Zweiter Kulturwirtschaftsbericht erschienen

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Kulturwirtschaftsbericht 2008

Berlin, 21. Januar 2009 – Berlin ist ein international stark beachteter Standort der Kultur- und Kreativwirtschaft. Viele Städte weltweit positionieren sich als „Creative Cities“. Für manche geht es um Standortmarketing, andere zielen auf wirtschaftlichen Strukturwandel oder auf den Tourismus. Berlin steht für einen ganzheitlichen Ansatz, ist unzweifelhaft eine Stadt der Kreativen, Kulturschaffenden und Talente. Aus der 2004 gestarteten Kulturwirtschaftsinitiative des Landes ist inzwischen eine landesweite und ressortübergreifende Initiative geworden, die von Unternehmen, Netzwerken, Institutionen und Politik gemeinsam getragen wird.

Harald Wolf: „Der neue Kulturwirtschaftsbericht liefert aussagekräftige Zahlen und Fakten über die Entwicklung der Kultur- und Kreativwirtschaft in Berlin, bleibt aber nicht bei der Statistik stehen. Er macht deutlich, dass wir gerade in schwierigen Zeiten unsere Kräfte bündeln und Handlungsansätze gemeinsam weiterentwickeln. Wir haben spezifische, auf die Kreativen ausgerichtete Förderinstrumente entwickelt und so die Rahmenbedingungen für diese Branche nachhaltig verbessert. Dass die Kreativen dies sehr gut angenommen haben, auch davon sprechen die Statistiken. Der seit 2000 um 25% angewachsene Umsatz der Kulturwirtschaft unterstreicht die Bedeutung dieses Sektors für Berlin.“

Der Kultur- und Kreativwirtschaftssektor ist einer der Wachstumsbereiche der Berliner Wirtschaft, mit rund 17,5 Mrd. € Umsatz jährlich (+3,5 Mrd. € seit 2000), rund 23.000 Unternehmen (+ 5.700 Unternehmen seit 2000) und mehr als 160.000 Erwerbstätigen. Die Wachstumsraten der Berliner Kulturwirtschaft überstiegen bei Unternehmen und Umsätzen deutlich das Wachstum auf nationaler Ebene und in anderen Vergleichsregionen. Vergleichbar den Umsätzen ist auch die Unternehmensanzahl in Berlin im Zeitraum 2000-2006 um 33% gewachsen - beide Kennzahlen stiegen bundesweit und in anderen Regionen nur im einstelligen Bereich. Nach Eindämmen der Finanzkrise wird es Ziel des Landes sein, die Beschäftigtenzahl bis 2015 auf rund 200.000 Erwerbstätige zu steigern und das Wachstum der Unternehmen so zu unterstützen, dass diese jährlich rund 20 Mrd. € erwirtschaften.


Bisher wurde Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland vor allem aus wirtschaftlicher und kultureller Perspektive betrachtet. Dem ganzheitlichen Ansatz folgend, enthält der aktuelle Kulturwirtschaftsbericht des Landes Berlin einen Abschnitt zur Einkommens- und Beschäftigungssituation der Kreativen und Kulturschaffenden, insbesondere auch zu der Frage, welche besonderen Formen von „prekären Beschäftigungsverhältnissen“ sich in der Branche entwickelt haben. Ein zusätzliches Kapitel analysiert die Zusammenhänge zwischen Stadtentwicklung und Kultur- und Kreativwirtschaft, wobei die Standortpräferenzen, Konzentrationsneigungen und Ansiedlungsvoraussetzungen der unterschiedlichen Branchen analysiert werden.

Ingeborg Junge-Reyer: „Der heute vorgelegte Kulturwirtschaftsbericht bildet die Grundlage für unsere zukünftige Arbeit. Der Bericht ist eine ‚Landkarte’ der Kulturwirtschaft und zeigt uns, dass die Mehrzahl der kreativen Unternehmen in der Innenstadt ansässig ist. 91,8 % der kreativen Unternehmen sind Mieter und profitieren von den günstigen Mieten in Berlin. Ein weiteres Plus unserer Stadt ist die hervorragende Infrastruktur des ÖPNV, wie die befragten Unternehmen übereinstimmend betonen. Das bekräftigt uns darin, auch weiterhin eine Stärkung der Innenstadt zu verfolgen, denn die lebendige, lebenswerte Stadt ist der Nährboden für die Berliner Kreativwirtschaft. Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung können nicht isoliert betrachtet werden. Daher arbeiten wir gemeinsam daran, dass die Kreativwirtschaft in Berlin auch in Zukunft optimale Standortbedingungen vorfindet."

Das Zusammenführen der Erkenntnisse aus unterschiedlichen Blickwinkeln ermöglicht ein tieferes Verständnis der Kultur- und Kreativwirtschaft am Standort und schafft eine gute Basis für die Entwicklung von Handlungsempfehlungen und Programmen.


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