Neu in Berlin: Kulturkarte Lichtenberg

Kategorie: Neu in Berlin

© Bezirksamt Lichtenberg

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Lichtenberg hat viele Facetten – neben eindrucksvoller Architektur und zahlreichen Park- und Grünflächen bietet der Bezirk auch Raum für Künstler:innen und Kreative. Ob der Landschaftspark Herzberge, der nicht nur als Naherholungsgebiet gilt, sondern auch landwirtschaftlich genutzt wird, das Schloss Friedrichsfelde mit den umliegenden Schlossgärten im Herzen des Tierparks, die ehemalige Haftanstalt Berlin-Hohenschönhausen, die jetzt eine Gedenkstätte ist, oder auch das weltberühmte Mies van der Rohe Haus – es lohnt sich allemal Lichtenberg näher und ausführlich zu erkunden. Nicht zu vergessen der Kaskelkiez, auch Victoriastadt genannt: heute eine kleine Oase mit Gründerzeitbauten zwischen den S-Bahn-Stationen Nöldnerplatz und Ostkreuz, die einmal das Zuhause des berühmten Zeichners Heinrich Zille war.

Unbekannte Orte sichtbar machen

In Lichtenberg gibt es aber auch viele interessante und unbekannte Orte, die es noch nicht in die einschlägigen Stadtführer geschafft haben. Doch was macht den elften Bezirk von Berlin aus? Über welche Freizeitangebote verfügt Lichtenberg – und für wen sind diese geeignet? Welche Touren kann ich meinen Besucher:innen empfehlen? Wo finden am Wochenende die spannendsten Veranstaltungen statt? Wo haben die Künstler:innen ihre Ateliers und wo gehen die Lichtenberger:innen am Wochenende hin?

Auf all diese Fragen gibt die Kulturkarte Lichtenberg eine Antwort. Seit Juli 2022 ist die digitale und zweisprachige Karte (englisch und deutsch) online und macht die vielfältige Kultur- und Bildungslandschaft Lichtenbergs erlebbar.

Entstanden ist die Kulturkarte im Rahmen der letzten Kulturentwicklungsplanung, die 2020 von der Bezirksverordnetenversammlung beschlossen wurde. Sie ist ein Angebot des Amtes für Weiterbildung und Kultur des Bezirksamtes Berlin-Lichtenberg: „Mit dieser Karte machen wir im Bezirk Lichtenberg die Zahl der Kulturorte und ihre Verteilung im Bezirk sichtbar. Neben der Vielzahl an unterschiedlichen Kultureinrichtungen, Museen, Orten der Erinnerungskultur, Galerien und Bühnen sind auch Projekte der kulturellen Bildung sowie Theater-, Literatur- und Konzertangebote im Sozialraum oder im Stadtraum erfasst“, erläutert Hanno Fischer, Verantwortlicher der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Amt für Weiterbildung und Kultur im Bezirksamt Lichtenberg. Unterstützt wurde das Projekt durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, durch die sogenannten City-Tax-Mittel für besondere touristische Projekte.

Eintauchen in die Kulturlandschaft Lichtenbergs

Die Kulturkarte ist für die mobile Nutzung per Tablet oder Smartphone ausgerichtet, kann aber auch über den Desktop (Computer, Laptop) erschlossen werden. Im Zentrum der Kulturkarte steht eine umfangreiche Such- und Sortierfunktion, die über das Menü zu finden ist. Weitergehende Informationen erhalten die User:innen im Menüpunkt „weiterführende Informationen“. Ebenfalls hinterlegt: die Kontaktdaten, die jeweilige Webadresse sowie die Social-Media-Kanäle wie Facebook und Instagram.

So ist beispielsweise über den Filter „Einrichtungsart“ eine direkte Suche nach Kulturorten wie Kultureinrichtungen, Kulturinitiativen, Erinnerungsorten, Kirchen, Stiftungen, Unternehmen der Kreativwirtschaft oder Begegnungsstätten möglich.

Wer nach altersspezifischen Angeboten sucht, dem bietet die Sortierung die Möglichkeit, Angebote nach Altersgruppen und Interessen zu finden. Wer noch in die Geschichte oder Kultur eintauchen möchte, kann dies über Veranstaltungen, Erinnerungsorte oder auch Touren tun. Diese Punkte werden regelmäßig aktualisiert und bieten spannendes Hintergrundwissen. Nicht zu kurz kommt auch die spannende Kunst- und Kreativszene, die mit hochkarätigen nationalen und internationalen Künstler:innen ein Magnet für zahlreiche Besucher:innen aus dem In- und Ausland ist. Wichtige Infos findet man hier beispielsweise über den Menüpunkt Unternehmen der Kreativwirtschaft, freischaffende Künstler*innen oder Kulturinitiativen.

