Umwälzungen der Musikbranche

Kategorie: Kreativwirtschaft

©Loop Conference

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Wie in zahlreichen anderen Kreativbranchen bringt die Digitalisierung auch auf dem Musikmarkt zahlreiche Veränderungen mit sich - sowohl für Künstler*innen als auch für Labels. Der <link http://www.musikindustrie.de/startseite/>Bundesverband für Musikindustrie</link> beobachtet diese Entwicklungen seit mehreren Jahren und fast sie in der Studie „Musikindustrie in Zahlen 2017“ zusammen.

Demokratisierung der Musikbranche
In der Studie zeigt der Bundesverband auf, dass unabhängige Musiker*innen und Newcomer*innen immer mehr Mittel und Wege zur Verfügung stehen, um ihre Musik aufzunehmen und weiterzuverbreiten.  Allerdings erscheint es für junge Künstler*innen schier unmöglich, gleichzeitig für die Distribution ihrer Musik zu sorgen und eine effektive Promotion-Strategie in Angriff zu nehmen. Währenddessen darf die Musik natürlich selbst nicht zu kurz kommen. Da Musiker*innen hauptsächlich an der Komposition arbeiten müssen, bleibt das klassische Label auch in der neuen Digitalwelt ein unumgänglicher, aber auch ein sehr nützlicher und hilfreicher Partner für die professionelle Musikproduktion. Große und kleine bzw. mittelständische Unternehmen sind weiterhin ein essentieller Bestandteil der Musikbranche, die Künstler*innen in allen Lagen betreuen und wichtige Kontakte herstellen, für die Musik- und Musikvideoaufnahmen sorgen sowie Auftritte bei Konzerten, Festivals oder in Clubs organisieren.    

Alt versus neu – Streaming versus Download
Dass die neue digitale Musikwelt die alte und etablierte in Schritten ablöst, zeigt die Entwicklung der Verkaufs- und Streamingzahlen: 13,5 Prozent der Deutschen hören Musik über kostenpflichtige Streamingdienste. Die Tatsache, dass sich diese Zahl vor einem Jahr noch auf acht Prozent und vor zwei Jahren auf fünf Prozent belief, zeigt, dass dieser Zweig der Branche ein starkes Wachstum erfährt.

Zusammen mit Anbietern wie <link https://www.apple.com/de/music/>Apple Music</link> und <link https://de.napster.com/>Napster</link> Co. überschritten die Streamingdienste mit Einnahmen von 549 Millionen die ikonische Marke von einer halben Milliarde Euro. Das entspricht einem Wachstum von 42,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung hatte wiederum ihre Auswirkungen auf Musikdownload-Zahlen: Hier gingen die Einnahmen im Jahr 2017 um 19,3 Prozent zurück.   

Zahlen und Fakten zur Musikwirtschaft in Berlin
Betrachtet man die Musiklandschaft in Berlin, ist diese nicht nur international ausgerichtet, sondern für den Standort ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor:

  • Gesamtumsatz 2015: 1,9 Milliarden Euro
  • Rd. 1.450 Unternehmen aus dem Musiksektor haben ihren Sitz in Berlin (2015)
  • 13.312 Menschen (in einem freiberuflichen, selbstständigen, geringfügigen oder sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis) arbeiten im Musiksektor
  • 11 Prozent der bundesweiten Musikunternehmen haben ihren Sitz in der Hauptstadt
  • In Berlin sind 159 Musikverlage ansässig
  • Berlin verfügt über 155 Musikschulen mit 40.000 Schüler*innen
  • 3.200 Studierende belegen einen musikalischen Studiengang

Alle aktuellen Zahlen zur Musikwirtschaft in Berlin in der aktuellen Kurzinfo Musik (Stand 2018):
<link https://projektzukunft.berlin.de/fileadmin/user_upload/Kurzinfo_Musikwirtschaft_Stand_Juni_2018.pdf - external-link-new-window "Opens internal link in current window">Kurzinfo Musik (Download)</link>

Die reichhaltige Festival- und Konzertlandschaft tut ihr Übriges, um der musikalischen Kultur einen fruchtbaren Boden zu bieten. Die <link https://www.berlinerfestspiele.de/de/aktuell/festivals/musikfest_berlin/ueber_festival_mfb/aktuell_mfb/start.php>Berliner Festspiele</link> und die <link https://www.berlinerfestspiele.de/de/aktuell/festivals/musikfest_berlin/ueber_festival_mfb/aktuell_mfb/start.php>Musik-Biennale Berlin</link> widmen sich zeitgenössischer Musik, währenddessen Fans aller Genres auf verschiedenen Veranstaltungen, wie dem und dem <link https://citadel-music-festival.de/>Citadel Music Festival</link> auf ihre Kosten kommen.

Die Musikkultur und -wirtschaft in Deutschland ist vielfältig, lebendig und hat zahlreiche Chancen, weiter zu gedeihen. Und in Berlin finden Künstler*innen, Unternehmer*innen und Produzent*innen ein angemessenes, facettenreiches und interessantes Zentrum für ihr Schaffen sowie ein gesundes Netzwerk um gemeinsam Musik zu kreieren.  

Die Senatsverwaltung für Wirtschaft Energie und Betriebe unterstützt die Berliner Musikwirtschaft seit Jahren u.a. mit der Förderung von Konferenzen wie „<link https://mwm-berlin.de/ - external-link-new-window "Opens internal link in current window">Most Wanted:Music</link>“, „<link https://www.berlin-music-commission.de/projekte/hybrid-music-lab.html - external-link-new-window "Opens internal link in current window">Hybrid Music Lab</link>“ und „Stadt nach Acht“, aber auch durch die Beauftragung von Studien im Musik-und Clubbereich sowie Internationalisierungsmaßnahmen. 

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