Voland & Quist: „Der Preis macht deutlich, dass wir in Berlin angekommen sind.”
Der Verlag Voland & Quist ist Preisträger des diesjährigen Großen Berliner Verlagspreises. Ein Interview mit dem Verleger Leif Greinus. Mehr
Anika Wiest
E-mail: anika.wiest@senweb.berlin.de
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Im November 2018 wurde erstmals gemeinsam von den Berliner Senatsverwaltungen für Kultur und Europa sowie Wirtschaft, Energie und Betriebe der Berliner Verlagspreis 2018 verliehen. Insgesamt haben sich 75 Verlage für den Verlagspreis beworben, darunter auch viele kleine Verlage aus sehr verschiedenen Publikationsrichtungen. Der mit 15.000 Euro dotierte Förderpreis ging an das Verlagshaus Berlin, ein Independent-Verlag für Lyrik und Illustration.
Das Verlagshaus Berlin, das seit 2005 unter der Leitung von Jo Frank, Andrea Schmidt und Dominik Ziller steht, wurde für seine innovative Arbeit ausgezeichnet: „Dabei setzt sich der Verlag mit seinem Programm bewusst vom Mainstream ab und scheut dabei auch nicht wirtschaftliche Risiken“, heißt es in der Begründung der Jury. Die anspruchsvollen Publikationen umfassen Gegenwartsliteratur und Wiederentdeckungen aus dem deutschen und internationalen Sprachraum.
Bereits die Nominierung wäre eine große Auszeichnung gewesen, sagt Mitbegründer Jo Frank: „Dass wir dann tatsächlich den Preis erhielten, war und ist für uns eine riesige Freude. Nach 13 Jahren gemeinsamer verlegerischer Tätigkeit ist es vor allem auch eine Wertschätzung unserer Arbeit, die wir sehr genießen.“
Das Verlagshaus Berlin sieht sich als Independent-Verlag für Lyrik und Illustration. Dabei machen anspruchsvolle Typografie, die Verwendung ausgesuchter Papiere und langlebige Fadenheftungen die Bücher zu kostbaren Gesamtkompositionen: „Wir veröffentlichen ausschließlich Autorinnen und Autoren, durch deren Werke Positionen zum Ausdruck kommen. Dabei steht nicht nur der Text im Vordergrund, sondern die Illustration nimmt als gleichberechtigte Ausdrucksform eine große Rolle ein“, erläutert Jo Frank. Berlin sei als Kulturstadt ein sehr wichtiger Standort, so Frank.
„Wir profitieren von der künstlerischen und kulturellen Vielfalt Berlins und tragen gleichzeitig dazu bei, dass sie erhalten bleibt. Die Zusammenarbeit mit engagierten Buchhandlungen, Kulturorten und Vermittlern spielt für uns eine große Rolle – und die Hauptstadt ist hier einzigartig in Deutschland.“
Der Standort Berlin soll mit dem Verlagspreis auch weiterhin gestärkt werden, betonte die Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Ramona Pop, im November bei der Preisverleihung, die im Deutschen Theater stattfand. Denn Berliner Verlage nehmen innerhalb der Kreativwirtschaft in der Stadt eine herausragende Rolle ein: „Damit sollen vor allen Dingen auch die unabhängigen Verlage sichtbar gemacht werden.“
Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa ergänzte: „Die Berliner Landespolitik ist stolz, nun mit dem Berliner Verlagspreis eine Auszeichnung ins Leben gerufen zu haben, die Verlage mit künstlerisch herausragenden Programmen würdigt.“
Auch in diesem Jahr geht es beim Verlagshaus Berlin ambitioniert weiter: „Im Frühjahr erscheinen gleich fünf großartige Bände, die wir am 9. März in der Buchhandlung ‚Ocelot, not just another bookstore‘ vorstellen. Auch unser Herbstprogramm ist bereits geplant. Außerdem beziehen wir im Rahmen einer zunehmenden Digitalisierung unseres Verlages die Leserinnen und Leser zunehmend mit ein – hier haben wir im Verlagshaus einiges zu bieten.“
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