D21-DIGITAL-INDEX 2017/2018

Kategorie: Digitalwirtschaft

© Initiative D21 e.V. 2018

© Initiative D21 e.V. 2018

Die Digitalisierung schreitet in Deutschland langsam, aber stetig weiter voran. Das besagt der D21-Index, welcher seit 2013 die Entwicklung der Digitalisierung in der Bundesrepublik analysiert. Für 81 Prozent der Bundesbürger*innen ist die Nutzung des Internets inzwischen Teil des Alltags geworden. Das heißt aber auch, dass sich noch etwa 16 Millionen Menschen dieser gesellschaftlichen und digitalen Umwälzung entweder verschließen, ihnen die technischen Möglichkeiten nicht zur Verfügung stehen oder das notwendige Fachwissen nicht vorhanden ist, um daran teilzuhaben. 

Berlin gehört im nationalen Vergleich zu den Bundesländern mit den meisten Internetnutzern: 86 Prozent gaben an, dass sie wenigstens ab und zu das Internet verwenden. Damit hat der Anteil der User im Gegensatz zum Vorjahr um zwei Prozent zugenommen. Die Bundeshauptstadt liegt damit gleichauf mit Hamburg und vor Baden-Württemberg mit 84 Prozent. Etwas anders sieht es bei der mobilen Internetnutzung aus: Hier steht Nordrhein-Westfalen mit 68 Prozent an erster Stelle. Berlin folgt mit 64 Prozent erst hinter Hamburg (67 Prozent) und Baden-Württemberg (65 Prozent). Dennoch konnte die Hauptstadt bei den mobilen Usern im Vergleich zum Vorjahr ein Prozent zulegen.   

Insbesondere die jüngere Generation nutzt durchweg das Internet. Aber auch unter den über 50-Jährigen ist die regelmäßige Verwendung des World Wide Webs um fünf Prozent gestiegen.

Neben der Internetnutzung am Computer wird vor allem das mobile Netz immer häufiger verwendet. Hier haben die Altersgruppen der 30- bis 49-Jährigen und sogar der 50- bis 60-jährigen einen Wachstumsschub erfahren. 

  • Smartphones werden am häufigsten genutzt (70 Prozent)
  • Laptops sind ebenfalls sehr beliebt (62 Prozent)
  • Spielekonsolen und Smart-TVs interessieren nur noch jede*n siebte*n Bürger*in
  • Nur bis zu fünf Prozent der Bevölkerung verwenden Wearables und sprachbasierte Assistenten wie Amazons Alexa oder Siri von Apple
  • 36 Prozent nutzen zwar noch ein Tablet, das Interesse scheint allerdings zurückzugehen

Immer mehr Menschen nutzen das Internet auch, um Dienstleistungen zu bestellen bzw. zu buchen. Insbesondere das Buchen von Reisen (Fahrten mit Bus oder Bahn, Flüge oder Hotels) und privaten Unterkünften (43 bzw. 26 Prozent) ist bei den Nutzer*innen beliebt. Zudem bestellen die Menschen gern bei Lieferdiensten online Lebensmittel oder Speisen (21 Prozent). Noch zurückhaltend sind die Nutzer*innen hingegen beim Buchen von Fahrdiensten über das Internet. Nur 7 Prozent der Menschen geben an, Online-Fahrdienste bereits genutzt zu haben.

Eklatante Unterschiede beim digitalen Nutzungsverhalten gibt es zwischen den verschiedenen Altersgruppen, den Geschlechtern und den unterschiedlichen Bildungsschichten. Jüngere Menschen und Bürger*innen mit einem hohen Bildungsstand stehen der digitalen Welt generell offener gegenüber und zeichnen sich durch mehr Kompetenz im Umgang damit aus. Frauen mangelt es jedoch eher an Selbstvertrauen, wenn es um die Navigation im Netz geht. Gründe für Bürger*innen, die sich dem Online-Leben völlig entziehen, sind häufig mangelndes Interesse, aber auch die Komplexität der digitalen Welt inklusive ihrer fremdartigen Begriffe. Insbesondere die Fachsprache, die junge Menschen, die Medien und die Politik mit Selbstverständlichkeit verwendet, wirkt auf Viele noch abschreckend.

Damit die Digitalisierung aber künftig auf eine produktive Weise weiter voranschreiten kann und die Bürger*innen deutschlandweit davon profitieren, ist es wichtig, dass auch ältere Generationen und Angehörige niedrigerer Bildungs- und Einkommensschichten Zugang zum Internet haben. Schließlich geht es nicht nur darum, die Annehmlichkeiten und den Komfort einer digitalisierten Gesellschaft zu genießen. Vielmehr soll jeder an diesem wichtigen und zukunftsträchtigen Wirtschaftszweig teilhaben. Dafür ist jedoch lebenslanges Lernen und Lehren notwendig, das schon in der Schule beginnt und sich bis ins Erwachsenenalter fortsetzt.   

Kontakt

Sebastian Askar

Leitung Digitalisierung, IKT-Wirtschaft und digitale Infrastruktur

Email

Das könnte Sie auch interessieren