Boris Wasmuth

Boris Wasmuth gehört neben Unternehmensgründer Kai Bolik und Michael Kalkowski zur Geschäftsführung von GameDuell, Deutschlands meistbesuchte Spiele-Plattform im Internet. Der gebürtige Kölner gründete 1999 dooyoo.com, Europas größte Verbraucherplattform im Internet, und ist heute bei GameDuell verantwortlich für das Marketing. Die Spiele-Plattform bietet ihren über sechs Millionen registrierten Mitgliedern die Möglichkeit, in Geschicklichkeitsturnieren gegeneinander anzutreten und dabei Geld und andere Preise zu gewinnen. Berlin 2.0 ist eine Initiative von GameDuell und bringt die führenden Köpfe der Berliner Internetszene zusammen. Projekt Zukunft sprach mit Boris Wasmuth über Ziele und Engagement der neuen Netzwerkinitiative Berlin 2.0 und wie die Berliner IT-Branche von den neuen Internet-Märkten profitiert.

Wie kam es zur Gründung der Netzwerkinitiative „Berlin 2.0“?

Das Netzwerktreffen Berlin 2.0 hat sich aus einem ursprünglich als „normales Abendessen“ geplanten Event entwickelt, das wir im kleinen Kreis mit Bekannten aus der Berliner Internetszene veranstalten wollten.
Nach der „Eiszeit des Internets“ durch den Börsencrash waren die meisten New Economy-Unternehmen in die Defensive gegangen und damit sämtliche Netzwerktreffen verschwunden. Der Informationsaustausch war auf den eigenen Freundes- und Bekanntenkreis beschränkt. Mit der Aktivierung des Freundeskreises von GameDuell haben wir dann auch angefangen. Als wir das Event dann später mit dem Begriff „Berlin 2.0“ betitelten und immer mehr Leute mitmachen wollten, hatte das Kind seinen Namen und die Netzwerkinitiative war geboren. Das war im Oktober 2005.

Wer engagiert sich dort und mit welchen Zielen?

In den halbjährlich stattfindenden Netzwerktreffen bringen wir die führenden Köpfe der Berliner Internetszene zusammen – sowohl erfahrene Unternehmer als auch Jungunternehmer mit spannenden Geschäftsideen. Als Initiator und Veranstalter ist es das Ziel von GameDuell, den Berliner Internetmachern einen regelmäßigen Treffpunkt zu bieten. Bei Berlin 2.0 kann man sich austauschen und in anregender Atmosphäre einen Abend mit Gleichgesinnten verbringen.

Die Nachfrage ist sehr stark, Einlass ist nur über eine persönliche Einladung möglich. Um einen Austausch auf hohem Informationsniveau zu garantieren, halten wir den Kreis der Teilnehmer exklusiv. Derzeit sind das circa hundert Leute.
Die Verlagshäuser Hubert Burda Media und Holtzbrinck Ventures engagieren sich seit Jahren sehr stark im Bereich der Neuen Medien und sponsern großzügig das Netzwerktreffen Berlin 2.0.

Ist Web 2.0 ein Modethema oder hat es Perspektive?

Web 2.0-Technologien sind wichtige Voraussetzungen für den Entwicklungsstand des heutigen Internet. Social Web, Blogosphäre, Wiki, interaktive Spiele-Communities und Podcasting – das Internet hat eine aufregende Entwicklung hinter sich, die erst durch Web 2.0-Tools möglich wurde.
Der sogenannte „User Generated Content“ erlebt in den letzten Jahren einen großen Boom. Alle Menschen mit Internetzugang haben heute weltweit die Möglichkeit, als Autor den Informationsaustausch aktiv mitzugestalten.
Als Deutschlands größte Spiele-Community versuchen wir durch die technische Entwicklung neuer Spiele und Turnierformen den rasant wachsenden Bereich der Online-Spiele wesentlich mitzuprägen und durch die Entwicklung neuer Technologien noch spannendere und größere Turnierformen im Internet zu veranstalten.
Ob Web 2.0, 3.0 oder Web 4.0 ... egal. Wie immer man es nennen mag, es geht um die Mitgestaltung des digitalen Zeitalters in Deutschland. Für die globale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft wird dies sehr wichtig sein. Und hierfür setzen wir uns mit dem Berlin 2.0 Event ein.

Wie kann Berlin und seine IKT-Branche (Informations- und Kommunikationstechnologien) von den neuen Märkten profitieren?

Berlin tut gut daran, sich als attraktiver Firmenstandort für junge Unternehmen zu etablieren und auch durch Investitionszuschüsse kreative Köpfe aus aller Welt in die Hauptstadt zu holen. Der Bereich Online-Spiele beispielsweise befindet sich noch immer im starken Wachstum. Nach wie vor besteht eine sehr große Nachfrage an qualifizierten Arbeitskräften.
Die Investition in Ausbildungsmöglichkeiten und neue Geschäftsgründungen in der IKT-Bereich wird sich für die Berliner Wirtschaft langfristig auszahlen. Wenn Berlin hier die Chance ergreift und seine Ressourcen klug verteilt, wird die deutsche Hauptstadt im internationalen Geschehen weit vorn mitspielen und wirtschaftlich profitieren.