Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU)

Kategorie: Neu in Berlin

Was ist ein Original wert? Wann ist eine Kopie seriös? Mit Fragen wie diesen, deren Beantwortung in der digitalen Welt immer schwieriger wird, beschäftigt sich die GVU. Die Organisation hat die Aufgabe, Verstöße gegen die Urheberrechte ihrer Mitglieder aufzudecken, mit Strafverfolgungsbehörden zusammenzuarbeiten und aufzuklären. Im Juli hat die GVU ihre Zentrale von Hamburg nach Berlin verlegt.

Was für den einen ein Kavaliersdelikt und aufgrund von Internet und Digitaltechnik immer leichter durchzuführen, ist für die GVU Stein des Anstoßes: die Urheberrechtsverletzung.Getragen von den Unternehmen und Verbänden der Film- und Unterhaltungssoftware-Wirtschaft, untersucht die Organisation Verstöße in diesem Bereich. Dabei arbeitet sie mit den für die Strafverfolgung zuständigen Behörden zusammen und unterstützt die Durchführung von Strafverfahren in rechtlicher und technischer Hinsicht. Genau so wichtig ist jedoch die Prävention: So veranstaltet die GVU Seminare und Vorträge bei Behörden, Schulen und gesetzgebenden Körperschaften. Auch informiert sie die Öffentlichkeit über den Inhalt und die Ergebnisse ihrer Arbeit sowie urheberrechtliche Problemstellungen.

Die GVU vertritt den Standpunkt, dass die massenhafte Verbreitung illegaler Software-Kopien, abgefilmter Spielfilme und gecrackter Musik-CDs einen hohen wirtschaftlichen und kulturellen Schaden für die Gesellschaft bedeutet. So verursachten allein Raubkopien der digitalen Unterhaltungsindustrie jährlich Verluste in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro. Die Folge: Verringerte Einnahmen der Hersteller, Ausfälle von Steuereinnahmen für den Staat und nicht zuletzt eine Bedrohung von Arbeitsplätzen in der Kreativbranche. Negative Folgen für die Gesellschaft umfassten dabei die Aushebelung von Jugendschutz und des Systems der freiwilligen Selbstkontrolle sowie eine Entwertung der kreativen Leistung des jeweiligen Urhebers. Dies zu verhindern, hat sich die GVU seit 25 Jahren zur Aufgabe gemacht. Sie hat in dieser Zeit mehr als 17.500 Strafverfahren eingeleitet. Die Folgen der digitalen Kopie- und Verbreitungsmöglichkeiten lassen sich hierbei gut beobachten. Weist die GVU-Statistik in den Jahren 1985 bis 1998 rund 500 Verfahren pro Jahr aus, so steigt die Anzahl seit Mitte der Neunzigerjahre deutlich an: Seit 1999 veranlasst die Organisation etwa 1.000 und seit dem Jahr 2002 bereits 2.000 Verfahren im Jahr.

Die Verlegung ihrer Zentrale von der Elbe an die Spree sei integraler Bestandteil der GVU-Strategie, erklärt Dr. Matthias Leonardy, seit August 2008 Geschäftsführer der Organisation. Ziel sei, durch größere Nähe zur Politik angemessene gesetzliche Lösungen für die aktuellen und künftigen Herausforderungen der Branche zu erreichen. Nur so könne die GVU ihre Aufgaben gegenüber ihren Mitgliedern auch in Zukunft angemessen wahrnehmen und sich als Kompetenz- und Servicezentrum für effektiven Urheberrechtsschutz präsentieren.

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