Die Gewinner:innen des Deep Tech Award 2023 stehen fest
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Anika Wiest
E-mail: anika.wiest@senweb.berlin.de
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Noch haben Metropolen wie New York, London oder Tokio im globalen Vergleich einen kleinen Vorsprung gegenüber Berlin, gerade, weil bislang noch weniger Konzerne ihren Sitz in der deutschen Hauptstadt haben. Eine Situation, die sich aber schon bald ändern kann: Die Studie “Berlin 2030” zeigt auf, wie viel Potenzial in der Stadt schlummert. Schließlich hat sich Berlin zu dem europäischen Standort für einen zukunftsweisenden Wirtschaftszweig entwickelt: Nirgendwo sonst in Europa findet man ein so gut entwickeltes Ökosystems für Startups. Inzwischen arbeiten viele der kreativen und hoch qualifizierten Einwohner in der IT-Branche.
Wenn Berlin in den Bereichen digitale Infrastruktur, digitale Stadtgesellschaft und digitale Wirtschaft jetzt den richtigen Weg einschlägt, kann sich die Stadt bis 2030 hervorragend entwickeln.
Die digitale Infrastruktur
Berlin verfügt über eine 100-prozentige Breitband-Internet-Versorgung. Wenn die Stadt in den kommenden Jahren die Übertragungskapazitäten ausbaut und im gesamten Stadtgebiet kostenloses W-Lan anbietet, hat sie beste Voraussetzungen für einen Hight-Tech-Standort. Bis 2030 wird die Digitalisierung der Infrastruktur noch weiter voranschreiten:
Durch den Ausbau der digitalen Infrastruktur kann Berlin nicht nur die Bürger beteiligen, sondern auch erhebliche Ressourcen einsparen. Um die bisherigen guten Ansätze fortzuführen, betonen die Forscher zwei Punkte: Erstens ist digitale Kompetenz eine Kernkompetenz für all diejenigen, die heutzutage in einer Berliner Behörde Karriere machen möchten. Zweitens muss die Stadt die Sicherheit der Daten gewährleisten.
Digitale Stadtgesellschaft
Der vielleicht größte Pluspunkt des Standorts Berlin sind wohl seine Einwohner: In der Hauptstadt leben überdurchschnittlich viele kreative Menschen und gut ausgebildete IT-Fachkräfte. Und vor allem: Berliner nutzen eifrig die sich bietenden digitalen Chancen. So ist das Smartphone bereits heute wesentlicher Bestandteil des urbanen Alltags: etwa, um ein Date zu verabreden, um Taxen zu buchen oder um im Straßenverkehr zu navigieren.
Zukünftig werde die “Sharing Economy” durch die weiter voran schreitende Digitalisierung beschleunigt. Dies habe den Vorteil, dass “knappe urbane Ressourcen” besser genutzt werden könnten. Damit sich möglichst viele Menschen an dieser digitalen Leben Welt beteiligen, müssen im Schulsystem verstärkt “geeignete Lehr- und Bildungspläne zur Vermittlung digitaler Kompetenz” eingeführt werden, fordern die Forscher.
Digitale Wirtschaft
Berlin ist Deutschlands unangefochtene Startup-Metropole. Dass es sich bei den Gründern nicht nur um IT-Nerds handelt, zeigte sich in den vergangenen Monaten an drei Entwicklungen: Im ersten Halbjahr 2015 investierten Risikokapitalgeber in Berlin mit 1,5 Milliarden Euro erstmalig mehr in digitale Startups als in London. Zweitens haben mit Zalando, Soundcloud und Delivery Hero drei so genannte Einhörner – also Startups, die mindestens eine Milliarde Euro wert sind – ihren Firmensitz in Berlin. Und drittens wird inzwischen jeder achte neue Job in der Digitalwirtschaft geschaffen. Eine wichtige Voraussetzung für diese Entwicklung seien die “starken Lehr- und Forschungskapazitäten”: Mit 154 IT-Professuren ist Berlin deutschlandweit die Nummer eins.
Eine große Chance sehen die Verfasser der Studie in der Industrie 4.0 – also der Digitalisierung der Produktionsabläufe. Ihr Vorschlag: Berlin solle sich als Dienstleistungszentrum für Geschäftsmodelle im Bereich Industrie 4.0 etablieren – beispielsweise durch ein Demozentrum mit erfolgreichen Modellen.
Die Quintessenz
Bis 2030 hat Berlin die Chance, sich zum großen Gewinner der digitalen Revolution zu entwickeln. Entsprechend optimistisch fordern die Autoren der Studie: “Die Devise sollte nicht mehr lauten ‘arm aber sexy’, sondern ‘smart und sexy’”.
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