
Zukunftsköpfe: Frederike Kugland von femote
Frauengesundheit verbessern, eine digitale Gynäkologie von morgen schaffen, Brücken mit Technologie bauen: Keiner geringeren Aufgabe stellt sich femote.
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Anika Wiest
E-mail: anika.wiest@senweb.berlin.de
Telefon: (030) 90138423
Gegründet von XR-Pionier Stefan Göppel (govar), vereint EMIXAR ein internationales Team aus Künstler:innen, Tech-Nerds und Expert:innen. Gemeinsam schafft die Community eine Plattform, die Kunst und Extended Reality (XR) verschmelzen lässt – sinnlich, spielerisch und radikal zugänglich. In unserem Interview sprechen sie über ihre Vision von XR als „Empathie-Maschine“, warum Transformation mehr ist als Technik und wie Freude und Liebe zum Spiel zum Herzstück ihrer immersiven Kunstausstellungen werden.
Die immersive Kunstausstellung EMIXAR II Berlin „Transformative Senses“ wird anlässlich der Berlin Art Week von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe vom 10. bis 14. September 2025 im Kühlhaus Berlin präsentiert.
Wer ist EXIMAR? Wer steckt hinter govar?
EMIXAR wurde von Stefan Göppel gegründet und besteht aus einem internationalen Team aus Künstler:innen, Tech-Nerds und Kunstexpert:innen. Mit über 15 Jahren Erfahrung im XR-Bereich sind wir weltweit führend in der Verbindung von Kunst und Extended Reality.
Unser Team entwickelt neue Werkzeuge und Formen digitaler Kunstvermittlung – zum Beispiel virtuelle Pinsel, digitale Räume oder interaktive Exponate. Wir stehen am Anfang einer Bewegung, die Kunst radikal neu erlebbar macht.
Stefan Göppel ist ein international wirkender Pionier, Visionär, Entwickler und Anwender der Spielformen von Extended Reality. Seit 14 Jahren arbeitet er in diesem Bereich mit höchster Kompetenz und umfassender Vernetzung in der weltweite Szene. Seine Firma govar mit Sitz in München gründete sich 2021 und drückt dies schon in ihrem Namen aus: GO Virtual Augmented Reality.
Viele Entwicklungen von Stefan Göppel fokussierten sich auf Hightech-Anwendungen und wurden unter anderem mit dem German Brand Award, German Digital Award, dem Red Dot Design Award und dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Sein Debüt in der Kunstwelt hatte er 2023 mit der spektakulären Installation Meta Alchemia (mit dem Künstler Ugo Dossi) in den Reiss-Engelhorn-Museen und wurde dafür mit dem internationalen Next-Reality-Award prämiert wurde.
Was macht eure Ausstellung EMIXAR II Berlin „Transformative Senses“ aus? Und warum macht ihr solche Ausstellungen?
EMIXAR versteht sich als Tribe und Community für den kulturellen Austausch. Es ist uns ein Anliegen, vor Ort weltweit mit lokalen Künstler:innen zu arbeiten und eine Bewegung für die positive Anwendung der Technologie zu setzen sowie Innovationen zu initiieren. EMIXAR gibt der kunstschaffenden Person einen neuen Pinsel, um die Kunst in neuen Dimensionen wirken zu lassen.
Durch EMIXAR II „Transformative Senses“ stimulieren wir alle Sinne der betrachtenden Person, um dessen Wahrnehmung zu intensivieren. Wir stellen fest, dass wir so die Kreativität der Menschen anregen. Transformation ist für uns das Erlernen neuer Betrachtungsweisen im neuen Kontext und neuen Möglichkeiten.
Was ist das Neue, das Besondere daran – auch im Vergleich zu anderen XR-/VR-/AR-/MR-Ausstellungen?
Die Besucher:innen betreten eine optisch sehr ansprechende Ausstellung mit analoger Kunst wie Bildern, Plastiken und Lichtinstallationen. Setzen sie jedoch die XR-Brille auf, so erfahren sie die Extended Reality (XR) als neue Dimension der Kunst. Die Ausstellung wandelt sich komplett. Dabei werden alle Sinne der Besucher:innen aktiviert – Riechen, Schmecken, Sehen, Hören und Fühlen angesprochen. Es ist ein Erlebnis mit anderen Besucher:innen zusammen. Sie bewegen sich wie durch ein Museum mit einer gewissen Zauberei. Es ist ein gemeinschaftliches Erlebnis, da man die anderen Besucher:innen sieht und gemeinsam auf Entdeckungsreise geht.
