Zukunftskopf: Co-Gründerin und CEO Aimie-Sarah Carstensen von ArtNight
Die Mission der Gründerin Aimie-Sarah Carstensen ist Kreativität zu einer Routine zu machen, die alle lieben. Wie sie das mit ArtNight schafft, erzählt sie uns im Interview. Mehr
Anika Wiest
E-mail: anika.wiest@senweb.berlin.de
Telefon: (030) 90138423
Am 28. Juli findet das Art Solar Festival in Berlin statt. The Solar Panel Art Series präsentiert ihre Kollektion und inszeniert das Thema Nachhaltigkeit in künstlerischer Manier.
Wir haben den Projektmanager Abou Aboughazala gefragt, was die Hintergründe zwischen dem Crossover der Kreativ- und Energieindustrie sind und inwiefern der Wandel zu einer nachhaltigen Zukunft durch uns alle beeinflusst wird.
Guten Tag, Sie haben eine Plattform geschaffen, auf der erneuerbare Energien auf künstlerische Kreativität treffen – können Sie das näher erläutern?
Wir wollen das Thema Nachhaltigkeit und soziales Bewusstsein zugänglicher für die Gesellschaft machen. Wir wollten einen Austausch in einfacher Sprache, die wir alle verstehen, zu diesen Themen schaffen. Die Sprache der Kunst. Wir glauben, dass ein wichtiger Teil der Transformation zu einer kohlenstofffreien Wirtschaft der Wechsel unserer Energie-Quellen zu erneuerbaren Energien ist. Hier setzen wir die Solarpanels als Symbol solcher Energien ein und verbinden diese mit internationalen Künstlern.
Dafür setzen Sie Solarmodule als künstlerisches Medium ein – wie genau funktioniert das? Und wie kamen Sie auf die Idee, dies als Geschäftsmodell zu etablieren?
Wir nutzen ein soziales Geschäftsmodell. Durch die steigende Anzahl an Solarpanels, die ans Ende ihrer Lebensphase kommen, steigt auch der Anteil an anfallendem Abfall. Wir versuchen dies zu reduzieren, indem wir die Solarpanels up-cyclen und ihnen ein zweites, alternatives Leben geben: Sie werden zu Kunstobjekten. Diese werden dann verkauft, die Hälfte der Einnahmen geht an die Little Sun Foundation, die Künstler kriegen 30 Prozent und wir behalten 20 Prozent, um unser Projekt zu finanzieren.
Die Solar Panel Art Series will das Bewusstsein für erneuerbare Energien schärfen – wie genau soll das geschehen?
Die meisten Leute waren noch nie nah an einem Solarpanel, und wenn es um erneuerbare Energien geht, denkt man an eher unschöne Panels auf dem Dach. Der gesamte Dialog war bisher immer sehr technisch und akademisch, was das Thema weniger zugänglich für die breite Masse macht. Mit unserem Konzept bringen wir Leute durch Ausstellungen und Events, wie dem Art Solar Festival, zusammen und geben ihnen die Möglichkeit, die Panels von Nahem zu betrachten und stellen somit das Thema kreativ und hübscher dar.
Sie arbeiten auch mit der Little Sun Foundation zusammen – ein Startup, das mit Solarlampen Elektrizität nach Afrika bringt und vielen Menschen dadurch praktisch hilft. Wie kam es zu dem Kontakt?
Wir hatten zum Anfang E-Mail-Kontakt, aus welchem sich dann schnell eine geschäftliche Beziehung entwickelte: Ein Besuch in ihrem Office zeigte uns, wie offen und unterstützend die Initiative ist. Ein großartiges Team, mit welchem es Spaß macht zusammen zu arbeiten.
Wir unterstützen ihr Solar-Schulprojekt, welches Schulkindern ohne Zugang zu Energien, diesen Zugang durch Little Suns bietet und die schädlichen Kerosin-Lampen, die in Gebrauch sind, ersetzen.
Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei Ihnen eine große Rolle – was muss hier noch in der Gesellschaft getan werden?
Am wichtigsten ist es, Aufmerksamkeit und ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen, ohne dass akademisches Wissen oder ein gewisses Level von Bildung vorhanden sein muss. Einfache, einfach anzuwendende und kostengünstige Alternativen und Mittel, die den Leuten helfen werden, nachhaltige Methoden anzuwenden, müssen zur Verfügung gestellt werden. Meiner Meinung nach wird die Veränderung zustande kommen, wenn wir bereits im Kindesalter auf das Thema aufmerksam machen, sodass es ein natürlicher Teil der Kultur der zukünftigen Generationen wird.
Sie werden Ihre Arbeiten auch auf dem Solar Art Festival vorstellen – was genau wird die Besucher erwarten? Was werden Sie zeigen?
Wir werden die 80 Kunstwerke aus der aktuellen Kollektion präsentieren und diese mit einer online Benefiz-Auktion, zusammen mit unserem Partner Paddle8, ergänzen. Besucher können ein Community-Event erwarten, welches warm und familienfreundlich ist, mit Workshops, welche einfach und spaßig für Kinder sind und ihnen einen ersten Einblick in die Nachhaltigkeit ermöglichen. Das alles wird den ganzen Tag unter freiem Himmel, in den Räumlichkeiten von KAOS, begleitet von Musik und Kunst, stattfinden.
Und was erwarten Sie von dem Festival?
Ich habe keine genaue Erwartung von dem Festival im Kopf. Meine Motivation ist es, eine Alternative und eine Plattform zu erschaffen, die die Community zusammenbringt und die Möglichkeit zum Austausch persönlicher Erfahrungen bietet. Es geht darum eine Einheit zu schaffen, jene zu unterstützen, die nicht das Glück haben, in unserer Position zu sein und ein wachsendes soziales Bewusstsein und nachhaltige Methoden zu fördern.
Wo sehen Sie sich und Ihr Startup in fünf Jahren?
Als Startup versuchen wir uns auch in anderen Hauptstädten Europas und auch New York City niederzulassen. Gleichzeitig sehe ich, wie sich das Projekt in eine globale Bewegung entwickelt. Das alles sind noch neue Entwicklungen und bringen eine konstante Lernkurve mit sich, aber durch die ganze Unterstützung, die wir erhalten, und die Erfolge der Vergangenheit, blicke ich sehr optimistisch in die Zukunft. Wir initiieren eine Bewegung und heben hervor, wie Kunst als Werkzeug für Veränderung eingesetzt werden kann und ich hoffe, dass wir in fünf Jahren Fuß in New York City gefasst haben und eine noch größere und offene Kollektion von Künstlern aus Afrika und Asien haben, da der Großteil unserer Teilnehmer momentan aus westlichen Ländern stammt.
Sie leben und arbeiten in Berlin – was fasziniert Sie an dieser Stadt? Und was müsste sich noch ändern?
Berlin ist eine Stadt voller Ausstrahlung. Ich bin mir nicht sicher, was es genau ist, aber mich fasziniert das Gefühl der Freiheit der Stadt. Es ist eine Form der zivilisierten Anarchie, die funktioniert, und ich finde das ist wundervoll befreiend.
Zu guter Letzt: Könnten Sie bitte folgenden Satz vervollständigen: „Berlin ist…“
Berlin ist ein Erlebnis und der beste Ort, um sich selbst zu finden.
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