Zukunftskopf: Co-Gründerin und CEO Aimie-Sarah Carstensen von ArtNight
Die Mission der Gründerin Aimie-Sarah Carstensen ist Kreativität zu einer Routine zu machen, die alle lieben. Wie sie das mit ArtNight schafft, erzählt sie uns im Interview. Mehr
Anika Wiest
E-mail: anika.wiest@senweb.berlin.de
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Offene Räume zum Arbeiten liegen nach wie vor im Trend: In Berlin schießen Coworking Spaces wie Pilze aus dem Boden. Weit über 150 solcher Orte sind in der Hauptstadt bereits entstanden. Der Berliner Coworking-Anbieter Unicorn hat in Berlin nun seinen 13. Workspace eröffnet. Unicorn zählt zu den am schnellsten wachsenden Shared-Office-Betreibern in Deutschland.
Begonnen hat das Startup, das auf Nachhaltigkeit und persönlichen Service setzt, im Jahr 2015 mit einem Coworking Café am Rosenthaler Platz in Mitte. In den folgenden Jahren kamen fast zwanzig weitere Standorte in sechs Städten hinzu, darunter in Berlin, Köln, Hamburg, München und Lissabon. Der kürzlich eröffnete Standort Neukölln-Rixdorf ist der bisher größte Coworking Sapce von Unicorn und bietet 300 Plätze auf 2.100 Quadratmetern. Ein Arbeitsplatz kostet im Monat zwischen 340 und 380 Euro.
Florian Kosak, CEO und Co-Founder, erläutert das Unicorn-Konzept: „Als Dienstleister stellen wir unseren Mieter*innen nicht nur Büros, sondern ein Rundum-Paket zur Verfügung, bei dem wir das komplette Office-Management übernehmen. Dabei reicht unser Angebot von Teambüros bis hin zum individuell gestalteten Headquarter – so haben Teams genau den Grad an Privatsphäre, den sie möchten, während sie trotzdem Teil einer Community sein können. Quasi ein Büro mit Benefits.“
Mit dem Standort in Rixdorf hätten sie ein Juwel mitten in der Großstadt gefunden, so Kosak: „Obwohl der Kiez nur einen Katzensprung vom dynamischen Neukölln entfernt liegt und mit öffentlichen Verkehrsmitteln ideal angebunden ist, hat er doch sein harmonisches Ambiente beibehalten. Es ist genau das Zusammenspiel aus familiärer Atmosphäre und den besonderen architektonischen Gegebenheiten der Räumlichkeiten, das uns hier so gefällt.“
Das Unicorn-Team möchte an dem Standort im Herzen Neuköllns viele neue Ideen verwirklichen und die Nachbarschaft aktiv mit einbeziehen: „Für uns stellt der Standort nicht nur eine Bürofläche, sondern vielmehr ein Community-Projekt mit nachhaltiger Vision dar.
In dieses möchten wir unsere Mieter*innen gerne so intensiv wie möglich einbinden. Das Village soll für unsere Coworker*innen nicht nur der Ort sein, an dem sie arbeiten. Unser Wunsch ist, dass hier eine Gemeinschaft entsteht. Deswegen etablieren wir eine Reihe an gemeinschaftlichen Projekten wie Urban Gardening, welches in unserem hauseigenen Innenhof stattfindet. In Zukunft planen wir außerdem unseren eigenen Bienenstock“, sagt Florian Kosak.
Das Thema Nachhaltigkeit spielte von Anfang an eine große Rolle: „Wir haben versucht, möglichst wenig zu ändern, um Emissionen einzusparen“, so Kosak. Weiter geht es mit alltäglichen Dingen: „Wir nutzen beispielsweise kein Plastikgeschirr und bieten eigene wiederverwendbare To-Go-Becher an, um klassischen Plastikmüll zu vermeiden. Unseren Kaffee beziehen wir außerdem von einer Berliner Kaffeemanufaktur, die ihre Handelspartner*innen eigens aussucht und viel Wert auf direct-trade und Bio-Qualität legt. Bei unserem hauseigenen Catering achten wir auf die Verwendung von regionalen und saisonalen Zutaten in Bio-Qualität.“ Zunächst ist das kleine Café aber nur für die hier arbeitenden Co-worker vorgesehen. Ob es später einmal auch für die Anwohner hier einen Coffee to go zu kaufen geben wird, ist noch nicht sicher.
Für den Kiez in Neukölln ist der Coworking Space Herausforderung und Chance zugleich – nicht umsonst gelten Startups als Startschuss der Gentrifizierung. Die Problematik ist den Unternehmern durchaus bewusst: „Wohnraummangel und die daraus resultierende Verdrängung ist ein ernst zu nehmendes Problem. Wir stellen uns gegen blinde Immobilienspekulationen und unterstützen die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum durch die Nutzung von Gewerbeimmobilien, während wir gleichzeitig bezahlbaren Arbeitsraum für Anwohner*innen bieten. Wir verstehen uns ausdrücklich als Partner unserer Nachbarn, Rixdorf ist hier ein sehr gutes Beispiel.“
Außerdem sollen in den Unicorn-Standorten nachhaltige und soziale Startups einziehen. Dafür vergibt Unicorn sogar ein eigenes Gründer-Stipendium: „Wir glauben, dass innovative Ideen die passende Umgebung brauchen, um zu reifen. Doch gute und vor allem bezahlbare Arbeitsplätze sind hart umkämpft und gerade Startups brauchen ihr Budget an anderen Stellen. Genau hier möchten wir helfen: Das Stipendium bietet Gründer*innen drei Monate lang ein kostenloses Büro in einem unserer Spaces“, sagt Kosak und gibt einen Ausblick in die Zukunft: „Wir wollen bis zum Jahr 2023 im DACH-Raum und in anderen europäischen Ländern aktiv sein und bis zu 200 Workspaces betreiben.“
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