Berliner KI-Startups haben jetzt ihren eigenen K.I.E.Z.
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Anika Wiest
E-mail: anika.wiest@senweb.berlin.de
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Dem Start-up-Barometer zufolge haben 183 Berliner Unternehmen im vergangenen Jahr mindestens einmal Risikokapital eingesammelt. Zum Vergleich: In Bayern, dem zweiten Bundesland im Ranking, waren es 69. Insgesamt flossen 2015 2,1 Milliarden Euro Risikokapital an Berliner Startups, 2014 waren es noch 891 Millionen Euro. Bayern (258 Millionen Euro) büßte den zweiten Platz an Hamburg (296 Millionen Euro) ein. Grundlage für die Daten des Startup-Barometers sind Pressemitteilungen und Presseberichte.
In Berlin fließt mehr und häufiger Risikokapital als in London
Im europäischen Vergleich konnte sich Berlin zum zweiten Mal hintereinander vor London – dort flossen knapp 1,8 Milliarden Euro Risikokapital – behaupten. Zudem hat Berlin, anders als noch 2014, nun auch bei der Anzahl der Investitionen London den Rang abgelaufen. Lag London 2014 in dieser Kategorie mit 149 noch vor Berlin mit 106, so hat sich inzwischen das Blatt zugunsten der deutschen Hauptstadt (205) gewendet (London: 132).
Betrachtet man ganz Europa, so haben sich Investitionen in Startups seit 2013 (knapp fünf Milliarden Euro) auf über 11,7 Milliarden (2015) mehr als verdoppelt. Deutschland entpuppt sich dabei als Vorreiter: Lag Großbritannien 2013 mit knapp 1,6 Milliarden Euro investierten Risikokapitals noch eindeutig vor Frankreich (928 Millionen Euro) und Deutschland (650 Millionen Euro), so flossen 2015 bundesweit über drei Milliarden Euro an Startups. In Großbritannien waren es im gleichen Zeitraum gut 2,6 und in Frankreich knapp 1,6 Milliarden Euro.
Online-Handel bei Investoren beliebt
In Deutschland investierten Risikokapitalgeber die höchste Summe im Bereich des Online-Handels (knapp 1,8 Milliarden Euro). Es folgen Fin-Tech (611 Millionen Euro) und Software-Lösungen für den B2B-Bereich sowie Big Data (zusammen 283 Millionen Euro). Mit 586 Millionen Euro hat der Lieferdienst Delivery Hero 2015 mit Abstand am meisten Risikokapital eingesammelt.
Startups integrieren ausländische Arbeitnehmer
Folgt man den Durchschnittswerten des im Herbst 2015 publizierten Deutschen Startup-Monitors, schafft ein Startup nach 2,8 Jahren 17,6 Arbeitsplätze. Florian Nöll, Vorsitzender des Bundesverbands Deutsche Startups, folgert auch auf Grundlage des DSM, dass Startups “nicht mehr aus Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Gesellschaft wegzudenken” seien. Dabei waren in Berlin ein Drittel der Startup-Arbeitnehmer keine deutschen Staatsbürger, deutschlandweit lag dieser Wert bei 22 Prozent.
Allerdings bewerten die im DSM befragten Gründer die Rolle von Venture Capital weniger wichtig, als die im Startup Barometer aufgezeigte Entwicklung vermuten ließe. Die wichtigste Quelle für die Startup-Finanzierung sind, so 80 Prozent der befragten Gründer, die eigenen Ersparnisse. Venture Capital befindet sich mit 20 Prozent lediglich auf Platz fünf. Dies liegt einerseits wohl an den unterschiedlichen Datengrundlagen der beiden Studien sowie anderseits an der hohen Präsenz von Junggründern unter den Befragten des DSM.
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