TRANSIT Verlag: „Wir wollen Schubladen aufbrechen.”
Der TRANSIT Verlag ist Preisträger des Berliner Verlagspreises 2024. Ein Gespräch mit Verleger Rainer Nitsche. Mehr
Anika Wiest
E-mail: anika.wiest@senweb.berlin.de
Telefon: (030) 90138423
Smartfrog ist ein Startup auf Wachstumskurs. Nur innerhalb eines Jahres konnte das Internet-der-Dinge-Unternehmen ein Umsatzwachstum von 880 Prozent erzielen. Rund 20 Monate nach dem Launch zählte das Unternehmen bereits Nutzer in 161 Ländern. Smartfrogs Ziel ist es, die Gegenstände des täglichen Gebrauchs intelligenter zu machen und sie mit dem Internet zu verbinden. Dazu hat das Startup eine universelle IoT-Plattform entwickelt, auf der verschiedene IoT-Lösungen maßgeschneidert angeboten werden können. Mit dem Schweizer Charles Fränkl als CEO steht ein erprobter Internet- und Telco-Veteran an der Spitze des Unternehmens. Mit ihm soll Smartfrog zum Marktführer werden.
Guten Tag, Herr Fränkl. Sie sind CEO von Smartfrog, einem Technologieunternehmen im Bereich „Internet of Things“ (IoT). Können Sie uns näher erläutern, was genau hinter Smartfrog steckt?
Es geht darum, Alltagsgegenstände intelligenter zu machen und sie mit dem Internet zu verbinden, beispielsweise mit einer App und einem Cloud-Service. Unser Ziel ist es, das Leben der Menschen bequemer, effizienter und sicherer zu gestalten, indem wir moderne Technologien benutzerfreundlich und preisgünstig verfügbar machen. Dazu haben wir bei Smartfrog eine universelle IoT-Plattform entwickelt, auf der wir flexibel maßgeschneiderte Lösungen weltweit anbieten können.
Zunächst haben wir uns auf den Bereich Sicherheit konzentriert, denn hier entsteht für Nutzer ein echter Mehrwert, wenn sie zum Beispiel ihr Zuhause überwachen, nach ihren Kindern oder Haustieren schauen oder sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern können. Wir bieten eine Komplettlösung für Heimüberwachung an, die aus IP-Kamera, App und 24-Stunden Video-Cloudspeicher besteht und die sich mit monatlich 5,95 Euro inklusive Kamera fast jeder leisten kann. Außerdem haben wir keine Mindestvertragslaufzeit, das heißt die Lösung ist monatlich kündbar.
Internet der Dinge – oder englisch Internet of Things (IoT) – ist heute in aller Munde. Gebrauchsgegenstände, die früher ausschließlich durch uns bedient worden sind, entwickeln ein Eigenleben. Was sind die Vorteile für unseren Alltag?
Das Internet der Dinge ist der nächste Megatrend und wird unser Leben ebenso verändern, wie es das Internet und Mobiltelefone in den letzten Jahrzehnten getan haben. Die Vernetzung von Alltagsgegenständen mit dem Internet stiftet einen großen Nutzen und bringt einige Vorteile mit sich. Für den Einzelnen bedeutet das Internet der Dinge eine erhebliche Zeitersparnis, da Alltägliches ferngesteuert erledigt und kontrolliert werden kann. Die freiwerdende Zeit lässt sich sowohl für produktive Tätigkeiten einsetzen als auch für die eigene Fitness und Gesundheit. Entsprechend steigen auch die Produktivität und das Wohlbefinden der Gesellschaft. Dank IoT werden wir außerdem nicht nur sicherer und effizienter, sondern auch nachhaltiger leben: Ressourcen wie Wasser und Energie können nach tatsächlichem Bedarf eingesetzt, die Lebensdauer von Produkten kann erhöht, oder auch Krankheiten durch Prävention noch besser vorgebeugt werden.
Und wo sehen Sie die Nachteile – oder gibt es keine?
Bei IoT besteht die Herausforderung aktuell darin, Verbrauchern den Nutzen der Technologie klar zu vermitteln. In den vergangenen Jahren wurde eine Reihe unausgereifter, komplexer und teurer Produkte entwickelt, die nur eine kleine Gruppe technikaffiner „Nerds“ begeistert, nicht jedoch den Massenmarkt. Um IoT einer breiten Nutzergruppe zugänglich zu machen, müssen wir deshalb Produkte und Lösungen entwickeln, die einfach zu bedienen, preisgünstig und sicher sind. Die Datensicherheit hat bei Verbrauchern höchste Priorität.
Diese Datensicherheit versprechen Sie auch auf Ihrer Homepage, aber wie können Sie das gewährleisten?
Unser Team bringt langjährige Erfahrung aus Hosting, Fintech und dem Antivirus/Internet Security-Bereich mit. Alle Videodaten werden bei Smartfrog SSL-verschlüsselt – so ähnlich wie beim Online-Banking – übertragen und in TÜV- und ISO-zertifizierten Hochsicherheits-Rechenzentren in Deutschland aufbewahrt. Außerdem hat das unabhängige Sicherheitsinstitut AV-TEST die Smartfrog – Videoüberwachungslösung mit der Bestnote „sicher“ zertifiziert und mit drei von drei möglichen Sicherheitssternen ausgezeichnet – als weltweit erste IP-Kamera.
Wer ist Ihre Zielgruppe und wen möchten Sie besonders ansprechen?
