Frank Zahn

Der erste Platz des Visual-Effects-Wettbewerbs ging an die Berlin-Brandenburger Firma Exozet GmbH. Frank Alexander Zahn, Jahrgang 1972, ist Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens. Heute beschäftigt Exozet Group 150 Mitarbeiter und gehört zu den Top 25 im Internetagentur-Ranking des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW). Mit Projekt Zukunft sprach Frank Alexander Zahn über sein ausgezeichnetes Projekt „Aurora 2.0“, die Potenziale von Visual Effects und den Standort Berlin.

Was bedeutet die Auszeichnung im „Visual Effects“-Wettbewerb für Sie?

Herr Zahn: Das ist natürlich ein toller Preis, auf den wir sehr stolz sind. Die Auszeichnung ist für uns vor allem eine Bestätigung, dass sich unser Innovationsdrang lohnt und wir einen sehr guten Job machen. Die Expertenjury hat für ihre Entscheidung ja neben der Technologie vor allem auch die Marktrelevanz als entscheidendes Kriterium berücksichtigt – insofern bestärkt mich die Auszeichnung in der Zuversicht, dass wir hier ein System entwickeln, mit dem wir Filmproduzenten weltweit begeistern werden. Und wir freuen uns natürlich auch über die finanzielle Unterstützung des Projekts und die öffentliche Aufmerksamkeit, die uns der Preis beschert hat.

Was steckt hinter Ihrem Gewinnerbeitrag? Was kann „Aurora 2.0“? Wurde die Anwendung schon bei praktischen Projekten eingesetzt oder ist dies in naher Zukunft geplant?

Herr Zahn: Aurora 2.0 ist ein sogenanntes Previz-System. Damit können Filmemacher digitale Wettereffekte in Echtzeit direkt am Set simulieren und steuern, um die Wirkung bei der Bildgestaltung zu berücksichtigen. Das revolutioniert die Arbeit des Regisseurs, denn es entstehen ganz neue kreative Möglichkeiten. Außerdem bringt das System eine extreme Zeitersparnis. Spannend für Exozet ist dabei auch, dass wir mit Aurora 2.0 unsere Visual Effects-Expertise mit dem Know-how unserer Games- und Interaktiv-Units im Bereich der 3D-Echtzeit-Visualisierungen verbinden. Die Aurora-Technologie wurde schon bei einigen unserer Produktionen verwendet, allerdings noch nicht die nun geplante Weiterentwicklung. Aurora 2.0 kommt erstmals im nächsten Jahr für einen großen TV-Vierteiler zum Einsatz.

Welches Potenzial steckt in Visual Effects? Ist dieser Bereich vor allem für die Filmbranche interessant oder gibt es noch weitere interessante und/oder zukunftsträchtige Einsatzmöglichkeiten?

Herr Zahn: Visual Effects sind ja aus Filmproduktionen schon seit Jahren nicht mehr wegzudenken. Und der Einsatz digitaler Effekte wird noch erheblich an Bedeutung gewinnen. Ein Film wie "Avatar" zeigt, wohin die Reise geht. Aurora 2.0 richtet sich ganz klar an die Film- und TV-Branche. Das ist bei diesem Projekt absolut unser Fokus. Und wir sehen hier ein riesiges Potenzial, vor allem auch auf dem internationalen Markt. Teile der Anwendung können wir auch im Games-Bereich für einen Spin-off nutzen, aber das ist nicht unser primäres Ziel.

Und wie sehen Sie den Standort Berlin für Ihre Branche?

Herr Zahn: Gerade für die Arbeit unserer Unit Exozet Effects ist die Hauptstadtregion ein idealer Standort. Berlin zieht immer mehr internationale Film- und TV-Produktionen an. Das ist für uns eine sehr spannende Entwicklung. Auch viele ausländische Kreative zieht es in die Region. Davon profitieren wir bei der Suche nach neuen hochqualifizierten Mitarbeitern.