Mit eurer Ausstellung verknüpft ihr zwei Welten – Kunst und VR. Was steckt dahinter? Welche Grenzen wollt ihr damit aufbrechen?
Unsere Vision ist es, Kunst durch XR-Technologie zu demokratisieren und für alle zugänglich zu machen. Technologie ist ähnlich zu Kunst: Durch Neugier und Ausprobieren entstehen Fragen, Lösungen, Anwendung und neue Betrachtungen, woraus wiederum neue Erlebnisse generiert werden.
XR-Technologie wird als Empathie-Maschine verstanden: spüren, sehen und erleben. Stefan liebt es, die Geheimzutat für technologische Anwendung zu setzen – wie Magie. Die Geheimzutat ist die Liebe zum Spiel: Im Spiel steckt die Neugier für mentale und körperliche Erfahrungen. Denn: Spiel setzt Effekte und Emotionen frei. Spiel regt aber auch neue Wahrnehmungen und Erfahrungen von sich selbst an. Wir möchten Spiele kreieren und damit Freude schaffen.
Kunst bietet die freie Entfaltung und das Verlassen der althergebrachten Strukturen, indem man die Realität – Gravitation, Geographie, Größen, Zeit und so weiter – durch die Technologie verlassen kann. Die Kunst erfährt neue Freiheit für Kreativität, Kreation und Ausdruck.
Was bedeutet für euch „Transformation“ im Kontext dieser Ausstellung?
Transformation ist für uns das Erlernen neuer Betrachtungsweisen im neuen Kontext und mit neuen Möglichkeiten. Das ist für uns eine übergeordnete Vision, die uns antreibt.
Ihr schreibt von „Stimulation aller Sinne“ – wie lässt sich das konkret kuratorisch steuern? Muss das überhaupt geschehen?
Wir lassen unsere Besucher:innen wie Kinder spielen, ohne sie zu steuern. Durch die Stimulation der Sinne werden Emotionen freigesetzt und diesen Fluss möchten wir fördern. Dabei geben wir in der Ausstellung selbst keine Werksbezeichnung an, damit die Besucher:innen sich ganz dem Erlebnis ohne kognitive Besetzung hingeben können. Ein positiver Kontext ist uns sehr wichtig, um Freude bei den Menschen zu wecken. Wir widmen unsere Ausstellungen ganz der Freude und Liebe.
Wie gelingt es, die Balance zwischen analogem Kunstwerk und digitaler Erweiterung zu halten, sodass keines das andere dominiert?
Es geht vordergründig um eine schlüssige Kuration. Außerdem arbeiten wir sehr interdisziplinär, da nur dann auch das Beste hervorgebracht werden kann.
Extended Reality eröffnet neue Formen der Interaktion: Wie verändert das die klassische Rolle von Betrachter:in und Werk?
Die XR-Technologie wird als Empathie-Maschine verstanden – spüren, sehen, erleben. Bei EMIXAR schaffen wir intime individuelle Erlebnisse und Wahrnehmungen, die sowohl lange emotional als auch visuell in Erinnerung bleiben. Das ist unsere Erfahrung.
Die Besucher:innen verlassen die Ausstellung: Was hofft ihr, nehmen Sie mit?
Freude, Liebe, Spaß.
Seht ihr „Transformative Senses“ als Zukunftsmodell für Ausstellungsformate – oder bewusst als temporäres Experiment?
EMIXAR ist eine Ausstellung, die um die Welt reist und mit den lokalen Künstler:innen vor Ort arbeitet. Die nächsten Städte sind bereits geplant: Wien, Mexico City und New York.
Was sich in jeder Stadt ändert, ist der Titel. Wir haben eine wunderschöne Homebase in München, die alle Ausstellungen widerspiegelt: Der aktuelle Titel lautet „Reshaping Realities“. Digitales Art Center featuring EMIXAR im Bergson Kunstkraftwerk.
Was wünscht ihr euch im Kunst- und Technikbereich für die Zukunft?
Wir wünschen uns eine intensivere Verschmelzung zwischen Technologie und Kunst für tiefgreifende Inhalte.
Medienwirtschaft, Medientechnologie, Games, Film- und Fernsehwirtschaft
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© Manfred Metzner
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