Berliner KI-Startups haben jetzt ihren eigenen K.I.E.Z.
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Anika Wiest
E-mail: anika.wiest@senweb.berlin.de
Telefon: (030) 90138423
Junge, wachstumsorientierte Startups mit innovativen Ideen treffen auf Know-how, Kapital und Kontakte etablierter Berliner Unternehmen aus anderen Technologiefeldern. Unter dem Credo „Old meets New Economy“ hat insbesondere Berlin andere europäische Großstädte schon längst überholt, was die Kooperationen zwischen Startups und Großkonzernen anbelangt.
So fördert auch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe/ Projekt Zukunft seit dem Jahr 2014 mit eigenen Formaten, wie Speed-Dating, Matchmaking und Zukunftslunch das Zusammentreffen etablierter Unternehmen mit jungen Gründern. Das Ziel am Berliner Standort: Synergien schaffen und gemeinsame Geschäftsideen entwickeln.
Die aktuelle Initiative der Wirtschaftsförderung Berlin Partner "Start-up meets Grown-up" schließt nahtlos daran an. Auch in dessen Rahmen sollen etablierte Unternehmen und Start-ups voneinander lernen und profitieren.
Old meets New Economy: Ottobock meets botspot
Als eines der Paradebeispiele für eine erfolgreiche Verbindung aus frischem Gründergeist und einem etablierten, traditionellen Unternehmen lässt sich die Kooperation von Ottobock – einem Hersteller medizinisch ausgefeilter Prothesen – und des Start-ups “botspot“ aufführen.
Mit seinem „botscan“, dem ersten 3D-Fullbody-Serien-Scanner der Welt lassen sich Menschen innerhalb von nur kürzester Zeit digitalisieren. Auch Bewegungen sind mit der Technik der Photogrammetrie präzise einfangbar. Für die Versorgung fehlender Gliedmaßen macht sich Ottobock diese technische Möglichkeit zunutze. Infolge der Kooperation zwischen botspot und Ottobock können Prothesen künftig bedarfsgerecht und individuell an Patienten angepasst werden.
Mit der botspot-Scannertechnologie könne man die Datenerfassung zur individuellen Anpassung der Prothesen an Patienten beschleunigen und somit die Herstellung von Prothesen mit Hilfe der Digitalisierung verbessern, berichtet botspot-Chef Manfred Ostermeier.
„Für uns ist diese Technologie von botspot extrem spannend“, erklärt Elisabeth Quack, Leiterin des Ottobock Science Centers Berlin. Dank der digitalen Scans lassen sich die Maße für die Anbindung von Prothesen reproduzierbarer und auch schneller für den Stumpf ermitteln. Ein weiteres Ziel ist es anschließend mit den erstellten Daten über die additive Fertigung, also mittels des 3D Drucks, die individuelle Schaftversorgung herzustellen. Hierdurch könnte u.a. auf analoges Material, wie etwa Gips in der Herstellung verzichtet werden. Ein erster Test ist bereits erfolgreich verlaufen: Für eine Kundin, der ein Unterarm fehlt, wurde auf Basis des botspot-Scans eine Prothese erstellt.
An dem neuen Scanverfahren wollen beiden Unternehmen auch zukünftig zusammenarbeiten und die patientenfreundliche Scanmethode für die technische Orthopädie weiterentwickeln. „Die Herausforderung wird sein, den Prozess so zu automatisieren, dass die Prothesen-Werkstatt die Daten nur noch in einen 3D-Drucker eingeben muss, um eine bestmögliche Anbindung für entsprechende Prothesen herzustellen“, definiert Mitgründer Thomas Strenger die Ziele von botspot.
„Es ist auf jeden Fall ein Wettbewerbsvorteil, in engem Kontakt mit der kreativen Szene im Zentrum der Hauptstadt zu stehen. Gemeinsam mit den Start-ups können wir die Innovationsstärke unseres Unternehmens deutlich voran bringen“, fasst Elisabeth Quack die Vorteiler der Zusammenarbeit im Science Center Berlin zusammen.
Weitere Informationen zu “Old meets New Economy”-Formaten der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe/ Projekt Zukunft
Projekt Zukunft bringt etablierte Unternehmen und junge Start-ups an einen Tisch. Nach dem Motto "Old meets New Economy“ initiiert die Landesinitiative eine Reihe von Formaten, in denen Erfahrungen und Know-How ausgetauscht sowie erste Schritte für mögliche Geschäftsideen in die Wege geleitet werden. Hierzu gehören unter anderem eigene Matchmaking-Formate sowie Speed-Datings im Rahmen von Branchenveranstaltungen oder aber auch "Zukunftslunch". Mit den persönlichen Treffen brachten die Innovationskraft von Start-ups mit der Umsetzungskraft, dem Know-how, Kapital und Kontakten etablierter Unternehmen zusammen. Sie stärkten den branchenübergreifenden Austausch und die Innovationsfähigkeit am Standort Berlin.
Leitung Kreativ- und Medienwirtschaft, Digitalwirtschaft, Projekt Zukunft
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