Die Spiele-Industrie ist ein wichtiger Bestandteil der Kulturwirtschaft, sowohl isoliert betrachtet als auch in Verbindung mit anderen Medienbranchen. Für Film, Fernsehen und Kommunikation liefern Games wichtige Inhalte. Wir haben im Jahre 2002 unsere erste Branchenübersicht in Form einer Broschüre herausgegeben. Seitdem beschäftigen wir uns mit dem Thema, beobachten den Markt und unterstützen die Unternehmen bei ihrer Tätigkeit.
Wichtige Themen sind Hilfen bei der Finanzierung, Unterstützung bei der Vermarktung, vor allem in neuen Märkten, Vernetzung und Qualifizierung. Wir haben uns intensiv um die Ausbildungsmöglichkeiten gekümmert. Diese sind ja in Berlin zum Glück sehr gut mit der Games Academy einerseits, andererseits aber auch mit Ausbildungsinstituten wie L4, der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft und mit der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam.
Projekt Zukunft veranstaltete zusammen mit dem Bundesverband GAME eine Informationsveranstaltung zum Thema "Finanzierungsstrategien und Fördermöglichkeiten für die Games-Branche". Mit welchen Finanzierungsmaßnahmen kann die Branche unterstützt werden?
Für die Spieleentwickler ist es häufig nicht leicht, Kredite zu bekommen. Das Engagement von Banken oder privaten Kapitalgebern ist wiederum Voraussetzung für staatliche Finanzierungsinstrumente. Die Stadt unterstützt das Engagement des privaten Kapitalmarkts durch Bürgschaften, stille Beteiligungen, oder aber auch durch einen speziellen Venture Capital-Fonds für die Creative Industries. Neben den Betriebsmitteln gibt es noch die Technologieförderung, die immer dann zum tragen kommt, wenn etwas technologisch Neues entwickelt wird.
Ich habe festgestellt, dass die Banken auch deshalb sehr zurückhaltend sind, weil ihnen die Branchenkenntnisse fehlen; andererseits sind die jungen Unternehmen häufig nicht in der Lage, ihre Geschäftskonzepte präzise genug darzulegen. Mit einer Reihe von sehr erfolgreichen Bankengesprächen versuchen wir das Verständnis beider Seiten füreinander zu wecken.
Games scheinen bei den jeweiligen Wirtschaftsförderungsinstitutionen der Länder ernster genommen zu werden. Wie beurteilen Sie die Berliner Initiativen im Vergleich mit denen anderer deutscher Städte oder Regionen?
Ich denke, es könnte immer mehr getan werden. Wir haben in den letzten zwei Jahren viel Energie darauf verwandt, die Branchen der Creative Industries insgesamt zu analysieren und ein Förderinstrumentarium für alle gemeinsam zu entwickeln. Selbstkritisch muss ich wohl sagen, dass wir dem Bereich Games vor ein paar Jahren mehr Aufmerksamkeit haben zukommen lassen als heute. Auch wenn Berlin nicht so laut tönt: Der Zuzug von Firmen nach Berlin ist ungebrochen. Denken Sie an "Gameduell", "Metaversum" oder die Entwickler-Konferenz "Quo Vadis". Im übrigen arbeiten wir mit Hochdruck an einer Clusterförderung, die den Kontakt mit der Branche sicher wieder enger werden lässt.
Die besonderen Kompetenzen der Branche sollen in einem Games-Cluster konzentriert werden. Welche Effekte sind hier zu erwarten?
Kooperationsnetzwerke oder Cluster von Unternehmen untereinander und mit anderen Unternehmen in der Wertschöpfungskette sind für die wirtschaftliche Entwicklung positiv und werden deshalb vom Bund und von den Ländern gefördert. Projekt Zukunft ermuntert die Unternehmen zu solchen Aktivitäten und wirkt häufig als eine Art Geburtshelfer.
Bei der Förderung des Bundes im Rahmen des NEMO-Programms (Netzwerkmanagement Ost) können bis zu 300.000 Euro für ein Projekt, das im Regelfall in zwei Phasen aufgeteilt wird, gezahlt werden. Das Berliner Netzwerk "Serious Games" ist gerade in seine erste Phase gestartet. Bei der Clusterförderung des Landes Berlin können bis zu 500.000 Euro für den Aufbau überbetrieblicher Strukturen und für das Netzwerkmanagement gezahlt werden. Von dieser Summe müssen die beteiligten Unternehmen 30 Prozent tragen.
Wie die Fördergelder verwendet werden, kann das Cluster, in gewissen Grenzen, selbst entscheiden. Ein Beispiel wären gemeinsame Auftritte bei Messen, gemeinsame Seminare und Workshops, oder aber der Aufbau eines Vertriebsnetzwerks. Alle Mitglieder des Clusters müssen sich auf gemeinsame Projektvorschläge einigen. Besonders wichtig ist uns die gemeinsame Präsentation auf Messen bzw. auf internationalen Veranstaltungen. Die Intensivierung der Kontakte in andere Länder kann auch durch gemeinsame Projekte unterstützt werden; solche Projekte gibt es bereits mit den skandinavischen Ländern, bei denen es darum geht, diese Regionen für unsere Berliner Games-Entwickler als Markt zugänglich zu machen.
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