Voland & Quist: „Der Preis macht deutlich, dass wir in Berlin angekommen sind.”
Der Verlag Voland & Quist ist Preisträger des diesjährigen Großen Berliner Verlagspreises. Ein Interview mit dem Verleger Leif Greinus. Mehr
Anika Wiest
E-mail: anika.wiest@senweb.berlin.de
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Solvemate ist nicht das erste Venture von Erik Pfannmöller. Hat er doch bereits Teambon und mysportworld gegründet. Einige seiner Startups hat er wieder erfolgreich verkauft. Dann initiierte er die Plattform fredknows.it. Sie entstand, wie so viele Startups, aus einem alltäglichen Bedürfnis heraus. „Mein Vater kam wegen eines Problems mit einem Mailaccount zu mir, weil ihm bei der Hotline des Providers niemand weiterhelfen konnte. Da kam mir die Idee, Telefonanrufe zu automatisieren“, sagt Pfannmöller. Weil er Probleme lösen will, entschied er sich für den Namen Solvemate.
Das Startup strebt im Vergleich zu anderen Lösungen ein Multiple-Choice-Verfahren an. „Der virtuelle Berater macht das Problem innerhalb von wenigen Sekunden ausfindig und schlägt die passende Lösung vor“, sagt Pfannmöller. Die meisten Bots würden hingegen auf eine möglichst menschliche Wirkung setzen, sagt der Gründer. „Diese Technologie ist jedoch noch lange nicht ausgereift und bietet meistens keinen nützlichen Support“. Dabei orientiert sich Solvente an „Assisted Intelligence“: Diese Technologie kann Mustererkennungen in Datensätzen durchführen und verbessert die Datenanalyse und Datenintegration in Geschäftsprozessen. Es ist ein pragmatischer Ansatz im Bereich KI, der Probleme löst, anstatt besonders intelligent wirken zu wollen.
Nicht nur chatten, sondern auswählen
Das Startup bietet damit eine neue Art von Kundenservice für Unternehmen an: Virtual Agents. „Die Antworten des Chatbots verändern sich automatisch durch die Nutzung – ohne menschliches Zutun“, verspricht Pfannmöller.
Im Fokus stehen dabei vor allem Unternehmen, die im E-Commerce oder im Finanzsektor tätig sind. Zu den Kunden von Solvemate gehören mittlerweile die Berliner Sparkasse, CreditPlus, eGym oder FormLabs. Die Software dient zur Unterstützung von deren bestehenden Kundenservices. Der automatisierte Kundensupport ist vor allem auch im B2B-Bereich anwendbar, sagt der Gründer. Dort sei das Servicelevel meist höher. „Unsere Kunden haben große Callcenter, die auf das Bedürfnis der Echtzeitgesellschaft reagieren müssen“, sagt Pfannmöller.
Diesem Anspruch möchte Solvemate gerecht werden – auch mittels virtueller Agenten. Dabei kombiniert das Berliner Startup Machine Learning und Instant Support miteinander. Das erinnert an die Vision des Zukunftsforschers Martin Raymond vom Future Laboratory aus London. „Wir werden in Zukunft nicht mehr wissen, ob am anderen Ende eine Maschine oder ein Mensch sitzt.“
Menschen durchschauen Maschinen
Obwohl immer mehr Chatbots bei Unternehmen eingesetzt werden, sei man heute noch weit entfernt, dass Maschinen Menschen simulieren können, ist Pfannmöller überzeugt. „Wenn Künstliche Intelligenz vorgibt, ein Mensch zu sein, dann wird das dem Endnutzer auffallen und die Enttäuschung ist groß“, sagt der Solvemate-Chef. Deshalb setzt er auf seine eigene Technologie, die auch kürzlich eine Runde von Investoren begeisterte. Im November hat Solvemate nach Angaben von Pfannmöller eine weitere Finanzierungsrunde mit Picea Capital und Venture Stars in Millionenhöhe abgeschlossen.
In den letzten Monaten hat das Startup eine weitere technische Lösung entwickelt und bietet Software-as-a-Service an. Die Pläne von Pfannmöller sind ambitioniert: Er will den Umsatz verdreifachen und weitere Kunden im Banking, Versicherungen, E-Commerce und Kommunikation dazu gewinnen.
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