Profil
Studium: Informatik-Studium an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Promotion an der Technischen Universität München.
Wichtigstes Projekt derzeit? Das „Corporate Semantic Web“, ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Projekt der Initiative „Unternehmen Region/InnoProfile“ (<link http://www.corporate-semantic-web.de/></link><link http://www.corporate-semantic-web.de/ _blank external-link-new-window>www.corporate-semantic-web.de</link>).
Wichtigste Erfindung seit Zuse? Für mich ist es das Internet.
Berlin ist… eine extrem kreative und innovative Stadt. Man spürt eine Aufbruchstimmung und stößt auf viel Aufgeschlossenheit gegenüber modernen IT-Technologien.
Was war Ihr prägendstes bzw. bedeutendstes Ereignis, das Ihre Leidenschaft und Affinität zur IT entfacht hat?
Prof. Paschke: Meine Eltern haben in ihrem Verlag Computerbücher und Software verlegt. So bin ich sehr früh mit dem Thema in Kontakt gekommen. Bereits als Grundschüler habe ich erste Programme geschrieben. Ich war davon fasziniert, wie man mit Programmieren neue Welten erschaffen kann. Die Daten wurden damals noch auf Kassetten gesichert. Das hat mich an die offene Frage herangeführt, was Information und Wissen überhaupt sind und wie sie in Bezug zu anderen physikalischen Größen wie Energie, Zeit und Raum stehen. Informationstechnologien und speziell semantische Technologien interpretieren Daten zu Informationen und erlauben Maschinenverständnis in Form von Wissen, in der Zukunft vielleicht sogar Weisheit.
Was ist die AG Corporate Semantic Web, was verbirgt sich dahinter?
Prof. Paschke: In der Arbeitsgruppe „Corporate Semantic Web“ an der FU Berlin erforschen wir Technologien für das sogenannte Semantische Web und entwickeln diese für ihren Einsatz in Unternehmen. Dabei kooperieren wir mit Unternehmen aus der Region Berlin-Brandenburg und leisten auch einen Wissenstransfer, indem wir die Forschungsergebnisse mit den beteiligten Unternehmen abstimmen.
Bei Semantic-Web-Technologien geht es darum, Informationen auch für Maschinen auswertbar zu machen. Die Technologien benutzen die Semantik, also die Bedeutung von Begriffen, und generieren Hintergrundwissen um Maschinen das automatische Verständnis von Daten und Informationen zu ermöglichen. Ein klassischer Anwendungsfall sind Suchanfragen: Während bei herkömmlichen Internetsuchen nur Schlagworte und deren Vorkommen in einem Text herangezogen werden, berücksichtigen Semantic-Web-Technologien auch noch ontologisch eng verwandte Begriffe aus dem semantischen Hintergrundwissen und erzielen so eine größere Ausbeute. In Unternehmen verwalten Semantic-Web-Technologien die Datenbestände und verbessern das Wissensmanagement, so dass Mitarbeiter schneller gewünschte Informationen, Dienstleistungen oder Kollegen finden können. Es findet eine Verknüpfung von Daten, Diensten und Personen statt, die die Arbeitsabläufe in einem Unternehmen effizienter macht.
Wie meinen Sie, wird sich die IT in Zukunft entwickeln?
Prof. Paschke: Bisher war das Internet fast ausschließlich auf den Menschen ausgelegt und bietet insbesondere im Web-2.0-Zeitalter viele Möglichkeiten zur Interaktion von Personen. Ich gehe davon aus, dass zukünftig nicht nur Menschen, sondern auch Dienste und Dinge durch Internet-Technologien stärker miteinander vernetzt werden. Diese Entwicklung wird alle Lebensbereiche durchdringen und diese weiter verändern.
Die AG Corporate Semantic Web an der Freien Universität Berlin
Nach seiner Promotion an der Technischen Universität München arbeitete Prof. Dr. Adrian Paschke als Gastforscher am National Research Council in New Brunswick/Kanada und am Biotec Innovations-Zentrum der Technischen Universität Dresden, bevor er 2008 als Professor an die Freie Universität Berlin wechselte. Er leitet dort die Arbeitsgruppe „Corporate Semantic Web“ am Institut für Informatik. Außerdem ist er Direktor von RuleML Inc. und Vize-Direktor des Semantic Technologies Institute Berlin sowie Leiter der Berlin Semantic Web Meetup Gruppe.Die Arbeitsgruppe „Corporate Semantic Web“ widmet sich der Erforschung und dem Einsatz von Semantic-Web-Technologien, durch die die Erzeugung, Verwaltung und Nutzung von Wissen und Informationen verbessert werden. Das BMBF InnoProfile-Projekt „Corporate Semantic Web“ hat das Ziel, Semantic-Web-Technologien in der Region Berlin-Brandenburg in Zusammenarbeit mit Firmen (speziell KMU) einzuführen.
Kontakt
Freie Universität Berlin AG Corporate Semantic Web
Königin-Luise-Straße 24-26
14195 Berlin
Tel.: 030-838 75225
E-Mail: <link mailto:paschke@inf.fu-berlin.de>paschke@inf.fu-berlin.de </link>
Website: <link http://www.inf.fu-berlin.de/groups/ag-csw/ _blank external-link-new-window>
www.inf.fu-berlin.de/groups/ag-csw/
</link>