Zukunftskopf: Co-Gründerin und CEO Aimie-Sarah Carstensen von ArtNight
Die Mission der Gründerin Aimie-Sarah Carstensen ist Kreativität zu einer Routine zu machen, die alle lieben. Wie sie das mit ArtNight schafft, erzählt sie uns im Interview. Mehr
Anika Wiest
E-mail: anika.wiest@senweb.berlin.de
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Mülltrennung kennt Alba schon lange. Und die Berliner kennen Alba. Nicht nur wegen der Basketballmannschaft, sondern auch von der Beschriftung auf Müllwagen, Werbetafeln oder Abfalltonnen. Das Unternehmen wurde 1968 gegründet. Lange vor der Diskussion um Klimawandel, Plastikverpackungen und Biotonne. Das Berliner Traditionsunternehmen gehört heute zu den weltweiten Pionieren im Recycling – und verkauft deshalb seine Konzepte seit über 20 Jahren in asiatische Großstädte. Besonders nach China. Mit rund 7500 Mitarbeitern erwirtschaftet das Unternehmen mit Hauptsitz in Charlottenburg jährlich einen Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro. „Alba ist als Familienunternehmen zu einem globalen Player geworden“, sagt Chef Axel Schweitzer.
Wie man die Digitalisierung eines Traditionsunternehmens erfolgreich vorantreiben kann, zeigt ganz besonders Alba: Mit dem Slogan „Tradition trifft auf Innovation“ möchten sich die Berliner, wie auch in einem Film zu sehen, als weltweiter Technologieführer positionieren und die Welt von morgen mit innovativen Recyclinglösungen und neuen Rohstoff-Kreisläufen verändern: „Wir wollen eine Welt, die ohne Abfall auskommt, mitgestalten“, sagt Schweitzer. „Wir sind als Alba ein Vorreiter für professionelle Mülltrennung“. Recycling sei auch entscheidend für eine Stadt, die sich als Smart City positionieren möchte, sagt Schweitzer. Auch Berlin strebt das an.
Branche hat Nachholbedarf
Um den künftigen Herausforderungen in dem so wichtigen Thema Recycling und damit der Verringerung des CO2-Ausstosses gerecht zu werden, hat Alba vor rund einem Jahr mit dem BluehouseLab einen Innovationshub mitten in Berlin geschaffen. Dort tüfteln Mitarbeiter gemeinsam mit verschiedenen Startups und mithilfe innovativster Technologien im Bereich Smart Mobility, Smart City, Smart Logistics, Big Data oder Internet of Things an der Recyclingbranche für morgen.
Das Konzept stößt auf Interesse: Denn Startups beschäftigen sich gerne mit dem Thema Nachhaltigkeit. Im BluehouseLab können sie sich mit Recycling-Experten zusammentun und mit ihnen neue Ideen identifizieren und auch für deren Finanzierung sorgen. „Unsere Branche hat Nachholbedarf. Nur wenige Unternehmen setzen in der Abfallbewirtschaftung auf digitale Technologien. Wir führen hingegen bereits Pilotprojekte in diesem Bereich durch“, sagt Schweitzer. Damit möchte Alba auch der Anschluss an die sehr technologiegetriebenen Unternehmen aus Asien gelingen. Bevor diese den Weltmarkt übernehmen.
Erste Startups am Markt
Man möchte auch im Technologiebereich an vorderster Front sein. Ganz in der Tradition von Alba selbst: Sie waren die ersten bei der Mülltrennung, jetzt wollen sie die ersten beim digitalisierten Recycling sein.
Ein Startup, das etwa aus dem Lab hervorgegangen ist, heißt Scrappel. Es hat einen Marktplatz für Wertstoffhandel entwickelt. Die Plattform deckt den Prozess des Wertstoffhandels vom Inserat über Lieferungskonditionen in einem zentralen Chatformat bis hin zur Zahlungsabwicklung ab. Eine weitere Innovation, die aus dem Space hervorgegangen ist, sind digitale Tourenplanungen für Entsorgungsfahrzeuge. Der Fahrer erhält eine optimierte Route direkt ins Fahrzeug gesendet, die auch die aktuelle Verkehrssituation in Echtzeit berücksichtigt.
Das nächste große Ding bei der Müllverwertung sollen autonome Fahrzeuge sein. So hat das Startup Enway bereits ein Konzept für eine selbstfahrende Kehrmaschine vorgestellt. Auch das Bluehouse Lab verfolgt Konzepte von autonomen Fahrzeugen in der Mülltrennung oder der Straßenreinigung genau. Da muss nicht nur Müll, sondern auch jede Menge Daten gesammelt werden, um die über zwei Millionen Haushalte Berlins effektiv zu bedienen. Die Smart City lässt grüßen.
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