Zukunftskopf: Co-Gründerin und CEO Aimie-Sarah Carstensen von ArtNight
Die Mission der Gründerin Aimie-Sarah Carstensen ist Kreativität zu einer Routine zu machen, die alle lieben. Wie sie das mit ArtNight schafft, erzählt sie uns im Interview. Mehr
Anika Wiest
E-mail: anika.wiest@senweb.berlin.de
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Als Sitz von Regierung und Parlament und als Metropole mit sensiblen Verkehrs- und Kommunikationsnetzen setzt Berlin bereits seit vielen Jahren auf innovative Sicherheitskonzepte mit IT. Ein viel diskutiertes Thema in der Informationstechnik ist Cloud-Computing. Eine große Rolle spielt dabei die Datensicherheit. Und diese bietet das Startup luckycloud – ein ganzheitlicher und nachhaltiger Cloud-Dienst für eine verschlüsselte und sichere Kommunikation. Luc Mader, Gründer und CEO von luckycloud erläutert die Vorteile seiner Zero-Knowledge-Cloud und verrät, warum Daten-Leaks bei ihm unmöglich sind.
Guten Tag Herr Mader, Sicherheitslücken und Daten-Leaks bei diversen Cloud-Diensten haben gezeigt, dass bei den Themen Datenschutz und Transparenz durchaus noch Handlungsbedarf besteht. Was unterscheidet luckycloud von anderen Anbietern – warum sind unsere Daten gerade hier sicher aufgehoben?
Das Datenschutzkonzept hinter luckycloud ermöglicht nicht nur, die Hoheit über die eigenen Daten und diese juristisch zu sichern, sondern auch kryptographisch zu gewährleisten, welches einen zeitgemäßen Datenschutz überhaupt erst ausmacht. Unsere Kunden können ihre Daten bei luckycloud so ablegen, dass sie selbst für unsere Administratoren nicht einsehbar sind. Denn wir sollten unsere Daten tatsächlich niemandem anvertrauen im guten Glauben, dass sich das entsprechende Unternehmen an die geltenden Gesetze halten wird.
Können Sie das Konzept einmal näher beschreiben?
Luckycloud verfolgt im übertragenen Sinne einen "Clean-Eating-Ansatz", ohne jegliche Zusätze! Das bedeutet, dass wir uns zu 100 Prozent auf unser Kerngeschäft konzentrieren. Wir bieten sichere Datenspeicherung, hoch performante Daten-Synchronisation zwischen mehreren Geräten sowie das Erstellen von kompletten Datenbackups der eigenen Computer und Serversysteme. Denn eines haben fast alle bekannten Anbieter wie Dropbox, Google Drive, Microsoft OneDrive etc. gemeinsam: Sie sind für den Kunden eine intransparente Blackbox, der man einfach blind vertrauen muss!
Sicherheitslücken bleiben so oft lange Zeit unbemerkt und werden erst nach folgenreichen Datenleaks geschlossen. Bietet Ihnen also ein kommerzielles Unternehmen einen „kostenlosen“ Dienst an, dann sind Sie nicht der Kunde, sondern das Produkt. Noch brisanter sind in diesem Zusammenhang sogenannte Backdoors, also absichtlich eingebaute Hintertüren. Diese können für massenhaftes Abgreifen von Nutzerdaten, Metadaten, Spionagezwecke oder illegale staatliche Überwachung genutzt werden.
Es geht aber schon lange nicht mehr nur um die gespeicherten Daten der Nutzer*innen…?
Richtig. Unbemerkt im Hintergrund findet gerade bei Google, Dropbox und Microsoft ein systematisches Abgreifen und Auswerten von Metadaten statt. In sogenannten Nutzer-Profilen werden ganz unterschiedliche Informationen der User zusammengeführt und miteinander verknüpft. Anhand solcher Profile sind dann präzise Vorhersagen über das Verhalten der Nutzer weit über die Grenzen des angebotenen Cloud-Dienstes und in weiten Teilen ihres privaten und geschäftlichen Lebens möglich. Das ist kein Spaß mehr, der gläserne Bürger ist längst schon bittere Realität.
Wie ist die Idee zu Ihrem Startup entstanden?
Ich würde sagen, luckycloud ist eine logische Konsequenz des massenhaften und systematischen Datensammelns großer bekannter Internet-Unternehmen. Es handelt sich somit um keine spontane Geschäftsidee, sondern resultierte daraus, Daten unabhängig von Großkonzernen in einer Cloud speichern zu können.
