Jedes Jahr werden im Namen der Bundesregierung 32 Unternehmen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft ausgezeichnet, die Mut beweisen, Engagement zeigen und unsere Welt ein kleines Stück besser machen wollen. Unter den Kultur- und Kreativpiloten aus dem Jahrgang 2022 befinden sich auch 9 herausragende Projekte aus Berlin, die kreative Ansätze mit Nachhaltigkeit und sozialen Innovationen kombiniert haben.
Die diesjährigen Kultur- und Kreativpiloten aus der Bundeshauptstadt sind:
Vorkoster: Wir kennen das Dilemma: Aufgrund überschrittener Mindesthaltbarkeiten landen deshalb viele Lebensmittel routinemäßig im Müll, obwohl sie noch verzehrbar wären. Um dieser Essensverschwendung vorzubeugen, haben Kimia Amir-Moazami und Sany Chea Vorkoster entwickelt: eine biobasierte, pH-sensitive Folie, die den Verderb von proteinhaltigen Lebensmitteln farblich anzeigt.
The Changency: Vom Papierticket über Plastikbecher bis zum Band-T-Shirt – auf Konzerten und Festivals fallen jede Menge Emissionen an, die clever reduziert werden könnten. Gesagt, getan: Durch ihre jahrelange Arbeit in der Musikbranche haben Katrin Wipper und Sarah Lüngen das nötige Knowhow, die richtigen Hebel zu bedienen, um diese nachhaltiger zu gestalten. The Changency schreiben konkrete Konzepte zur Umweltschonung von Konzerten und Festivals.
Mujō: Zu wenig tut sich bei der Eliminierung von Einwegplastik in unserem Alltag. Vieles davon landet meist im Meer. Dass es auch klüger geht, zeigt das Berliner Start-up: Die Produkt- und Textildesignerin Juni Sun Neyenhuys und Wirtschaftsingenieurin Annekathrin Grüneberg haben eine Verpackungsfolie entwickelt, die dieselben Zwecke wie ihr erdölbasiertes Äquivalent mitbringt und dabei vollständig biologisch abbaubar ist.
Made by Black Excellence: Selbst die kleinsten Alltagsartikel zeigen manchmal große Lücken bei der Sichtbarkeit Schwarzer Menschen in Deutschland auf. Gründerin Garcia Suka Arthur beschloss, selbst unternehmerisch aktiv zu werden und diese Lücke ein für alle Mal zu schließen. Mit Made by Black Excellence produziert sie Schreibwaren und Geschenkartikel, die gezielt Schwarze Menschen und People of Color abbilden.
Macht.sprache: Dank Künstlicher Intelligenz werden Übersetzungs-Tools immer genauer und lebensnaher. Trotzdem gibt es oftmals Situationen, in denen es sinnvoll ist, eine Person nach Konnotationen und möglichen diskriminierenden Formulierungen zu fragen. Genau das machen die Literatur- und Kulturwissenschaftlerinnen Lucy Gasser und Anna von Rath jetzt online möglich. Sie entwickeln digitale Lösungen, die konkrete Übersetzungshilfen für politisch sensible Inhalte anbieten.
Kopftuchmädchen: Entgegen stereotypischen Erwartungen zeigt Gründerin Dalal Mahra nun, dass Unternehmer*innentum und muslimische Frauen perfekt zusammenpassen: Mit Kopftuchmädchen hat sie ein Start-up ins Leben gerufen, das Medien-Content von und für muslimische Frauen, mit oder ohne Kopftuch, produziert. Dalal Mahra nimmt das Narrativ ihrer Community selbst in die Hand und zeigt, wie authentische Lebensrealitäten von Muslimas aussehen.
Jünglinge Film: „We create juice” ist der Slogan der Berliner Filmproduktionsfirma, die von Paulina Lorenz und Faraz Shariat gegründet wurde. Das Kollektiv möchte die Sehgewohnheiten und Produktionsstrukturen der deutschen Filmwirtschaft aufbrechen und Platz machen für migrantische Lebensrealitäten sowie feministische, antirassistische und queere Perspektiven und Themen.
FEAT Boddies Helpwear: Mit ihrer Helpwear stellt sich FEAT Boddies bewusst gegen den Shapewear-Trend der letzten Jahre, denn den Gründerinnen Alisa Zillmann und Judith Geisler ist es wichtig, einen Beitrag für mehr Körperakzeptanz zu leisten und Sehgewohnheiten in Bezug auf vermeintliche Schönheitsideale zu verändern.
Faircado: faircado ist eine Erweiterung für den Browser Chrome, die beim Online-Shopping simultan Second-Hand-Alternativen für das aktuelle Produkt der Begierde vorschlägt. Mehr als 3 Millionen Artikel kennt die Künstliche Intelligenz der Anwendung mittlerweile und spart seinen Nutzer*innen somit das Suchen auf unzähligen einzelnen Gebraucht-Plattformen.
Durchgeführt wird die Auszeichnung vom u-institut für unternehmerisches Denken und Handeln e.V. Förderer ist die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung, getragen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Im Deutschen Theater Berlin ist am Sonntag, den 3. November 2024, der Berliner Verlagspreis 2024 verliehen worden. Die diesjährigen Gewinner:innen sind Voland & Quist, Reprodukt und der Transit Verlag.
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Der anhaltende Aufwärtstrend Berliner Unternehmen, in Anbetracht der Unternehmenszahlen, Beschäftigtenzahlen und Umsatzzahlen, ist deutlich sichtbar.
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