Digital wird zur Norm für den Mittelstand

Kategorie: Events

Digital Disruption: Learning Sessions for Startups and Mittelstand © TOA 2019 / Stefan Wieland

Digital Disruption: Learning Sessions for Startups and Mittelstand © TOA 2019 / Stefan Wieland

Digital Disruption: Learning Sessions for Startups and Mittelstand © TOA 2019 / Stefan Wieland

Im Rahmen des Tech Open Airs im Funkhaus Berlin fand am 3. Juli 2019 der Workshop „Digital Disruption: Learning Session for Startups and Mittelstand“ statt, bei dem Projekt Zukunft Startups, mittelständische Unternehmen und Corporates zu einem intensiven Austausch zusammenbrachte. Diskutiert wurde vor allem darüber, wie sich Herausforderungen bei der digitalen Transformation erkennen und lösen lassen und welche Rolle Künstliche Intelligenz (KI) und Big Data dabei spielen. Anschließend knüpften die teilnehmenden Mittelständler, Corporates und Berliner Startups zahlreiche neue Kontakte bei einem Speeddating.

Unter der Leitung von Claudia Lajeunesse (Product Innovation bei Zalando Lounge) erhielt das Publikum zunächst einen Überblick zu Berlin als Standort für KI-Lösungen durch Dr. Daniel Feser (Technologiestiftung Berlin) sowie Best Practices und Empfehlungen bei der Zusammenarbeit von Startups und Mittelstand durch Dr. Marco Neuhaus (CEO von Elinvar) und Dr. Sebastian Walter (Expert Vice President Innovation bei Bain & Company).

In seiner Präsentation stellte Dr. Daniel Feser Ergebnisse und herausragende Fragestellungen einer neuen Studie der Technologiestiftung Berlin zu Künstlicher Intelligenz in Berlin und ihrer Anwendung in Unternehmen vor. Die Anzahl an Startups, die sich in Berlin ansiedeln, steigt weiter und auch ansässige Unternehmen kleiner und mittlerer Größe befassen sich langsam mit der Technologie. Die Informationen über KI sind enorm, die Vorteile liegen für viele Menschen auf der Hand, aber Unternehmen haben oft eine nur sehr begrenzte Vorstellung davon, wie und in welchem Kontext man KI skalierbar und nutzbar machen kann. Hier bedarf es noch mehr Initiativen und Innovationsbereitschaft. Bei einem Blick in die Zukunft und dem Aspekt der Ethik bei der Entwicklung von KI betont Feser, dass es für jegliche Richtlinien keinen Masterplan gäbe, sondern dass man herausfinden muss, was zu Deutschland und seiner Industrie passt.

Dr. Marco Neuhaus von Elinvar, einer digitalen Plattform für Vermögensverwalter und Banken, erläuterte, wie rapide das Finanzwesen der Digitalisierung ausgesetzt ist und was für einen Einfluss KI in der Zukunft haben könnte. Elinvar ist dabei ein Beispiel dafür, wie Startups dem Mittelstand helfen, durch Maschinelles Lernen und Kollaboration mit anderen Startups fit für die Zukunft zu werden. Neuhaus betonte, dass es bei der Digitalisierung ohne Frage immer Gewinner und Verlierer geben wird. Daher sei es wichtig, den Unternehmensleitern den Schritt vom „Digital Beginner“ zum „Digital Master“ zu schaffen, denn Management von Vermögen muss digitalisiert werden, um in Zukunft überleben zu können. Dabei geht es dem Gründer nicht nur um den Wandel von offline zu online, sondern darum, dass Finanzunternehmen mit ihren Kunden in der Zukunft wachsen und sich flexibler auf deren Bedürfnisse anpassen müssen.

Dr. Sebastian Walter von Bain & Company gab in seiner Präsentation fundierte Empfehlungen für eine strategisch angelegte Digitale Transformation von Firmen und präsentierte eine spannende Statistik: Bei einer Digitalen Transformation erreichen lediglich 5 Prozent der Firmen ihr Ziel, 20 Prozent scheitern und 75 Prozent erreichen mittelmäßige bis nicht-zufriedenstellende Ergebnisse – eine kostspielige Investition in die Zukunft. Für die erfolgreiche Digitalisierung eines Unternehmens braucht es daher sowohl Offenheit von Corporates und Mittelstand gegenüber Neuem, beispielsweise die Kollaboration mit Startups, als auch eine gewisse Beharrlichkeit auf Seiten der Startups, Innovationen durch Expertise anzustoßen. Darüber hinaus müssen Unternehmen lernen, Vorgaben anzunehmen, Meinungen von außen zu respektieren und lernen, dass sich die Arbeitskultur grundlegend geändert hat – und weiter verändern wird, inklusive neuer Arbeitsmodelle und agiler Umverteilung von Verantwortung. Zudem geht es auch um die Einstellung und Betrachtungsweise, mit der man an das Thema herangeht. Diese sollte lauten: Digital ist die Norm und nicht länger „neu“.

Weitere Impressionen zum Event gibt es hier.

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