3D-Data Projekt in Berlin

Kategorie: Digitalwirtschaft

© Artem Sapegin / Unsplash

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Damit Fahrzeuge und Roboter in einer vernetzten und intelligenten Stadt autonom navigieren können, müssen verlässliche 3D-Daten der Umgebung in Echtzeit zur Verfügung stehen. Hierfür braucht es neuartige 3D-Karten, die das Startup Artisense nun im Rahmen eines Pilotprojekts zusammen mit Industriepartnern entwickelt. Eine Flotte von zehn Fahrzeugen kartografierte dafür ab Januar 2019 in einem Zeitraum von mehreren Wochen den öffentlichen Raum im Großraum Berlin.

Mit seiner internationalen Gründer- und Startup-Szene ist Berlin der Innovationstreiber in Deutschland und Europa. In der deutschen Hauptstadt entwickeln Unternehmer, Forscher und Kreative aus aller Welt Ideen mit weltweiter Strahlkraft und Geschäftsmodelle für die Welt von morgen. Dabei geht es auch um eine neue Form der städtischen Infrastruktur – konkret: autonome Systeme in der Smart City, der vernetzten, intelligenten Stadt. Berlin ist hier besonders ehrgeizig unterwegs.

Das Startup Artisense, gegründet 2015 von einem ehemaligen Audi-Ingenieur, einem Informatikprofessor und einem IT-Unternehmer aus Deutschland, und mit Sitz im kalifornischen Palo Alto, in München und Tokio, möchte diese Vision umsetzen. Artisense will Maschinen beibringen, wie Menschen sehen zu können. Dafür braucht das Startup als Grundlage aber eine ausgeklügelte 3D-Karte von Berlin. Denn bei dieser Karte wandelt eine Software die Umgebung in gepunktete Wolken um, die von Maschinen einfacher lesbar sind.

Ganz ohne GPS unterwegs

Mit der Technologie von Artisense können Autos künftig dank den 3D-Daten, die in Echtzeit beim Fahrzeug ankommen, autonom herumfahren. Und zwar ohne GPS. Mit im Boot als Projektpartner von Artisense sitzen auch die Schwergewichte Bombardier, Siemens und Alba. Bei den Testfahrten für das 3D-Data-Projekt werden die Fahrzeuge auf Berlins Straßen deutlich zu sehen sein. Die Autos sind mit einfachen Kameras und Sensoren bestückt. Diese kartografieren den öffentlichen Raum in Berlin und speisen die Informationen dann in das System von Artisense ein. Diese Daten werden über mehrere Monate aufgezeichnet und erfasst – und ergeben eine immense Datensammlung, die dann zu einer Map zusammengebaut wird.

Damit das autonome Fahren künftig für alle Verkehrsteilnehmer sicher wird – Radfahrer und Fußgänger eingeschlossen – braucht es verschiedene Orientierungspunkte. Vor allem auch, wenn die Internetverbindung einmal gekappt ist und das Auto sozusagen offline unterwegs ist.

Nur Straßen, keine Klardaten oder Gesichter

Ein Aspekt wird bei dem Pilotprojekt auf Berliner Straßen jedoch besonders großgeschrieben: der Datenschutz. Natürlich stellt sich beim Erfassen solcher Daten die Frage nach Persönlichkeitsrechten von erfassten Personen, die bei der Kartografierung miteinbezogen werden. Daten, die etwa Gesichter von Personen erhalten, werden nach der Verarbeitung der Eckpunkte von Gebäuden und Straßen wieder gelöscht. Diese seien in der Punktewolke nicht mehr erkennbar und für die Erstellung der 3D-Karten auch nicht notwendig, heißt es von Artisense.

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