Anastazja Moser und Sarah Miles: Berlin Community Radio - Webradio für die Berliner Kreativszene

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Berlin Community Radio präsentiert die Kreativszene Berlins und stellt lokale Newcomer vor. Wie ist die Idee entstanden? Was sind die Vorteile gegenüber anderen Radio-Angeboten?

Wir beide leben bereits seit sechs Jahren in Berlin und starteten vor vier Jahren den Radioshow-Podcast „Welcome To The Room“ als „DIY“-Projekt. Hierzu interviewten wir in einem eigens von uns eingerichteten Studio im Kreuzberger Club „Farbfernseher“ verschiedene Berlin besuchende Künstler und Musiker. Zu der Zeit lud keine andere Radiostation in Berlin diese Künstler ein, um sich einem Publikum zu präsentieren. Wir lieben Radio und kommen aus Städten, wo Radio noch eine wichtige Rolle spielt im Austausch von Kulturgütern.

Nachdem sich um „Welcome To The Room“ eine stark wachsende Community sowohl lokal wie auch international entwickelte, entschieden wir uns auch anderen kreativen Leuten in Berlin die Möglichkeit zu bieten ihre eigenen Radioshows zu produzieren. Dies war der Startschuss für „Berlin Community Radio“: Ein Radiosender über Menschen, die in Berlin leben und ständig mit Kultur in Kontakt treten: Musiker, Kunstgalerien, Veranstalter und mehr.

Natürlich ist es auch wichtig neue Ideen zu präsentieren – Berlin hat sich stark verändert seit wir hier leben und viele neue Szenen haben sich seither entwickelt. Das möchten wir mit dem Radiosender widerspiegeln. Da alle unsere Shows auf Englisch sind, können auch Leute aus dem Ausland mithören und mehr über Berlin und seine Kreativszene erfahren. Sie können einschalten und sich als Teil der Szene fühlen. Der Radiosender bringt Menschen auf lokaler Ebene zusammen und repräsentiert gleichzeitig Berlin nach außen.

Sie haben die zweite Ausgabe des von Projekt Zukunft ausgelobten Berliner Crowdfunding Preises unter dem Motto „crowd for berlin MEDIA“ gewonnen und konnten sich beim Publikumsvoting mit über 29.000 Stimmen erfolgreich durchsetzen. Was denken Sie über den Wettbewerb? Was bedeutet Ihnen die Auszeichnung?

Wir haben uns sehr gefreut zu sehen, wie viele Leute für uns gestimmt haben. Es zeigte uns, wie groß unser Publikum ist und was für eine starke und unterstützende Community hinter uns steht. Ebenso erhielten wir eine Menge internationale Unterstützung von Radiosendern, mit denen wir zusammen arbeiten und die uns inspirieren. Dies führt uns vor Augen, dass wir mittlerweile nicht nur als wichtiger Radiosender in Berlin angekommen sind, sondern auch Teil einer internationalen Community von Radiostationen mit ähnlichen Ambitionen sind. Als Ehrenamtliche können wir das Preisgeld wirklich gut gebrauchen, um den Sender am Laufen zu halten und bedanken uns bei unserem Publikum, das für uns abgestimmt hat.

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Crowdfunding-Kampagne auf Indiegogo und dem Gewinn des mit 5.000 Euro dotierten Berliner Crowdfunding Preises: Was sind die nächsten Schritte für Berlin Community Radio?

Mit dem Geld aus der Crowdfunding-Kampagne und dem Preisgeld ist es uns möglich Miete und Rechnungen des Senders für das kommende Jahr zu bezahlen. Somit können wir weiter senden und unsere Hörer mit ihren Lieblingssendungen versorgen. Wir haben in unserem Programm immer noch Platz für neue Shows, daher werden wir weitermachen und das Programm so vielfältig wie möglich halten. Wir möchten unsere Partnerschaften international ausweiten, um so dazu beizutragen die Berliner Kulturszene genauso im Ausland zu repräsentieren, wie wir das bereits auf lokaler Ebene tun.

Was raten Sie gründungswilligen Personen und Startups?

Wenn du dein eigenes Projekt starten möchtest, musst du dich diesem absolut hingeben und zwar mit 100 Prozent. Du musst bereit sein rund um die Uhr zu arbeiten und das nicht unbedingt für Geld. Selbst wenn du wirklich daran glaubst, was du tust, wird das Projekt deine Geduld auf die Probe stellen, sodass du wirklich entschlossen sein musst. Es ist wahrlich nicht leicht, aber wenn alles seinen richtigen Weg nimmt, lohnt es sich.

Berlin ist…

…eine Stadt, in der es immer noch möglich ist neue Ideen zu entwickeln, wenn du den Antrieb und die Motivation dazu hast. In anderen, weit mehr entwickelten Städten kann das schwieriger sein. Mit den etwas niedrigeren Mieten (auch wenn sich das zurzeit schnell ändert) kannst du bezahlbaren Raum für dein Projekt finden und mit einem geringeren Einkommen über die Runden kommen, um so dein Projekt zum Durchstarten zu bringen.

Anastazja Moser hat einen Abschluss in Linguistik, Sarah Miles in Kunstgeschichte. Beide arbeiten als DJane und veranstalten diverse Events in der Stadt. Moser verfügt bereits über Radio-Erfahrungen durch ihre Tätigkeit bei „Viva Radio“ und ist freiberufliche Fotografin. Miles arbeitete früher für ein großes Plattenlabel in London bevor sie nach Berlin zog, um ihre eigene PR-Agentur für Musik zu starten. 

Kontakt
Berlin Community Radio
Miles und Moser GbR
Veteranenstr. 21
10119 Berlin
E-Mail: info@berlincommunityradio.com<link http://www.berlincommunityradio.com _blank external-link-new-window "Opens external link in new window">
berlincommunityradio.com</link>

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