Neu in Berlin: Future of Festivals

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Festivals of Future © Unsplash

Festivals of Future

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Hinweis: Aufgrund der aktuellen, durch die Verbreitung des Coronavirus ausgelöste gesellschaftlichen und politischen Lage wird die Messe Future of Festivals nicht wie geplant am 26. und 27. März stattfinden, sondern in das vierte Quartal des Jahres verschoben.

Ob Techno, Klassik, Pop, Schlager, Metal, Folk oder Rock – auch in diesem Jahr hat die Festival-Saison einiges zu bieten. Zahlreiche Open Airs und Festivals sind in Berlin und dem Umland geplant – mit immer steigenden Besucherzahlen. Allein für das „Lollapalooza“ im Olympiastadion werden auch in diesem Jahr mehr als 100.000 Fans erwartet.

Und natürlich werden bei solchen Veranstaltungen kiloweise Wurst und Fleisch gegrillt, viel Bier getrunken und am Ende bleiben Unmengen von Müll übrig. Oder etwa nicht?

Nachhaltige Festivals sind im Trend

Längst nicht mehr. Denn hier habe seit einigen Jahren ein Umdenken stattgefunden und das Thema Nachhaltigkeit spiele bei der Planung zunehmend eine Rolle. Das jedenfalls sagt Robert Stolt, Geschäftsführer der Festivalberatung FUCHS & HIRSCH aus Pankow. Er hat sich darauf spezialisiert, wie man Events ökologisch umbaut und plant.

Damit reagiere die Branche vor allen Dingen auf das immer größer werdende Bedürfnis der Besucher, dass sich Festivals in Richtung Nachhaltigkeit entwickeln sollen, so Stolt: „Jegliche Form von Live-Veranstaltung stellt für die Umwelt eine Belastung dar. Um unser Ökosystem zum Wohl zukünftiger Generationen lebenswert zu erhalten, müssen wir alle Aspekte der Veranstaltungsbranche neu beleuchten.“

Die Agentur, die hauptsächlich von gelernten Veranstaltungskaufleuten geführt wird und im Festivalbusiness zu Hause ist, geht noch einen Schritt weiter und lädt vom 26. bis zum 27. März zur ersten Festival-Netzwerkmesse, der „Future of Festivals“, ein: „Gemeinsam mit unseren Partnern, der Ticketplattform Eventbrite und der Clubcommission Berlin, veranstalten wir einen Branchentreff mit Panels und Workshops zu branchenrelevanten Themen“, so Stolt.

Eine Veranstaltung für alle, die in der Festival-Branche Fuß fassen wollen

Begonnen hat es mit einer Veranstaltungsreihe Anfang des vergangenen Jahres: „Der Andrang war groß, das Feedback rundum positiv und es wurde lebendig über die nächste Festivalsaison diskutiert. Da wurde uns klar: Die Branche braucht eine Plattform für den Austausch“, sagt der Event-Experte. Die Location könnte nicht passender sein: eine ehemalige DDR-Papierfabrik im Wriezener Karree – zwischen dem berühmten Berghain und Ostbahnhof. Dort werden sich an den beiden Tagen über 1.500 Veranstalter, Dienstleister und branchennahe Unternehmen auf der 2.100 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche präsentieren und Neuheiten demonstrieren.

Außerdem sind mehr als 80 nationale und internationale Speaker eingeladen, darunter Fritz Dyckerhoff vom Garbicz Festival, Holger Hübner, WACKEN Festival, und Rainbow Gao vom YinYang Music Festival in Peking, die über die Wandlungen und Herausforderungen bei Live-Veranstaltungen sprechen: „Darüber hinaus bieten wir einen Bereich zum Networken, speziell für Nachwuchstalente, Uni-Absolventen und allen, die in der Festivalbranche Fuß fassen wollen“, so Stolt.

Während der Messe werden sowohl ökologische Faktoren, wie die Reduktion des CO₂-Ausstoßes und Energieeinsparung bei Festivals besprochen als auch klimaneutrale Festivalgadgets ausgestellt, wie Konfetti aus Saatgut oder Zelte aus Karton. Pro Messetag werden etwa 1.500 Teilnehmer*innen erwartet. Im Fokus des Austausches stehen auch soziale Nachhaltigkeitsthemen, wie korrekte Bezahlung, Überstunden und die faire Behandlung der Mitarbeiter*innen.

Der Innovations-Award – das Highlight der Future of Festivals-Konferenz

Für den Innovations-Award, der im Rahmen des Festivals verliehen wird, können sich Unternehmen bewerben, die sich darauf spezialisiert haben, außergewöhnliche Projekte, Ideen und Apps für die Veranstaltungsbranche zu schaffen. Hier haben ausschließlich die Veranstalter das letzte Wort und stimmen live vor Ort für ihren Favoriten ab: „Der Innovationspreis ist somit nicht nur eine Auswahl der Gewinner, sondern auch eine Aussage von Entscheidungsträgern der Branche über die dringend benötigten Tools und Ideen, die in der nächsten Saison zum Einsatz kommen werden“, erläutert Robert Stolt.

Die Agentur FUCHS & HIRSCH ist ein Kenner der Branche. Ihre größte Errungenschaft: „Wir konnten 70 Festivals neue Innovationen und Verbesserungen mit an die Hand geben und haben somit die Qualität hinsichtlich der Nachhaltigkeit deutlich verbessert. Beispielsweise wurden ganze Bühnen über das gesamte Wochenende rein mit Solarpanels betrieben. Festivalveranstalter waren demgegenüber zu Beginn extrem skeptisch und sind nun absolut begeistert davon. Aber auch kleinere Veränderungen, wie Pfandmarken aus Restholz einzuführen und somit auf Plastik zu verzichten, zählen zu unseren Erfolgen. Wir freuen uns generell über jeden Aspekt, der Festivals dabei hilft, einen kleineren ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen“, so Stolt.

So sieht das Festival der Zukunft aus

Und wie wird das Festival der Zukunft aussehen? Der moderne Festivalbesucher habe mittlerweile viel höhere Ansprüche an ein Festival, als an ein tolles Line-up: „Besucher wollen eine ausgefallene Dekoration sehen, sie wollen sich verstanden fühlen, sie wünschen sich vegane oder vegetarische Gerichte.“ Außerdem werde es immer mehr Schritte in Richtung Nachhaltigkeit geben – vor allem im Energiebereich: „Man wird Wasserstoffgeneratoren statt Dieselgeneratoren verwenden, Bühnen werden mit Solarenergie betrieben, während der Produktion wird man E-Bikes statt Motorroller verwenden und vieles mehr“, verrät der Festivalmacher.

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