Die Gewinner:innen des Berliner Verlagspreis 2023

Kategorie: Buch- und Pressemarkt

© Schirin Moaiyeri

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Am Sonntag, den 06.11.2023, wurde im Deutschen Theater Berlin der Berliner Verlagspreis 2023 in einer festlichen Zeremonie verliehen. Die diesjährigen Preisträger sind die Edition Tiamat, der Interkontinental Verlag und der Lukas Verlag. Der Große Berliner Verlagspreis, der mit einem Preisgeld von 35.000 Euro dotiert ist, ging an die Edition Tiamat, während der InterKontinental Verlag und der Lukas Verlag jeweils einen der beiden mit 15.000 Euro dotierten Berliner Verlagspreise erhielten.

Neben den Gewinnern waren auch der Alexander Verlag, der eta Verlag und der Verlag Weltkiosk für den Berliner Verlagspreis 2023 nominiert. Sie wurden mit einer Anerkennung in Höhe von 1.000 Euro ausgezeichnet.

Berlin ist weithin bekannt als Deutschlands Verlags- und Buchmetropole. Mit etwa 10.000 Neuerscheinungen pro Jahr liegt die Stadt vor München und Frankfurt. In der Buch- und Verlagsbranche gibt es hier etwa 2.000 Unternehmen mit 8.500 Beschäftigten, die zusammen einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro generieren. Das entspricht zwölf Prozent der Umsätze in ganz Deutschland. Diese Zahlen verdeutlichen die herausragende Rolle, die die Buchbranche in Berlin spielt, nicht nur als wirtschaftlicher Faktor, sondern auch als wichtiger Akteur in der Bereitstellung verlässlicher, gut recherchierter und unabhängiger Informationen, besonders in Zeiten, die von Krisen und Fake News geprägt sind.

Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, unterstrich die Bedeutung der Literatur und der Medien in diesem Zusammenhang und betonte, dass die diesjährige Shortlist für den Berliner Verlagspreis beeindruckende Werke und die enorme Bandbreite der Berliner Verlage zeige.

Joe Chialo, Senator für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt, hob hervor, dass unabhängige Verlage nicht nur eine kulturelle Bereicherung darstellen, sondern auch eine wichtige Funktion in der Gestaltung der Geschichte und der Demokratie übernehmen. Sie sind Orte, an denen Geschichte gemacht und "geschrieben" wird.

Die diesjährige Jury setzte sich aus prominenten Mitgliedern zusammen, darunter Nina Bußmann (Autorin), Julia Dürr (Designerin / Illustratorin), Gerrit Schoof (Buchhandlung Der Zauberberg), Gesa Ufer (freie Autorin und Hörfunkjournalistin), Johann Ulrich (avant-verlag) und Julia Weis (Stadtbibliothek Friedrichshain-Kreuzberg).

Gewinner Großer Berliner Verlagspreis 2023

Über den mit 35.000 Euro prämierten Großen Verlagspreis durfte sich Edition Tiamat freuen. In ihrer Laudatio für die Edition Tiamat würdigte Jurymitglied Gesa Ufer den Verleger Klaus Bittermann und hob hervor, dass der Verlag für Subversivität, Provokation und konstruktiven Spott steht. Gleichzeitig setzt er sich profund mit aufkommendem Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus auseinander, Themen, die aktuell von großer Bedeutung sind. Verlage wie die Edition Tiamat tragen maßgeblich zur kulturellen Vielfalt Berlins bei und Verleger wie Klaus Bittermann treffen mutige Entscheidungen, die die Grenzen verschieben und unbequeme Fragen stellen.

Gewinner Berliner Verlagspreis 2023

Die Jury wählte den »Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte« als einen der Gewinner des Berliner Verlagspreises 2023 aufgrund seiner langjährigen Hingabe zu zeitlosen Wissenschafts- und Sachbüchern. Über 600 Werke zu diversen Themen, von der NS-Zeit bis zur DDR-Alltagsgeschichte, wurden für ihre Qualität und Tiefe gelobt. Die Vielfalt des Verlags, der bewusst nicht den aktuellen Debatten folgt, sondern Geschichte tiefgründig betrachtet, überzeugte die Jury. Auch die strategische Ausrichtung auf einen wissenschaftlichen Anspruch und die Beständigkeit über die Jahre hinweg hoben den Verlag hervor.

Hier geht es zu unserem Zukunftskopf-Portrait mit Lukas Verlag.

Auch der InterKontinental Verlag, weiterer Gewinner des Berliner Verlagspreises, überzeugte die Jury durch sein Engagement, afrikanische Literatur im deutschsprachigen Raum zu etablieren. Die gezielte Auswahl von Werken renommierter Autor:innen wie Fiston Mwanza Mujila oder Jennifer Nansubuga Makumbi sowie die Förderung weniger bekannter Schriftsteller:innen und Künstler:innen trug maßgeblich dazu bei, dass der Verlag als wegweisend für die Vielfalt und Qualität der afrikanischen Literatur in Deutschland betrachtet wird.

Hier geht es zu unserem Zukunftsköpfe-Portrait mit InterKontinental Verlag.

Der Berliner Verlagspreis wurde erstmals im Jahr 2018 von den Berliner Senatsverwaltungen für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie für Wirtschaft, Energie und Betriebe gemeinsam vergeben. Die Verleihung des Preises wurde vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels Landesverband Berlin-Brandenburg e.V. organisiert. Teilnahmeberechtigt waren Verlage mit einem Jahresumsatz von bis zu zwei Millionen Euro und einem Sitz in Berlin, wobei Verlage, die mehrheitlich im Besitz größerer Verlagsgruppen sind und mehr als zwei Millionen Euro Gesamtumsatz erwirtschaften, von der Teilnahme ausgeschlossen waren.

Im Vorjahr wurden der avant-verlag, der Verlag Ciconia Ciconia und der Elfenbein Verlag mit dem Berliner Verlagspreis ausgezeichnet. Diese Auszeichnung würdigt die herausragenden Leistungen der Verlage und ihre wichtige Rolle in der Verbreitung von Literatur und Informationen in der Gesellschaft. Die Berliner Verlagslandschaft bleibt auch weiterhin eine bedeutende Quelle für inspirierende und gesellschaftlich relevante Werke.

Weitere Informationen zum Berliner Verlagspreis finden Sie unter www.berlinerverlagspreis.de.

Kontakt

Sylvia Fiedler

Buch- und Pressemarkt

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