Voland & Quist: „Der Preis macht deutlich, dass wir in Berlin angekommen sind.”
Der Verlag Voland & Quist ist Preisträger des diesjährigen Großen Berliner Verlagspreises. Ein Interview mit dem Verleger Leif Greinus. Mehr
Anika Wiest
E-mail: anika.wiest@senweb.berlin.de
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Im November 2018 wurde erstmals gemeinsam von den Berliner Senatsverwaltungen für Kultur und Europa sowie Wirtschaft, Energie und Betriebe der Berliner Verlagspreis 2018 verliehen. Insgesamt haben sich 75 Verlage für den Verlagspreis beworben, darunter auch viele kleine Verlage aus sehr verschiedenen Publikationsrichtungen. Der mit 35.000 Euro dotierte Hauptpreis ging an den Verlag Klaus Wagenbach, der seit über fünf Jahrzehnten das Berliner Buch- und Verlagswesen nachhaltig prägt.
„Der Verlag Klaus Wagenbach wird für sein fortwährendes verlegerisches Werk geehrt“, heißt es in der Begründung der Jury. Klaus Wagenbach gründete den Verlag 1964 im ehemaligen West-Berlin. Dabei vereinte der Visionär westdeutsche und ostdeutsche Literatur und sprengte damit bereits damals alle Grenzen. Bis heute strahlt der unabhängige Verlag, welcher seit 2000 von seiner Ehefrau Susanne Schüssler geleitet wird, mit seinem kultur- und kunstgeschichtlichen Programm über die Stadtgrenzen hinaus.
Der Verlagspreis sei die Anerkennung dafür, dass Klaus Wagenbach von Anfang an den richtigen Weg gegangen sei, sagt Verlagsleiterin Susanne Schüssler: „Er hat immer inhaltliche Erwägungen über ökonomische Beweggründe gestellt und Bücher aus Leidenschaft und Überzeugung veröffentlicht. Wir haben uns nie verbiegen lassen und wurden nicht zuletzt aber auch dafür ausgezeichnet, dass die Bücher so sorgfältig und solide wie möglich hergestellt werden.“
Seit den Anfängen wird im Verlag Klaus Wagenbach Teamwork großgeschrieben: „Wir diskutieren jedes Buch, das zur Veröffentlichung vorgeschlagen wird, nach inhaltlichen und literarischen Kriterien. Nur, wenn wir von der Qualität eines Titels restlos überzeugt sind und ihn mit ungebremster Verve nach außen tragen, kann es uns gelingen, auch Bücher erfolgreich zu machen, die anspruchsvoll, fremd und manchmal sogar schwierig sind.“
Auch der Standort Berlin spiele seit jeher für den Erfolg des Verlages eine große Rolle, betont zudem Susanne Schüssler: „Welche andere Stadt sonst käme für einen auf Deutsch publizierenden Verlag in Frage, der auf historischem Boden stehen will, die politische und gesellschaftliche Auseinandersetzung braucht und der Orte der wissenschaftlichen Diskussion sucht. All das finden wir hier.“
Mit dem Berliner Verlagspreis soll der Standort auch weiterhin gestärkt werden, unterstrich die Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Ramona Pop, bei der Preisverleihung im Deutschen Theater im vergangenen November. Denn Berliner Verlage nehmen innerhalb der Kreativwirtschaft in der Stadt eine herausragende Rolle ein. Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa ergänzte: „Die Berliner Landespolitik ist stolz, nun mit dem Berliner Verlagspreis eine Auszeichnung ins Leben gerufen zu haben, die Verlage mit künstlerisch herausragenden Programmen würdigt.“
Im nächsten Jahr begeht der Klaus Wagenbach Verlag sein 55-jähriges Jubiläum – und das wird gebührend gefeiert: „Sowohl im Frühjahr als auch im Herbst gibt es ein veritables Jubelprogramm – und im Sommer erwartet unsere treuen Freunde noch eine zusätzliche Überraschung.“
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