Wir bei Smartfrog sind angetreten, um moderne Technologien einfach und günstig für jeden verfügbar zu machen. Dementsprechend möchten wir mit unseren Produkten eine große Zielgruppe ansprechen und das Internet der Dinge für jedermann etablieren. Dazu gehört natürlich auch eine große Produktverfügbarkeit. Unsere Lösungen vertreiben wir deshalb nicht nur in unserem eigenen Online-Shop international, sondern auch über E- und Retail Stores, wie beispielsweise Amazon und Otto. Auch Vertriebskooperationen sind bei uns einer der wichtigsten Vertriebskanäle. So werden unsere Produkte im Rahmen von Kooperationen den Kunden eines Partners mit großem Kundenstamm angeboten.
Smartfrog ist eines der höchst finanzierten IoT-Startups der Welt. War es ein beschwerlicher Weg bis dahin?
Professionelle Investoren suchen genauso nach guten Investmentmöglichkeiten wie Startups nach den richtigen Investoren. Wenn das Geschäftsmodell und das Team stimmen und die Ideen auch tatsächlich umgesetzt werden, haben Investoren deshalb naturgemäß großes Interesse daran, zu investieren. Unser Geschäftsmodell, unsere erfahrenen Gründer und das Management-Team, das bereits über jahrzehntelange Erfahrung mit dem Aufbau und der Entwicklung von Unternehmen in neuen Märkten verfügt, konnten zunächst die ersten Investoren überzeugen, in Smartfrog zu investieren. Die positive Unternehmensentwicklung hat dann sowohl die ursprünglichen als auch neue Investoren darin bestärkt, sich an den folgenden Finanzierungsrunden zu beteiligen.
Die Lorbeeren konnten Sie längst ernten – im Vorfeld der diesjährigen IFA bekam die Smartfrog Komplettlösung den Award für das innovativste Produkt. Insgesamt waren 20 Produkte verschiedener Unternehmen und Startups für den Preis nominiert. Was bedeutet dieser Preis für Sie persönlich und für Ihr Unternehmen?
Ich persönlich freue mich mit unserem ganzen Team zusammen natürlich sehr darüber, dass die Smartfrog Komplettlösung für Heimüberwachung als innovativstes Produkt im Vorfeld der IFA ausgezeichnet wurde – vor allem, weil der Preis auf dem Votum der anwesenden Journalisten basierte. Das zeigt uns, dass wir mit unserem Vorhaben, das Alltagsleben vieler Menschen einfacher, effizienter und sicherer zu machen, auf dem richtigen Weg sind.
Einige Zahlen: Umsatzwachstum von 880 Prozent innerhalb eines Jahres, Nutzer in 161 Ländern, 85 Mitarbeiter aus 23 Ländern – wie erklären Sie sich diesen Erfolg?
Zunächst freuen wir uns natürlich sehr über die positive Unternehmensentwicklung in den letzten 22 Monaten seit Produktlaunch und über das Vertrauen, das uns Nutzer weltweit, Geschäftspartner und Investoren entgegenbringen.
Smartfrog ist eines der wenigen, wenn nicht das einzige, IoT-Startup auf der Welt, das die komplette Wertschöpfungskette end-to-end kontrolliert. Diese ermöglicht es uns, maßgeschneiderte Lösungen für verschiedene Märkte zu entwickeln, die nützlich, einfach, günstig und sicher sind. Auf den ersten Blick erscheint es vielleicht einfach, Alltagsgegenstände intelligent zu machen und diese mit einer App und einem Cloudservice zu verbinden. Tatsächlich erfordert der Aufbau eines international erfolgreichen IoT-Unternehmens eine wohlkonzertierte Zusammenarbeit vieler Experten. IoT ist mehr als nur Technik. Man benötigt zum einen eine skalierbare Cloud und eine Streaming-Technologie, zum anderen aber auch eine multiplattformfähige Software, eine speziell entwickelte Hardware sowie eine Embedded Software, durch welche die Hardware mit dem Rest verbunden wird.
Wo sehen Sie Smartfrog in einem Jahr? Und wie sehen Ihre Ziele für die nächsten fünf Jahre aus?
Der IoT-Markt tritt jetzt in die Wachstumsphase ein. Wir möchten unsere Position als führendes europäisches Technologieunternehmen weiter ausbauen sowie zukünftig auch weitere Produkte und Lösungen anbieten. Genau wie Computer, Mobilfunk und das Internet wird auch das Internet der Dinge noch eine Weile benötigen, um ganz im Alltag der Menschen anzukommen. Wir glauben aber, dass in zehn Jahren in fast jedem Haushalt eine Sicherheitskamera installiert und IoT so selbstverständlich sein wird wie es heute das Internet selbst ist. Diese Entwicklung möchten wir mitgestalten und vorantreiben.
Ihr Firmensitz für Deutschland und Österreich ist in Berlin – welche Vorteile ergeben sich durch den Standort?
Berlin ist eine sehr spannende Stadt für die Startup-Szene. Gerade im Bereich Technologie und Digitalisierung entwickelt sich hier viel und Berlin ist der Ort, an dem Gründer, Investoren, internationale Talente und Kreative aufeinandertreffen, sodass eine inspirierende Atmosphäre entsteht. Zudem ist die Stadt sehr attraktiv und zieht sowohl begabte Young Professionals als auch erfahrene Experten an. Beides benötigen wir als kontinuierlich wachsendes Unternehmen, denn gerade die Mischung aus alten Hasen und jungen Mitarbeitern ist es, die Smartfrog so besonders macht.
Zu guter Letzt: Könnten Sie bitte folgenden Satz vervollständigen: „Berlin ist…“
… eine großartige Stadt, die Trends für ganz Europa setzt und darüber hinaus ein idealer Ort für Visionäre.
Leitung Kreativ- und Medienwirtschaft, Digitalwirtschaft, Projekt Zukunft
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