Zu Beginn meines Studiums an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin, begeisterten mich das Programmieren und der Umgang mit Server-Systemen. 2007 habe ich dann für Freunde und Kommilitonen eine Online-Plattform ins Leben gerufen, auf der ich mein gesammeltes Archiv von Studienmaterialien mit allen Studierenden meines Studiengangs teilte. Daraus entwickelte ich, mit Unterstützung der Hochschule und vielen engagierten Studierenden, ein hochschulübergreifendes Archiv mit gegenseitig geteilten Inhalten unterschiedlicher Studiengänge.
Luckycloud kombiniert zwei wichtige Funktionen miteinander: Cloudspeicher und E-Mails. Wie genau funktioniert das?
Luckycloud bietet die Möglichkeit, essentielle IT-Dienste wie eine sichere Daten-Cloud und „E-Mail“ auf Basis der besten momentan verfügbaren Open Source-Software unter einer einheitlichen, nutzerfreundlichen und ansprechenden Oberfläche vereint nutzen zu können. Die luckycloud-Dienste umfassen eine hoch sichere Daten-Cloud mit Funktionen zum kollaborativen Arbeiten und Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sowie ein modernes E-Mail-System mit optimierter PGP-Verschlüsselung, auch im Webmailer.
Die optionale Mail-Funktion bietet ein modernes und leistungsstarkes Mail-Hosting. Es können individuell Mail-Adressen erstellt und verwaltet werden. Neue oder eigene Domains können einfach neu registriert oder eingebunden werden. E-Mail-Accounts können über einen leistungsstarken IMAP-Server eingebunden werden oder von überall durch unseren modernen Web-Mailer abgerufen werden.
Wie finanzieren Sie sich?
Abgesehen von der kostenlosen Probezeit, in welcher unsere Kunden luckycloud ausgiebig testen können, bieten wir unsere Cloud-Dienste ausschließlich gegen Bezahlung an, da wir die Daten unserer Kunden nicht gewinnbringend an andere verkaufen. Die Infrastruktur von luckycloud wächst harmonisch mit der Größe unseres Kundenstamms. Dadurch konnten wir bereits nach knapp sechs Monaten Betrieb wirtschaftlich arbeiten.
Darüber hinaus haben sehr viele Studierende aus Berlin luckycloud mit Spenden unterstützt. Ein Großteil der finanziellen Mittel stammt allerdings von zwei Investoren mit mittelständischen Unternehmen, die aus Datenschutz- und Datensicherheitsgründen bisher noch nicht mit einem Cloud-System arbeiteten und in luckycloud eine echte Alternative zu den konventionellen Anbietern sahen.
Sie haben sich für den Standort Berlin entschieden – war das eine bewusste Entscheidung?
Der Standort Berlin hat sich dadurch ergeben, da ich einfach in Berlin lebe. Jedoch sind die Bedingungen in dieser wunderbaren Stadt absolut paradiesisch, gerade wenn es um das Netzwerken und die Verfügbarkeit von Fachleuten im Bereich IT geht.
Wo sehen Sie sich und Ihr Unternehmen in fünf Jahren?
Auf der luckycloud… Mittelfristig soll die Datencloud in ihrer Funktionalität und die IT-Infrastruktur hinsichtlich ihrer Skalierbarkeit für weiterführende Services ausgebaut werden. Es soll zunächst ein integrierter Kollaboration-Messenger, eine Kalender- und Adressenverwaltung das Produkt-Portfolio von luckycloud erweitern.
Wir wollen wie bisher ein gesundes und harmonisches, aber stetiges Wachstum unseres Kundenstamms erreichen, indem wir Unternehmen, die auf der Suche nach alternativen IT- Services sind, bestmöglich mit Rat und Tat unterstützen. Wir rechnen damit, Mitte 2018 eine mittlere sechsstellige Kundenzahl mit den luckycloud Services glücklich machen zu dürfen.
Können Sie bitte zu guter Letzt noch folgenden Satz vervollständigen:
Berlin ist...
… für mich ein magischer Ort, an dem alles möglich zu sein scheint und den ich meine Heimat nenne!
Leitung Kreativ- und Medienwirtschaft, Digitalwirtschaft, Projekt Zukunft
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