Open Cities

Von November 2010 bis Dezember 2013 engagierte sich Projekt Zukunft im EU-Projekt "Open Cities: Open Innovation Mechanisms in Smart Cities". Die Partner aus den Metropolen Amsterdam, Barcelona, Berlin, Helsinki, Paris, Bologna, Rom und London unterstützten dabei Aktivitäten im Bereich Open Government. Ziel war es, Methoden der Open Innovation – wie Open Data, Living Labs, Open Sensor Networks oder Crowdsourcing – in den öffentlichen Sektor zu übertragen und anhand von Pilotvorhaben zu testen.

Darüber hinaus ermöglichte „Open Cities“ den beteiligten Partnern Erfahrungsaustausch und weitreichende Kooperationsmöglichkeiten im Bereich Open Government, darunter den Austausch von Best Practice-Beispielen, die Vernetzung relevanter Stakeholder in den Städten, das Erstellen von Handlungsleitfäden sowie die Durchführung gemeinsamer europaweiter Wettbewerbe, Workshops und Konferenzen.

Open Cities war Teil des EU-Programmes "ICT Policy Support Programme" (ICT PSP) und "Competitiveness and Innovation Framework Programme" (CIP) der Europäischen Kommission. Am Projekt waren 14 Stadtverwaltungen, Forschungseinrichtungen und IT-Unternehmen in Europa beteiligt. In Berlin war neben der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe auch das Fraunhofer-Institut FOKUS dabei. Die Gesamtkoordination lag in Barcelona, die Koordination des Arbeitspaketes Open Data lag in Berlin beim FOKUS-Institut.

Das Gesamtbudget des Projektes umfasste 5,8 Mio. Euro, das Berliner Budget lag bei 238.604 Euro, dabei wurden knapp 120.000 Euro von der EU kofinanziert. 

Open Data Day


Berlin war mit dem Launch des Open Data Days im Herbst 2011 bundesweit Vorreiter bei der Bereitstellung öffentlicher Daten. Damit wurde nicht nur die Transparenz der Berliner Verwaltung erhöht, sondern auch die Zusammenarbeit mit Akteuren aus Wirtschaft und Bevölkerung gestärkt und die Entwicklung von IT-gestützten Innovationen in Städten vorangetrieben. Inzwischen stellt das Portal knapp 800 Datensätze in 22 Kategorien – von Arbeitsmarkt über Gesundheit bis hin zu Wohnen und Immobilien – bereit und präsentiert darüber hinaus Anwendungen, die auf diesen Daten basieren. 

Im Rahmen des Modernisierungsprogramms ServiceStadtBerlin zählt der Betrieb des Open-Data-Portals zu den Maßnahmen, die seit Beginn der Legislaturperiode ergriffen wurden, um die Arbeit der Verwaltung zu optimieren und die Erreichbarkeit der Behörden zu verbessern.

Der Open Data Day Berlin wird bis heute weitergeführt. 

Zu den Rückblicken des Open Data Days: 

App-Wettbewerb


Berlin richtete mit dem Apps4Berlin einen regionalen Apps-Wettbewerb aus und beteiligte sich darüber hinaus an den europaweiten Apps- und Ideenwettbewerben, bei denen innovative Apps und Lösungen für den Bereich Open Data ausgezeichnet wurden.

Auf Berliner Digital-Events wie der Campus Party Europe, der re:publica und dem Berliner Open Data Day präsentierten die Partner aus dem Open Cities-Projekt die Ergebnisse ihrer bisherigen Arbeit und riefen zur Teilnahme an seinen europaweiten Wettbewerben auf.

So waren 2013 Europas Bürger und Entwickler aufgefordert, ihre Ideen zum Thema Tourismus einzureichen. Die Partner aus Amsterdam, Barcelona, Berlin, Helsinki und Paris stellten dafür mehr 2000 offene Datensätze für die Entwicklung von Apps bereit, die dabei helfen sollten, Touristenströme besser zu managen.

Die Auszeichnung der Gewinner fand im November 2013 im Rahmen der Smart Cities Expo Barcelona statt, zu den Gewinnern zählten u. a. Moovit, eine Crowdsourcing App für den öffentlichen Nahverkehr, und Trip4Real, eine Kulturtourismus-Vermittlungsplattform.

Entwicklertage im Rahmen des Open Cities-Projekts

An die lokale Entwicklerszene richteten sich verschiedene Entwicklertage, die die Berliner Senatsverwaltung gemeinsam mit der Open Knowledge Foundation und lokalen Partnern ausrichtete, dazu zählten u. a. im Jahr 2013:

  • „Apps & the City – Open Transport“Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg stellte Daten des öffentlichen Nahverkehrs bereit, die von Entwickler/innen bearbeitet und in Prototypen umgesetzt wurden. Die Ergebnisse der Zusammenarbeit wurden auf einem Fachpanel im Rahmen der re:publica '13 diskutiert.
  • Energy Hack: Für den Entwicklertag zum Thema Energie konnte ein lokaler Energielieferant gewonnen werden, Daten und Geräte bereitzustellen, die die Entwicklung von Anwendungen, Visualisierungen und Gadgets rund um die Themen Stromverbrauch, -erzeugung und Infrastruktur unterstützen. Heraus kam eine kreative Auswahl an Hacks, die den Verbrauch im Haushalt transparenter machen, über günstige Zeiten zum Energieverbrauch informieren oder den Verbrauch der Bezirke in Berlin visualisieren.
  • Jugend hackt: Kinder und Jugendliche von 10 bis 20 Jahren entwickelten Anwendungen für ihre Bedarfe und Herausforderungen des täglichen Lebens – von der Studienplatzsuche hin zur Suche nach einer verkehrstechnisch gut angebundenen Studentenwohnung.  

Als Koordinator der Eurocities Open Data-Arbeitsgruppe konnte Berlin den Austausch zwischen beiden europäischen Netzwerken vorantreiben, die Ergebnisse dieser Arbeit flossen in das Guidebook Open Data ein. Darin werden die Erfahrungen der bisherigen Arbeit zusammengefasst und Lösungen für Fragen nach Formaten, Lizenzen und vielem mehr beantwortet.

Zum Abschluss des Projektes veröffentlichte die Landesinitiative Projekt Zukunft ein Handbuch mit Methoden und Beispielen. Darin werden Methoden von „Open Sensors Network“ über „Test Bench for Innovative Apps and Services“, „Urban Labs“, „Crowdsourcing“ bis hin zu „Open Data“ sowie jeweilige Best-Practice-Beispiele zur Veranschaulichung und Empfehlungen für die Arbeit in der öffentlichen Verwaltung vorgestellt. Präsentiert wurde das Buch im Rahmen des finalen Reviews des Projektes in Barcelona vor Vertretern der Europäischen Kommission. 

Videos zum Berliner Engagement im Rahmen des Open Cities Projekts:

Kontakt

Tanja Mühlhans

Leitung Kreativ- und Medienwirtschaft, Digitalwirtschaft, Projekt Zukunft

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