Die sozialen und ökologischen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft sind zahlreich, dennoch nicht unlösbar, wie viele Berliner Unternehmen bereits zeigen. Mit dem Wettbewerb ”Berlins Soziale Unternehmen” zeichnet die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe in Kooperation mit dem Impact Hub Berlin neun soziale Unternehmen in drei Kategorien aus, die sich diesen Herausforderungen stellen, gemeinwohlorientierte Zwecke verfolgen und bereits jetzt einen nachweislich positiven Einfluss auf die Hauptstadtregion und ihre Wirtschaft haben.
Im Rahmen des Wettbewerbs wurden Berliner Unternehmen in den Kategorien „Mensch, Planet und Transformation“ nominiert, die konkrete Lösungsansätze für soziale oder ökologische Probleme in Anlehnung an die Sustainable Development Goals der UN anbieten. Zudem waren weitere Voraussetzungen, die positive Wirkung ihrer Arbeit auf die Wirtschaft nachzuweisen und ihre relevanten Zielgruppen einzubinden. Auch die Finanzierung der jeweiligen Akteure unterlag vordefinierten Kriterien. So mussten mindestens 50 Prozent der Mitarbeiter:innen angestellt sein und Überschüsse zum großen Teil ins Unternehmen reinvestiert werden. Die Gewinner erhalten eine Förderung in Höhe von 10.000 Euro bei Erstplatzierung, 3.000 Euro bei Zweitplatzierung und alle der neun Finalisten eine einjährige Mitgliedschaft im Impact Hub Berlin.
Nun stehen die Finalisten in den jeweiligen Kategorien fest, welche wir euch nachfolgend vorstellen möchten:
Die Finalisten in der Kategorie „Mensch“: Hierzu zählen Unternehmen, die sich für Inklusion, Diversität und soziale Gerechtigkeit einsetzen. Dazu gehören Bereiche wie bezahlbares Wohnen, barrierefreie Mobilität, Anti-Diskriminierung oder Gesundheit.
- GSP eG Genossenschaft fördert Wohn- und Gewerberaumprojekte sowie Initiativen, die der ökologischen Zukunftsfähigkeit, sozialen Gerechtigkeit, Inklusion und einer demokratischen Wirtschaft verpflichtet sind. Außerdem beschäftigt sie sich mit umweltfreundlicher Mobilität, erneuerbaren Energien und Kreislaufwirtschaft.
- Junge Tüftler*innen ist eine gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, Menschen zu befähigen, mit digitalen Werkzeugen die Welt selbstbestimmt und nachhaltig zu gestalten.
- Graefewirtschaft GmbH ist ein soziales Unternehmen mit dem Ziel Benachteiligte, Migrant:innen und Geflüchtete in Arbeit und Ausbildung zu integrieren sowie die Mittagessenversorgung an Berliner Schulen zu verbessern.
Die Gewinner:innen der Kategorie „Planet“ tragen aktiv zum Klimaschutz und der Klimagerechtigkeit bei. Es werden Themen wie CO₂-Reduzierung und Mobilität, grüne Technologien oder nachhaltige Lebensmittelversorgung wirtschaftlich vorangetrieben.
- Ecosia ist eine ökologische Suchmaschine, die 100 Prozent ihrer durch Suchanzeigen generierten Gewinne in die Pflanzung von Bäumen investiert und somit zum Klimaschutz und der Erhaltung bedrohter Pflanzen- und Tierarten beiträgt.
- Acker e.V.entwickelt seit 2014 nachhaltige und wirkungsorientierte Konzepte, die als Schnittstelle von Bildung, Landwirtschaft, Umwelt und Ernährung mehr Wertschätzung für Natur und Lebensmittel schaffen soll.
- Querfeld rettet Bio-Obst und Gemüse mit Schönheitsfehlern und beliefert Restaurants, Catering Unternehmen und Privatpersonen, um so die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren.
Unternehmen, die zu zirkulären und damit nachhaltigen Wirtschaftskreisläufen beitragen, werden mit der Kategorie „Transformation“ gewürdigt. Themenbereiche der hier Nominierten könnten nachhaltige Produktions- und Konsummuster, wiederverwertbare Verpackungen, Reparaturwerkstätten oder transparente und lokale Lieferketten sein. Diese Unternehmen sollen auch als Vorbild dienen, die Möglichkeiten aufzeigen.
- SmartDe hat ein innovatives Arbeitsmodell für Solo-Selbständige und Kollektive aus allen Dienstleistungsbranchen entwickelt, welches auf die bessere soziale, finanzielle und administrative Absicherung ihrer Mitglieder zielt.
- Das Berliner Unternehmen einhorn produziert Kondome und Periodenprodukte unter den Aspekten Design, Nachhaltigkeit und Fairness und beweist damit, dass Unternehmen gleichzeitig profitabel sein und einen Mehrwert für Menschen und Umwelt leisten können.
- Klara Grün ist ein öko-faires Raumpflege-Startup in Berlin und möchte als Social Business im Niedriglohnsektor das Gebäudereiniger-Handwerk transformieren - mit fairer Entlohnung und nachhaltigen Öko-Wunderwaffen ohne gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe.
Am 21.09.2022 wird die Preisverleihung als Teil des jährlichen Netzwerktreffens der “Social Economy Berlin” stattfinden.