Michael Weiner von Howie’s YAGALOO: „Raum für talentierte Newcomer“

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Howie's YAGALOO berichtet wöchentlich über aktuelle Musik von etablierten Künstlern wie von Newcomern. Wie ist die Idee entstanden? Wodurch unterscheidet sich Howie's YAGALOO von anderen Musiksendungen?
Die Idee kam mir im Frühjahr 2007 als Redakteur bei tv.berlin. Ich habe meinen damaligen Chef gefragt, wie es wäre, die musikalische Seite Berlins in einer eigenen Sendung zu beleuchten. Ihm gefiel die Idee und am 9. April 2007 ging YAGALOO das erste Mal on Air. Anfangs haben die Künstler die Moderationen übernommen und es gab redaktionelle Beiträge unter Verwendung von Musikvideos. 2008 habe ich für das Konzept den TV-Preis Regiostar bekommen. Im Frühjahr 2009 wurde TV Berlin umstrukturiert, seitdem produziere ich YAGALOO auf eigene Faust. Die Sendung läuft weiter auf tv.berlin und mittlerweile auch auf anderen TV-Sendern in Brandenburg sowie deutschlandweit auf TIMM.

Aufgrund lizenzrechtlicher Aspekte habe ich mich schnell für fast ausschließlich selbst gedrehtes Material entschieden. Neben Interviews mit meinen Gästen spielen diese auch Akustiksets oder nehmen am YAGALOO.Quiz teil. Andere Sendungen konzentrieren sich auf große Acts. Ich schaffe aber auch Raum für talentierte Newcomer. Außerdem fahre ich als Macher der Sendung auch mal eine Produktion komplett alleine. Jürgen Drews verglich meine Arbeit mal mit den Anfängen des Radiosenders KISS.FM in Los Angeles, der sich in einem Hinterhof befand und dessen Senderchef Gäste persönlich begrüßte. Das war durchaus als Kompliment gemeint und ich erinnere mich sehr gerne daran.

Sie haben den zweiten Platz beim Berliner Crowdfunding Preis belegt. Was bedeutet Ihnen die Auszeichnung?
Der zweite Platz bedeutet mir sehr viel. Nach zwei erfolgreichen Crowdfunding-Kampagnen zeigt das Engagement meiner Fans, dass sie weiterhin voll hinter mir stehen. Natürlich ist es schwierig, Menschen zum Voting zu motivieren. Aber den zweiten Platz gemacht zu haben ist schon eine Leistung! Interessant wäre es sicherlich, in einem Wettbewerb auch die Social-Media-Werte der Einreichungen zu bewerten.

Nach Abschluss der Crowdfunding-Kampagne auf Startnext und dem Gewinn des mit 3.000 Euro dotierten zweiten Platzes: Was sind die nächsten Schritte für Howie's YAGALOO?
Die nächsten Schritte sind bereits voll im Gange. Derzeit bereite ich den achten Geburtstag meiner Sendung vor. Dazu habe ich acht Live-Acts zu einem Yagaloo Birthday Bash am 9. Mai in die Berliner Wabe eingeladen. Neben bekannten Gästen wie David Pfeffer, Alex Diehl, Marcel Brell, Willer oder auch Martin Goldenbaum treten Berliner Newcomer-Bands wie Some Poetries, Acey Jee und The Roscoe auf. Die Aufzeichnung wird im Sommer als YAGALOO-Special gesendet. Darauf freue ich mich schon riesig!

Nachdem ich vor kurzem Kultstar Jimmy Somerville im Studio begrüßen durfte, hat sich auch die Band Spandau Ballet angekündigt – sicherlich ein weiteres Highlight. Zudem bin ich im Gespräch mit einigen Berliner Unternehmen. Da basteln wir derzeit an Konzepten in Richtung Live-Events wie auch an einer speziellen YAGALOO member card, die meinen Gästen zum Beispiel beim Kauf von Instrumenten einen Rabatt ermöglicht. Auch die Zusammenarbeit mit der Berlin Music Association e.V. steht an. Dort bin ich als Vorstandsmitglied ehrenamtlich tätig. Neben der Suche nach einem „Respect Song“ für die Respect Gaymes hier in Berlin laufen die Vorbereitungen für die diesjährige Local Heroes auf Hochtouren – ein sehr angesehener Wettbewerb für Newcomer.

Was raten Sie gründungswilligen Personen und Startups aus dem Bereich Medienproduktion?
Heutzutage ist es sehr wichtig, Durchhaltevermögen zu beweisen. Die Branche hat sich gewandelt: Musikvideos werden auf Streaming-Portalen an die Kunden gebracht und sind jederzeit abrufbar. Dass über Musik gesprochen wird, ist eher die Ausnahme. Wichtig ist, sich eine Nische zu suchen. Auch wenn ich mit YAGALOO eine große Bandbreite an musikalischen Genres bediene, steht immer – auch wenn es sich sehr pathetisch anhört – das Herz im Vordergrund. Ich bin voller Leidenschaft dabei, gerade auch auf meinen Social-Media-Kanälen. Das macht mich authentisch und das macht meinen Erfolg aus.

Berlin ist…
…Vielfalt. Berlin ist Musik. Berlin ist YAGALOO – und das würde ich gerne auf Plakaten von be berlin sehen (lacht).

Michael „Howie“ Weiner ist gebürtiger Bochumer und studierter Theater-, Film- und Fernsehwissenschaftler. Wohnhaft in Berlin startete er hier seine Fernsehkarriere bei regionalen Sendern mit kurzer Zwischenstation im Kölner Außenbüro von tv.berlin. Dieses Jahr feiert Weiners Musikprojekt YAGALOO achtjähriges Jubiläum und kann bereits auf Auszeichnungen und erfolgreiche Crowdfunding-Kampagnen zurückblicken. Weiner engagiert sich bei der Berlin Music Association und ist regelmäßig Jurymitglied bei Bandcontests.

Kontakt
yagaloo.com
facebook.com/yagaloo.tv
plus.google.com/+YagalooTV
twitter.com/yagalooTV

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