Als Berlin-Botschafter der Musik unterwegs

Kategorie: Förderungen

Music Ambassador Program © BMC

Music Ambassador Program © BMC

Music Ambassador Program © BMC

Bereits Ende März trafen sich die frisch nominierten „Music Ambassadors“ 2019 für ein erstes Vorbereitungstreffen. Insgesamt wurden 22 Interessenten ausgewählt, um Berlin im Ausland zu vertreten. Beworben hatten sich 66 Interessenten – ein neuer Rekord, der in diesem Jahr aufgestellt wurde.

Beim Auftaktgespräch lernten sich die Botschafter untereinander kennen und wurden mit den Zielen der Berlin Music Commission (BMC), die das Projekt initiiert hat, vertraut gemacht. Hier wurden bereits individuelle Reisevorhaben geschildert und Kontakte ausgetauscht.

Finanziert wird das Projekt „Music Ambassadors“ 2019 von der Landesinitiative „Projekt Zukunft“ der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowohl aus Landesmitteln als auch aus Geldern der Europäischen Union (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung). Die diesjährige Jury setzte sich aus einem Teil des Kuratoriums der Berlin Music Commission zusammen, wie Nina Lütjens (Stiftung Zukunft Berlin), Florian Burger (XJAZZ Festival), Matthias Jung (Landesmusikakademie), Staab (R.O.T), Tim Thaler (BLN.FM) sowie Olaf Kretschmar (BMC).

Die Reiseziele werden von den Music Ambassadors selbst vorgeschlagen: „Die Jury achtet bei der Auswahl lediglich darauf, dass die Ziele möglichst divers sind und verschiedene Themenbereiche bearbeiten“, sagt BMC-Projektkoordinatorin Berit Levita. Letztes Jahr habe es allerdings auch eine "BMC-Delegation“ gegeben, die nach New York geflogen ist, so Levita: „Die Ambassador*innen erhalten dann von uns teilweise konkrete Vernetzungsaufträge und einen Reisekostenzuschuss.“

In diesem Jahr reisen die Berliner Musik-Botschafter in insgesamt 16 Länder und Gebiete: USA, Palästina, Großbritannien, Ostafrika, Kanada, Island, Argentinien, Südafrika, Portugal, Spanien, Niederlande, Schweden, Südkorea, Vereinigte Arabische Emirate, Vietnam und Russland. Mit dem Projekt soll die internationale Vernetzung der Berliner Musikszene befördert und die Internationalisierung der Musikwirtschaft in der Hauptstadt gestärkt werden.

„Speziell richtet sich das Programm an Projekte, die koordiniert Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen Berlin und anderen Musikstandorten generieren und die Vernetzung mit anderen Musikstandorten befördern“, so Levita. Gerade kleine und mittlere Betrieben können so beim Aufbau von Kontakten in das internationale Musikgeschäft profitieren.

Jeder Music Ambassador hat dabei die Aufgabe, den Musikstandort Berlin in seinem jeweiligen Gastland zu repräsentieren und soll im Anschluss an die Reise der BMC einen kurzen Bericht liefern und die Ergebnisse des Aufenthalts präsentieren.

Das sind sieben der Ambassadors, die Berlin in 2019 weltweit vertreten werden:

Corinna C. Poeszus arbeitete in verschiedenen Führungs-Positionen der Film-, TV- und Musikbranche in den Bereichen Production Management, Vertrieb, Promotion, Producing und Marketing. Von 2008 bis April 2014 war sie als General Manager bei der Universal Publishing Production Music GmbH a unit of UNIVERSAL Music Publishing Group tätig und ist Dozentin mit dem Themenschwerpunkt Musikwirtschaft und Urheberrecht.

Rainer Scheerer ist ein Berliner Künstler und Unternehmer. Er betreibt das Musik Label und die Booking Agentur SPRINGSTOFF und ist als Artist Manager tätig. Als ausgebildeter Opern-Sänger erlebt er aktiv Musik auch als Kulturschaffender auf internationalen Bühnen und in Konzertsälen.

Annelies Bakker ist 2011 nach Berlin gekommen. Die Documenta 13 führte die gebürtige Amsterdamerin nach Kassel, wo sie für die Produktionsleitung der Kunstschau gearbeitet hat. Für Kulturprojekte Berlin hat sie beim Themenjahr Zerstörte Vielfalt, der Berlin Art Week und der Lichtgrenze zum 25. Jahrestag des Mauerfalls als Projektmanagerin gearbeitet. Seit November 2016 arbeitet Annelies Bakker im Fachhandel für Ereignisse. Annelies Bakker reist im Juni zur Green Events & Innovations Conference nach London in Großbritannien.

Nhoah Hoena ist Musikproduzent, Komponist, Künstler und DJ. In dieser Zeit entdeckte er elektronische Musik für sich und komponierte, produzierte und entwickelte musikalische Inhalte für verschiedene internationale Künstler. Nhoah Hoena ist Hauptbegründer des Unternehmens R.O.T für Musikproduktion und Künstlermanagement, welches sich um die umfassende Betreuung und Weiterentwicklung von Nachwuchskünstlern kümmert. Nhoah Hoena reist im Oktober zum Amsterdam Dance Event in den Niederlanden.

Jennifer Dautermann war nach ihrer klassischen Musikausbildung an der University of Michigan als Fotografin in New York tätig. Eine weitere Station der gebürtigen Amerikanerin war das Arts Department im British Council in Berlin, für das sie von 2000 bis 2007 arbeitete. Im Rahmen ihrer Funktion als Production & Communication Director bei Piranha Musik & IT betreut Dautermann das von ihr initiierte Berliner Festival Club Contemporary Classical. Jennifer Dautermann besuchte im März bereits Johannesburg, Kapstadt, Pretoria und Stellenbosch in Südafrika.

Ludwig Graf Westarp war Gründungsmitglied und Sänger der Ska-Punk-Band Tiefenrausch, die sich 1997 gründete und hauptsächlich eigene deutsche Stücke spielte. Er hat das Musiklabel Skaro Records gegründet, organisiert weltweit Ska-Konzerte und ist Inhaber von Skaro Services, einer Facility-Service-Firma in Vietnam. Zudem ist er gefragter Speaker auf den größten Musiktreffen und hält Vorträge über den Einfluss von KI auf Kultur und Musik. Ludwig Graf Westarp reist nach Hanoi in Vietnam.

Oliver Baurhenn kam von Lüdenscheid nach Berlin. Er arbeitet als freischaffender Kurator und organisiert seit 2002 das CTM – Festival for adventurous music and related visual arts. Er ist Gründungsmitglied verschiedener Vereine und Initiativen einschließlich des DISK – Initiative Bild & Ton e.V., des Projektraums General Public und des internationalen Netzwerks für Musik, Kunst und neue Technologien I.C.A.S. – International Cities of Advanced Sound. Oliver Baurhenn reist im August und September nach Kampala, Jinja, Nairobi und Daressalam in Uganda, Kenia und Tansania.

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