Erstmalig testete die IFA mit “Global Markets” ein neues Konzept. Die Idee: Aussteller, die ohnehin vor Ort sind, können potenzielle Zulieferer treffen. “Hier kann sich die Industrie einen Nachschub an Prozessoren, an Platinen und an allen anderen elektronischen Komponenten besorgen, die sie braucht. Effizienter geht es kaum”, erläutert Koslowski. Da die Nachfrage nach solchen sehr spezifischen Ausstellerflächen nicht mehr in der ausgebuchten Messe Berlin bedient werden konnte, fand IFA Global Markets drei Tage lang in der Station Berlin statt. “Dies war sicherlich ein cleverer Schachzug. Allerdings sehen wir viele Dinge, bei denen wir in den kommenden Jahren nochmal nachsteuern müssen”, räumt Koslowski in einem ersten Zwischenfazit ein. Zukünftig wolle man zusammen mit den Partnern das Profil weiter schärfen.
Hohe Qualität an Fachbesuchern
Aufgegangen ist erneut der Spagat zwischen Besucher- und Fachmesse. “Auf dem Gelände sehen Einkäufer und Händler sehr schnell, welche Produkte besonders stark nachgefragt sind”, erklärt Koslowski, der die Veranstaltung auch als “wunderbare Testwiese” bezeichnet. Besonders erfreut zeigte er sich über die Qualität der Fachbesucher: “Alle relevanten Chefetagen kommen mit ihren Experten aus Forschung und Entwicklung, aus dem Marketing aus der Wettbewerbsbeobachtung, um sich hier über die Märkte generell und über das Wettbewerbsumfeld zu informieren.” Seien es Firmen aus Japan, Korea oder den USA.
Elektro-Haushaltsgeräte sind “Schmuckstück”
Thematisch fiel in diesem Jahr der Smart-Home-Bereich auf. Nach einem Versuchsballon im vergangenen Jahr und 15 Unternehmen, stellten diesmal 60 Spezialisten aus. Augenfällig war auch, dass sich die Automobilindustrie immer mehr an Themen der Unterhaltungselektronik annähert. Das habe “damit zu tun, dass das Auto, wie wir es heutzutage kennen sicherlich der größte vorstellbare Computer auf Rädern ist”, erklärt Koslowski. Ein richtiges Schmuckstück seien in diesem Jahr zudem die Elektro-Haushaltsgeräte gewesen. 2008 erstmalig noch im Programm, habe inzwischen fast jede Oberfläche in der Küche ein Touch-Panel - vom Kühlschrank bis zum Herd. Herangeführt wurden die Besucher auch an neuere Themen, wie Drohnen, 3-D-Drucken und -Scannen oder Virtual und Augmented Reality. “Wir wollen Ängste nehmen, getreu dem Motto: Probiert es einfach aus”, so Koslowski.
Offizielle Besucherzahlen verkündet die IFA noch nicht. Koslowski ist aber optimistisch, ähnliche Zahlen wie im Vorjahr zu erreichen. 2015 kamen rund 245.000 Besucher. Auch beim Ordervolumen liegen noch keine offiziellen Zahlen vor. Koslowski vermutet, dass dieses aber wieder deutlich über vier Milliarden Euro liegen wird.