360°lab: Auf dem Weg zum Holodeck

Das Holodeck aus Star Trek könnte bald Wirklichkeit werden: Die Partner des 360°lab in Berlin forschen an der Umsetzung von Ideen rund um das neue Medium. In einem mobilen Dome sollen unterschiedliche Welten entstehen, die zum Beispiel in der Medizin, in der Ausbildung oder der Unterhaltungsindustrie Fortschritte bringen.

„In Kanada wurden Kindern mit Hautverbrennungen Filme vorgeführt, die die Arktis zeigten. Das Eintauchen in die Eislandschaften beeinflusste ihr Schmerzempfinden so stark, dass ihre Medikation deutlich herabgesetzt werden konnte“, berichtet Gordian Overschmidt, Initiator des 360°lab. Weitere Einsatzgebiete für ein Holodeck sieht er neben dem medizinischen Bereich in der Ausbildung oder bei Konferenzen. Ein Holodeck könnte Konferenzen und Meetings ermöglichen, wie sie bisher kaum vorstellbar sind. Ein „Collaborative Space“ ermöglicht es in Meetings, die besprochenen Projekte als greifbare Bilderwelten vollständig um das Team herum zu visualisieren.

Gleiches gilt auch für die Ausbildung. So könnten zum Beispiel Schüler an einsam gelegenen Orten an einer gewöhnlichen Unterrichtsstunde teilnehmen, die eigentlich hunderte Kilometer entfernt stattfindet und den Eindruck gewinnen, sie befänden sich in einem Klassenzimmer. Außerdem könnten sie fremde Kulturen erfahren, die ihnen mittels Rund-um-Einspielung, Klang und Olfaktorik nahegebracht werden.
Das 360°lab will neue Perspektiven, Dienstleistungen und Produkte im Bereich 360°-Projektionen weiterentwickeln. Seit 2010 haben sich Institutionen, Agenturen und Unternehmen in dem Innovationsforum zusammengetan, unter anderem die Landesinitiative Projekt Zukunft, das media.net berlinbrandenburg, das Medienboard, das Fraunhofer Institut FOKUS, dan pearlman, die Exozet Group, IOSONO, MAGIC BOX, m box bewegtbild, Sky-Skan Europe, TAUCHER Sound das UFA Lab und der Cornelsen Verlag. 

Bis vor kurzem wurde das Lab mit dem Förderprogramm „Innovationsforen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unterstützt. Die Förderung ist inzwischen ausgelaufen. Viele Partner engagieren sich weiter an dem Projekt.

Geordian Overschmidt ist unter anderem Geschäftsführer der 2005 gegründeten ZENDOME GmbH. Das Unternehmen stellt Kuppelzelte her, halbrunde mobile Kommunikationsbauten aus geodätischen Strukturen. Die Zelte könnten als Raum für die Holodecks genutzt werden und sind in der Standardausführung ab einer Grundfläche von 30 Quadratmetern bis zu 1000 Quadratmetern verfügbar. Daneben gibt es Vielzahl an Spezialanfertigungen. Das filigrane Gerüst besteht aus pulverbeschichtetem, verzinktem Stahl und ist mit einer High-Tech-Membrane überzogen.

Im Moment werden die Zelte vor allem für Marketing-Veranstaltungen genutzt. Kunden waren bisher unter anderem adidas, Bentley,  BMW,  Coca Cola, Lufthansa, NIVEA, NOKIA, Opel, Sony Pictures u.v.m. Das ZENDOME-Team arbeitet weiter in Berlin-Brandenburg an der Idee des perfekten Raums für das Holodeck.

Weitere Informationen:
<link http://www.360lab.net/ _blank external-link-new-window>360°lab</link>
<link http://www.zendome.de/ _blank external-link-new-window>ZENDOME GmbH</link>
<link http://www.springer.com/computer/image+processing/book/978-3-642-24655-5?otherVersion=978-3-642-24655-5 _blank external-link-new-window>Fullspace-Projektion - Mit dem 360°lab zum Holodeck, Springer 2012</link>