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Die Gewinner:innen des Deep Tech Award 2023 stehen fest
In fünf verschiedenen Kategorien wurden Berliner Unternehmen als Deep Tech Stars gekürt. Mehr
Anika Wiest
E-mail: anika.wiest@senweb.berlin.de
Telefon: (030) 90138423
Eine große Portion Unternehmergeist gemixt mit Aufbruchstimmung und einem Hauch von Geheimniskrämerei weht durch den fünften Stock der Microsoft Niederlassung in Berlin. Insgesamt neun Startups tüfteln an der Marktreife ihrer Ideen, unterstützt durch das Förderprogramm Microsoft Ventures Accelerator.
Man möge bitte möglichst keine Computerbildschirme fotografieren, bittet Marius Sewing, seit diesem Januar CEO-in-Residence des Microsoft Ventures Accelerator in Berlin. Mit der Vorsichtsmaßnahme soll Ideenklau vorgebeugt werden, denn an den Computern sitzen Berlins hoffnungsvollste Unternehmensgründer und arbeiten an Internetdienstleistungen, Apps und Softwareprogrammen. In einem mehrstufigen Auswahlverfahren, inklusive Präsentationsrunde vor einer Jury, haben sich die Startups aus insgesamt 300 Bewerbungen qualifiziert. Was sie trotz aller Unterschiede eint: Ihre Ideen sind außergewöhnlich und haben beste Chancen auch international kommerziell erfolgreich zu werden.
Vier Monate lang werden die Startups von Microsoft kostenfrei betreut und gefördert. Das Programm ist individuell und richtet sich nach den Bedürfnissen des jeweiligen Startups. Auf dem Fortbildungsprogramm stehen unter anderem Buchführung, Steuer- und Rechtsthemen. Neben einem festen Coachingteam, das täglich im Accelerator anwesend ist, steht den Gründern bei Fragen auch ein Mentorenteam aus Unternehmenspersönlichkeiten zur Seite. „Auch die komplette Infrastruktur, wie die Cloud-Plattform Windows Azure, kann kostenfrei genutzt werden“, sagt Technikchef Kai Jäger.
Zur ersten Klasse des Accelerator-Programms, die seit November 2013 im Dachgeschoss eine neue Heimat gefunden hat, zählt die My Lorry GmbH. Gründer und Geschäftsführer Benjamin Pochhammer hat bereits das Internetportal 1000jobboersen.de gegründet. Nun will er mit mylorry.com das Transportwesen revolutionieren. Über einen Computer oder eine App können Kunden unkompliziert einen Lieferanten suchen oder Transporteure ihre Dienstleistungen anbieten.
Die jeweiligen Aufträge werden möglichst passgenau, einfach und schnell vergeben.
„Das Auftragsangebot geht immer an die Transporteure, die am nächsten zum Auftraggeber gelegen sind“, erklärt Pochhammer sein Internetangebot. Außerdem werde ein Fahrradkurier zum Beispiel nie einen Auftrag für einen Möbeltransport übermittelt bekommen. Transporteure, die ihre Dienstleistungen über mylorry.com anbieten wollen, müssen sich bewerben und einige Nachweise liefern, bevor sie auf der Internetplattform freigeschaltet werden, wie zum Beispiel Führer- und Gewerbeschein.
David Hörmeyer will mit seiner Idee das Lernen von Fremdsprachen attraktiver machen. An seinen Spanischunterricht in der Schule kann er sich noch gut erinnern: „Eines der ersten Wörter, die wir gelernt haben, war das spanische Wort Korkeiche“. Trotz drei Jahren Schul-Spanisch fühlte sich Hörmeyer sprachlich nicht gut genug gewappnet, als er einen Aufenthalt in Mexiko hatte. Aus dem Frust darüber entstand die Idee für das Unternehmen babbo, das sich auf sogenanntes adaptives Sprachenlernen spezialisiert hat. „Wenn sich ein Nutzer etwa für Fußball interessiert, erhält er von uns zum Lernen zum Beispiel einen Text über eine Fußballbegegnung“, beschreibt Hörmeyer das Konzept. So macht das Sprachenlernen gleich viel mehr Spaß, ist sich der Startup-Unternehmer sicher. Und woher weiß das Sprachprogramm, welche Themen den Nutzer interessieren? „Die Vorlieben des Nutzers erkennt das Programm entweder durch persönliche Eingaben oder bei Anmeldung über Facebook anhand der „Gefällt mir“-Angaben“, so der Gründer.
Präsentation der Projekte zum Demo-Day am 26. März
Bis zum 26. März 2014 haben Pochhammer, Hörmeyer und die anderen Gründer noch Zeit, ihre Ideen möglichst zur Marktreife voranzutreiben. An diesem Tag findet der Demo-Day statt, an dem die Startup-Unternehmer vor etwa 500 Personen ihre Projekte vorstellen werden und darauf hoffen, dass ein Investor Interesse zeigt. Danach beginnt das Viermonatsprogramm für die zweite Klasse.
Den für Kreativzentren schon obligatorischen Kickertisch, den Bürohund oder die Fahrräder in den Räumen sucht man im Microsoft-Lab vergebens. Dafür warten die Räume mit vielen unterschiedlichen und inspirierenden Designermöbeln und Kunstwerken auf. Eine E-Gitarre mit Unterschriften erinnert an den Besuch von Microsoft-Chef Steve Ballmer anlässlich der Eröffnung im vergangenen November. Bequeme Sitz- und Liegemöglichkeiten ergänzen die Wohlfühlatmosphäre in ihrem „neuen“ Zuhause, das für die Startup-Unternehmer rund um die Uhr geöffnet hat.
Bewerbungen für das Microsoft Ventures Accelerator an:
Microsoft Ventures Accelerator
Geschäftsführer Marius Sewing
Unter den Linden 17
10117 Berlin
<link http://www.microsoftventures.com/Accelerators/Berlin.aspx _blank - "Microsoft Ventures Accelerator">Weitere Informationen
</link>
Die Landesinitiative Projekt Zukunft hatte im Frühjahr 2013 eine Übersicht zu den bestehenden Kreativ- und Innovativlabs sowie Inkubatoren und Acceleratoren veröffentlicht. Das Microsoft Venture reihte sich im Herbst 2013 in die Reihe ein.
<link http://www.berlin.de/projektzukunft/fileadmin/user_upload/pdf/studien/130626_Innovations-_und_Kreativlabs_in_Berlin_-_eine_Bestandsaufnahme.pdf _blank>Zur Übersicht</link>
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