Berlinale 2018

Kategorie: Film/Rundfunk

© Dirk Michael Deckbar / Berlinale 2014

© Dirk Michael Deckbar / Berlinale 2014

Mit über 400 Filmen, 334.478 verkauften Eintrittskarten, 496.471 Besuchern, 3.716 Pressevertreter aus 79 Ländern und 17.333 Fachbesuchern war die Berlinale 2017 das größte Publikums-Filmfestival der Welt. Und auch dieses Jahr werden tausende Fans, Filmschaffende, Journalisten und Kreative aus aller Welt in der deutschen Hauptstadt erwartet.

Die Berlinale zählt zu den bedeutendsten Filmkunst- und Wirtschaftsfaktor des Standortes Berlin, der zusätzlich 125 Millionen Euro in die Stadt bringt. Neben den klassischen Berlinale-Besuchern und Touristen, sind es vor allen Dingen die Fachbesucher wie Einkäufer, Produzenten und Journalisten, die mehrere Tage in der Stadt sind. Filmschaffende und Kreative haben im Rahmen von Workshops, Panels und gemeinsamen Projekten zahlreiche Möglichkeiten der Zusammenarbeit und des gemeinsamen Austausches. 

Die Filmfestspiele sind aber nicht nur für die Dauer der zwei Wochen im Februar ein wichtiger Wirtschaftsfaktor Berlins, sondern ein ganzjähriger Geschäftszweig. Von der Berlinale profitiert neben dem Film- und Fernsehgeschäft die gesamte Kreativwirtschaft. Laut einer Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie arbeiten rund 36.000 (2015) selbstständige und angestellte Filmschaffende in ganz Deutschland, die Umsätze der Filmhersteller liegen seit 2009 stabil im Bereich von etwa 4,5 Milliarden Euro.

Berlin steht damit unangefochten auf Platz eins der Filmstandorte in Deutschland: Rund 2.200 Unternehmen sind in Berlin aktiv und beschäftigen 11.330 Menschen. Dazu tragen die erfolgreichen Förderungen durch das Land Berlin und das Medienboard Berlin-Brandenburg in hohem Maße bei. Die internationalen Filmfestspiele Berlin erhalten eine institutionelle Förderung in Höhe von 7,2 Millionen Euro von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

European Film Market & Co-Production Market

Die vergangenes Jahr erfolgreich beim European Film Market (EFM) eingeführte Plattform „EFMHorizon“ beschäftigt sich mit der Filmindustrie der Zukunft und wegweisenden Entwicklungen in der Medien- und Unterhaltungswelt. Das progressive Programmformat wurde ausgebaut und findet in diesem Jahr an fünf aufeinanderfolgenden Tagen vom 16. bis 20. Februar in unmittelbarer Nähe des Marriott Hotels statt. 

Die Veranstaltung gilt als wichtigstes Treffen aller an der Produktion von Filmen Beteiligten wie Regisseure, Drehbuchautoren, Produzenten, Vertriebsleute und Technologieexpert*innen. Der European Film Market wirft in Keynotes, Talks und Workshop-Formaten ein Schlaglicht auf brandaktuelle Themen wie beispielsweise künstliche Intelligenz, Virtual Reality, Blockchain sowie Diversity in der Filmbranche.

Erstmalig bietet der EFM 2018 offizielle Market Screenings für 360° VR Projekte an und zeigt diese in Kooperation mit INVR.Space im neu geschaffenen „VR Cinema at Marriott“. Darüber hinaus präsentiert „EFM Startups“, die Initiative, die die Filmindustrie mit Vor- und Querdenkern der Kreativwirtschaft und Technologieszene zusammenbringt, zehn ausgewählte Startups aus Berlin und Europa.

Ein vielfältiges Rahmenprogramm bietet den Teilnehmern außerdem Raum für Networking und News zu aktuellen Produktionsthemen.

Neu in diesem Jahr ist ebenfalls die Erweiterung der Initiative „EFM Producers Hub“, die erstmals gemeinsam mit dem internationalen Produzent*innennetzwerk ACE Producers und dem Berlinale Co-Production Market veranstaltet wird. 

Programmpunkte der Berlinale

Ein weiteres Novum der Berlinale, die zum 17. Mal unter der Leitung von Dieter Kosslick steht, erwartet die Zuschauer bereits bei der Eröffnung: Zum ersten Mal in der Geschichte wird das Festival mit einem Animationsfilm, „Isle of Dogs – Ataris Reise“ von Wes Anderson, eröffnet. Eine Weltpremiere, erst rund einen Monat später startet der Film in den USA, bis er im April 2018 international in die Kinos kommt. 25 weitere Welt- und internationale Filmpremieren soll es in diesem Jahr geben. 

Das Festival gliedert sich auch dieses Mal in folgende neun Sektionen: Wettbewerb, Berlinale Shorts, Panorama, Forum, Generation, Perspektive Deutsches Kino, Berlinale Special, Retrospektive und Hommage. Während im Wettbewerb internationale Produktionen zu sehen sind, richtet sich die Kategorie Panorama eher an Independent- und Arthouse-Fans, junge Cineasten zieht es zur Sektion Generation und Freunde experimenteller Filme kommen im Forum auf ihre Kosten und auch der Teddy Award, der queere Filmpreis der Internationalen Filmfestspiele, zieht zahlreiche Fans an. 

Die Berlinale-Jury 

Als Jury-Präsident der diesjährigen Berlinale konnte der deutsche Regisseur, Drehbuchautor, Filmkomponist und Produzent Tom Tykwer gewonnen werden. Seine vielfach ausgezeich-neten Filme waren bereits mehrfach auf der Berlinale vertreten. Zuletzt hatte Tykwer bei der international beachteten Serie „Babylon Berlin“ Regie geführt und sprach von der Berlinale als sein „Lieblings- und Heimatfestival“. Die weiteren Jury-Mitglieder werden kurz vor dem Start der Berlinale bekannt gegeben. Die Jury vergibt jährlich acht Preise, darunter ein goldener Bär für den besten Film und die silbernen Bären für die beste Darstellerin und den besten Darsteller. 

Kontakt

Tanja Mühlhans

Leitung Kreativ- und Medienwirtschaft, Digitalwirtschaft, Projekt Zukunft

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