Zur Entstehungsgeschichte der Kulturkarte

Begonnen hat die Planung bereits 2018: „Zu diesem Zeitpunkt haben wir einen sehr intensiven Strategieprozess zur kulturellen Weiterentwicklung des Bezirks durchgeführt und die Kunst- und Kulturschaffenden dazu eingeladen, um gemeinsam Lichtenberg als Kunst- und Kulturstandort zu stärken und weiterzuentwickeln“, erläutert Hanno Fischer und führt weiter aus: „In diesem Zusammenhang hat das Amt für Weiterbildung und Kultur eine Bestandsaufnahme der Lichtenberger Kultur- und Kreativorte vorgenommen und Informationen zu den einzelnen Kultureinrichtungen, -initiativen und kulturellen Orten zusammengetragen.“ Die Kulturkarte sei ein Ergebnis des intensiven Austauschprozesses zwischen der Kulturverwaltung und den Kulturakteur:innen im Bezirk.

Im Juli 2022 wurde die Kulturkarte im Beisein von Bezirksbürgermeister Michael Grunst und Vertreter:innen aus der Bezirkspolitik offiziell vorgestellt. Die Resonanz sei sehr gut, so Hanno Fischer: „Bei der Vorstellung auf der Seniorenuniversität im Bezirk stieß unser Projekt auf großes Interesse und viele ältere Mitbürger:innen haben die Karte gleich ausprobiert.“ Um wachsende Besucher:innenzahlen in den Einrichtungen zu erkennen, sei es noch zu früh: „Wir sehen aber an der Auswertung der Webseitenzugriffe, dass der Veranstaltungskalender mit den Terminen, beispielsweise im Kulturhaus Karlshorst, häufig genutzt wird“, betont Hanno Fischer.

Positive Resonanz – auch über die Bezirksgrenzen hinaus

„Da wir die Webseitenzugriffe der Kulturkarte regelmäßig auswerten, können wir eine wachsende Anzahl an Nutzer:innen verzeichnen“, verrät Hanno Fischer. Das spiegle sich auch in der Beliebtheit des Online-Angebots wider: „Insbesondere Veranstaltungen im Bezirk, die wir in der Kalenderfunktion und bei den einzelnen kartierten Kulturorten abbilden, werden stark nachgefragt. Auch die angebotenen Touren zu unterschiedlichen Themen finden viele Interessenten.“

Um die Karte noch nutzer:innenfreundlicher zu machen, werden viele Hinweise aufgenommen und auch bearbeitet: „So gab es beispielsweise Hinweise zur Optimierung der Barrierefreiheit, hier werden wir nachbessern, auch um weitere Nutzergruppen anzusprechen“, verspricht Hanno Fischer. Ebenfalls in Vorbereitung sei eine Ausweitung des bestehenden Tourenangebots: „Demnächst wird es verschiedene Touren zum Thema ‚Kunst im Stadtraum’ geben. Mit Hilfe der Kulturkarte kann man dann die unterschiedlichsten Kunstwerke im öffentlichen Raum und ihre Entstehungsgeschichte erkunden.“

Und wer noch eigene Vorschläge für neue, bzw. fehlende Kulturorte hat, kann dies über die Menüfunktion Ort vorschlagen tun und somit dazu beitragen, dass die Karte immer weiter „wächst“. Und die Kulturkarte hat bereits Nachahmer gefunden: Im Nachbarbezirk gibt es Bestrebungen, ein ähnliches Online-Angebot zu schaffen. Das Bezirksamt Pankow will jetzt gemeinsam mit dem Information Center prüfen, ob es künftig auch hier eine digitale Karte geben kann, die die vielfältigen Kulturangebote Pankows aufzeigt, so Fischer: „Dass unser Online-Angebot Schule macht, freut uns, ist doch die Kulturlandkarte explizit als Modellprojekt konzipiert.“

Zum Schluss noch ein Insidertipp

Und was liebt er persönlich an dem abwechslungsreichen und sehenswerten Bezirk? „Das Besondere an Lichtenberg ist die Vielfalt: die urbanen, lebendigen Stadtteile Lichtenberg-Mitte und Hohenschönhausen und andererseits die ländlichen Teile Lichtenbergs mit den „Dörfern“ Malchow, Wartenberg und Falkenberg.“ Außerdem können hier Etappen deutscher Zeitgeschichte wie unter einem Brennglas betrachtet werden: „Vom Gedenkort – der „Blutmauer“ – im Rathauspark, wo an die Opfer der Märzkämpfe von 1919 erinnert wird, über die Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde, mit den Gräbern von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, dem Museum Karlshorst, wo mit Unterzeichnung der Kapitulation der deutschen Wehrmacht der Zweite Weltkrieg sein Ende nahm, bis hin zur Gedenkstätte Hohenschönhausen, dem Stasi-Gefängnis und schließlich dem Stasi-Museum in der Normannenstraße, dem heutigen Campus für Demokratie.“

Hanno Fischer hat am Ende noch einen persönlichen Tipp für Besucher:innen des Bezirks: „Von den Touren, die wir auf der Kulturkarte anbieten, empfehle ich die Tour ‚Zeitgeschichte‘, denn hier können alle Stationen der Geschichte erlaufen werden.“

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