The (digital) show must go on

Kategorie: Games

Computerspieler auf einer Messe vor einem Bildschirm.

© Florian Olivo / Unsplash

Für Gamer und Branchenvertreter gleichermaßen bedeutet der August traditionell eines: Die gamescom steht wieder an. Die Messe zählt neben der gamesweekberlin zu den wichtigsten Networking- und B2C-Veranstaltungen für Unternehmen aus der Entertainment-Branche in Deutschland und Europa. Unter normalen Umständen hätte der August wieder Tausende Menschen in die Kölner Messehallen gelockt, wenn da nur nicht die COVID-19-Pandemie passiert wäre. Im Gegensatz zur E3 und Paris Games Week, die restlos abgesagt worden sind, haben sich die gamescom-Veranstalter dazu entschieden, ihr reichhaltiges Programm in Livestreams und digitale Konferenzen im Web umzuwandeln – für Besucher komplett kostenfrei.


Bestehende Formate werden ins Digitale verlagert

Die diesjährige gamescom wird inhaltlich etwas gestrafft, verzichtet allerdings nicht auf einige bekannte Formate, die sich bereits in den vorherigen Jahren bewährt haben:

Im Content-Hub gamescom now laufen alle digitalen Informationen zu Livestreams, Shows, Aktionen und Weltpremieren zusammen, die auf der gamescom ihren Platz haben. Hier werden außerdem in Themenbereichen für Let’s-Plays, E-Sports, Cosplay, Indies und Merchandise typische Elemente aufgegriffen, die auf keiner Spielemesse fehlen dürfen.

Nach einer äußerst erfolgreichen Premiere der „gamescom: Opening Night Live“ 2019 fungiert die von Geoff Keighley moderierte Eröffnungsshow erneut als offizieller Kickoff der Messe. Erweitert wird die Show durch neue Live-Formate wie die „gamescom: Awesome Indies“, die täglich produzierte „gamescom: Daily Show“ oder die „gamescom: Best of Show“ mit der Präsentation des gamescom Awards.

Die alljährliche, dreitäge Entwicklerkonferenz devcom 2020 bekommt dagegen einen neuen Anstrich und wird stark ausgebaut: Über insgesamt zwei Wochen bringt die devcom Digital Conference 2020 knapp 3.000 Teilnehmer aus der Welt der Spieleentwicklung mit Vorträgen, Panels und Masterclasses zusammen. Nicht fehlen darf ebenfalls das altbekannte Matchmaking-Format, welches unter dem neuen Namen „devcom Pitch It!“ Entwickler und Publisher durch die offzielle Event-App PINE vernetzt.

Auf der neu strukturierten Online-Konferenz mit dabei ist auch die Baltic Game Industry (BGI), die an ihrem „Baltic Sea Games“-Pavillon ein diverses Programm präsentieren wird. Am Eröffnungstag der gamescom findet etwa das Panel „How do we incubate for non-entertainment game production?“ statt, welches sich mit der Frage der Unterstützung von Serious-Games-Projekten befasst und Berliner Gesichter an Bord holt: Die Moderation übernimmt Womenize!-Initiatorin Ruth Lemmen, während Kerstin Schütt über ihre Erfahrungen bei Twisted Ramble Games berichten wird.

Hochkarätige Spiele aus Berlin beim Indie Arena Booth

Indie-Games erfreuen sich seit Jahren enormer Beliebtheit und auf der gamescom 2020 wird die Indie Arena Booth Online wie in den Vorjahren zahlreichen kreativen Spielideen Raum bieten – nur eben virtuell: „2019 waren Entwickler aus über 100 Ländern auf 1.500 Quadratmetern zu Gast bei uns und wir wurden mit dem Preis für den besten Stand der gamescom ausgezeichnet“, schwelgt Stephanie Lang, Senior Manager von Supercrowd Entertainment und Organisatorin der Indie Arena Booth, in Erinnerungen und blickt trotz Pandemie mit Freude auf die diesjährige Ausgabe: „Die Indie Arena Booth kehrt dieses Jahr mit einem Multiplayer-Game als Spielfeld zurück, auf dem während der gamescom Besucher aus aller Welt rund um die Uhr die spannendsten Indie-Hits anspielen können. Außerdem gibt es ein attraktives Rahmenprogramm mit Livestreams, Let’s Plays, Entwickler-Interviews und Workshops, um die Faszination für Indie-Spiele für alle Besucher noch greifbarer zu machen.“

Unter den insgesamt 194 Spieleentwicklern aus 53 Nationen befindet sich ebenfalls eine stolze Anzahl an Berliner Projekten, wie etwa Torpor Games, ByteRockers’ Games oder Studio Fizbin – ein Fakt, den Stephanie Lang im Gespräch mit Projekt Zukunft besonders hervorheben möchte: „Wie auch in den Jahren zuvor freuen wir uns natürlich sehr, dass sich unter den zahlreichen Teilnehmern, die unseren Kurations-Prozess durch Branchen-Experten durchlaufen haben, auch hochkarätige Spiele aus Berlin befinden. Das unterstreicht für uns, wie viel kreative Energie in Berlin brodelt und wie attraktiv dieser Standort für ambitionierte Indie-Entwickler ist."

Digitale gamescom-Allianz bringt Berlin und Hamburg zusammen

Das Motto „Krisen fördern Kreativität“ trifft auch auf die „Digitale gamescom-Allianz“ zu: Im Zuge der COVID-19-Pandemie und der Absage der physischen gamescom haben sich die Berliner Marketing-Agenturen INSTINCT3 und Freaks 4U Gaming sowie der Hamburger Internet-Popkultur-Sender Rocket Beans Entertainment zusammengeschlossen, um ein gemeinsames gamescom-Programm unter dem Namen „Gamevasion“ auf die Beine zu stellen.

„Wir haben dieses Projekt initiiert, um die stärksten Produktions- und Redaktionsressourcen der Industrie in einem gemeinsamen Lösungsansatz für die deutsche Games-Wirtschaft zu bündeln“, erläutert INSTINCT3-Geschäftsführer Hendrik Ruhe im Gespräch mit Games Wirtschaft. „Wir sind sehr stolz darauf, dass dieser Zusammenschluss erfolgreich war und wir können jetzt schon allen Gamern versprechen, dass es eine einzigartige Show wird.”

„Auf der gamescom in Köln bespielen wir unabhängig voneinander seit Jahren eine große Anzahl an Bühnen und Ständen“, ergänzt Freaks 4U Gaming-Gründer Michael Haenisch. „Mit vereinten Kräften werden wir in diesem Jahr über viele Kanäle Gaming- und eSport-Content produzieren und dabei Marken und Produkte mit einigen der größten deutschen Influencer inszenieren.“

Mit dabei sind bekannte Gesichter und Gaming-Influencer wie etwa HandOfBlood, Maxim, Trymacs oder Rewinside.

Den Termin-Kalender der gamescom 2020 findet sich hier.

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