekte zu Auswahlgesprächen ein. Seit dem 26. November 2024 stehen die 32 Kultur- und Kreativpilot:innen nun fest: Von neuen Verpackungslösungen über eine Revolution von Untertiteln bis hin zu klimafreundlicher Mobilität auf Wasserstraßen – die Preisträger:innen zeigen erneut, wie Innovation und Diversität neu gedacht werden können.

Titelträger:innen aus der Hauptstadt

Neben Unternehmen wie F-50, das mit seinem Angebot die Versorgungslücken zwischen Erkrankung, Diagnose und Therapie für Betroffene von Essstörungen schließt, oder Piumosso, das mit seiner Plattform den kurzfristigen Personalbedarf von Orchestern decken will, sind auch die Berliner Gamestudios Torpor Games und Realities.io dabei.

„Wir sind ein Unternehmen, das neue Horizonte im Bereich politischer Unterhaltung erkundet”, sagt beispielsweise das Team von Torpor Games. „Mit The Conformist entwickeln wir ein semi-sandbox narratives Rollenspiel, das gesellschaftlichen Wandel und persönliche Reflexion vereint. Spieler:innen schlüpfen in die Rolle eines Propagandisten im Sordland der Nachkriegszeit und navigieren durch komplexe moralische Entscheidungen.”

Die Auszeichnung als Kultur- und Kreativpilot:in auf Bundesebene habe für das Team von Torpor Games große Bedeutung. „Deutschland, und besonders Berlin, ist ein Ort geprägt von hoher Kultur und Kunst, der durch Förderungen und zahlreiche Möglichkeiten einzigartige Bedingungen für Kreative schafft. Diese Kombination macht das Land zu einem besonderen Standort für Projekte wie unseres”, so Torpor Games.

Auch das Studio Realities.io darf sich freuen: „Die Auszeichnung als Kultur- und Kreativpilot:innen” ist natürlich erst mal eine riesige Anerkennung von über fünf Jahren Arbeit, die wir in Puzzling Places gesteckt haben. Aber es ist für uns vor allem auch Qualitätssiegel, das es uns hoffentlich erleichtert, an sonst oft skeptische neue Partner, vor allem im Kulturbereich heranzutreten.” 

Das Team erhofft sich damit Rückenwind für neue Kollaborationen beispielsweise mit Museen, Kulturerbe-Institutionen und der Entertainment-Industrie, um noch viel mehr spannende Orte in in Puzzling Places virtuell entdeckbar zu machen – „und um Puzzling Places auch aus privaten Wohnzimmern heraus in Kultureinrichtungen oder Unternehmen zu bringen!"

Aufmerksamkeit, Austausch und Mentoring

Das Jahr als Kultur- und Kreativpilot:in wolle das Torpor Games-Team nutzen, um Aufmerksamkeit für das Projekt zu schaffen, seine Finanzierung zu sichern und das Potenzial von Spielen als Medium für gesellschaftliche Debatten aufzuzeigen. „Gleichzeitig möchten wir Family Offices und VCs in Deutschland ansprechen.” Geplant sei außerdem, die Mentor:innen sowie das Peer-Learning mit anderen Kultur- und Kreativpilot:innen aktiv zu nutzen, um die Vision des Unternehmens weiterzuentwickeln.

Den positiven Einfluss der Mentor:innen weiß Realities.io zu schätzen: „Bereits jetzt haben unsere Mentor:innen uns [...| ganz konkrete Impulse gegeben und ich bin mir sicher, dass die noch wertvoller werden, je länger sie uns begleiten.” Zwar würden alle an ganz unterschiedlichen Projekten arbeiten, die Herausforderungen seien trotzdem oft ähnlich. „Gerade wenn man sich die Zeit nimmt kommt man oft in einen unfassbar wertvollen Austausch: spannende Parallelen, neue Perspektiven, clevere Tricks - und manchmal auch einfach die überraschende Erkenntnis was man eigentlich selber schon so alles gelernt hat", so das Team.

Alle in diesem Jahr und bisher ausgezeichneten Unternehmen findet ihr hier.

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